Daten gelten als der wichtigste Rohstoff des 21. Jahrhunderts. Entsprechend sind rund um diesen digitalen Schatz neue Berufsbilder entstanden, die sich mit der Datenauswertung und -weiterverarbeitung befassen. Eine besonders große Nachfrage besteht nach Datenanalysten sowie Datenwissenschaftler.
Dem digitalen Wandel, neuen Technologien sowie leistungsfähigeren Computern ist es zu verdanken, dass die verfügbaren Datenmengen in den vergangenen Jahren exponentiell gewachsen sind. In immer mehr Unternehmen tragen Daten maßgeblich zur Bewältigung geschäftlicher Herausforderungen.
Um datenbasierte, gewinnbringende Business-Entscheidungen treffen zu können, braucht es Spezialisten wie Datenanalysten und Datenwissenschaftler, die aus Daten Erkenntnisse gewinnen.
Bitkom-Präsident Achim Berg prognostizierte dem Berufsbild Data Science bereits im Jahr 2022 hervorragende Aussichten. Inzwischen ist der Bedarf hierzulande so groß, dass Fachkräfte ihn kaum decken können und die Industrie Bachelor-Absolventen mit hohen Gehältern lockt.
Datenanalyst vs. Datenwissenschaftler
In Deutschland gehören Data Analyst und Data Scientist zu den gefragtesten – und bestbezahlten – Berufen. Doch wo liegen eigentlich die Unterschiede der beiden Berufsbilder?
Der Datenanalyst konzentriert sich in erster Linie auf die Analyse historischer Daten. Seine Aufgabe ist es, daraus Trends abzuleiten, spezifische Unternehmensfragen zu beantworten oder aktuelle Probleme zu lösen. Datenanalysten tragen hauptsächlich dazu bei, die tägliche Entscheidungsfindung in Unternehmen zu unterstützen.
Der Datenwissenschaftler (auf Englisch „Data Scientist“) geht einen Schritt weiter: Er entwickelt neue Vorhersagemodelle und zugehörige Tools, um die prädiktive Datenanalyse zu verbessern und langfristige Strategien zu unterstützen. Seine Aufgaben sind komplexer und erfordern ein tieferes Verständnis für Big Data und Statistik sowie fortgeschrittenere Kenntnisse in Programmierung, maschinellem Lernen und KI.
Diese Qualifikationen und Kenntnisse brauchen Datenexperten
Um als Datenspezialist zu arbeiten, ist nicht zwingend ein Studium erforderlich. Quereinsteiger, die sich einschlägige Kenntnisse eigenständig angeeignet haben, haben ebenfalls gute Jobaussichten. Spannende Weiterbildungsmöglichkeiten bieten beispielsweise das IHK-Zentrum für Weiterbildung („IHK-Zertifikat zum Data Analyst“) sowie die Internationale Hochschule (Zertifikatslehrgang „Data Analytics und Big Data“). Auch klassische Ausbildungen wie „Fachinformatiker Daten- und Prozessanalyse“ ebnen den Eintritt in die Welt der Daten.
Wer studieren möchte, ist mit naturwissenschaftlichen Fächern wie Mathematik, Physik oder Informatik gut beraten. Oder du wählst direkt ein datenspezifisches Studium wie Data Analytics oder Data Science.
Sowohl Datenanalysten als auch Datenwissenschaftler brauchen in jedem Fall ein tiefes Verständnis und Interesse für Daten, Zahlen, Fakten und Informatik.
Gute Kommunikations- und Präsentationsfähigkeiten sind ebenfalls hilfreich, da Datenexperten häufig eine beratende Funktion haben und Analysen beziehungsweise Prognosen regelmäßig präsentieren müssen – auf eine Art, die auch für Laien verständlich ist. Datenwissenschaftler sollten zudem einige Programmiersprachen und Grundlagen der Softwareentwicklung beherrschen. Je nach Job sind auch Kenntnisse im Bereich künstliche Intelligenz und maschinellem Lernen von Vorteil.
Das verdienen Datenexperten in Deutschland
Wie groß in Deutschland die Nachfrage nach Datenspezialisten ist, spiegelt sich in den vergleichsweise hohen Gehältern wider. Laut einer Berechnung durch Salary Expert liegt das durchschnittliche Jahresgehalt von Datenanalysten in Deutschland bei rund 94.000 Euro.
Datenwissenschaftler verdienen aufgrund der überlegeneren Kenntnisse und größeren Verantwortung sogar noch besser. Ihr ermitteltes Durchschnittsgehalt beträgt rund 116.000 Euro. Das Verdienstpotenzial variiert je nach Ausbildung, Berufserfahrung und Branchenspezialisierung. Auch die geografische Lage hat Einfluss auf das Einkommen. In Regionen mit höherer Nachfrage, etwa in Städten wie Berlin und Frankfurt, wo die Technologiebranche boomt, ist das Gehalt tendenziell höher als anderswo.
In diesen Branchen kannst du als Datenspezialist arbeiten
Datenexperten sind überall dort gesucht, wo viele Daten anfallen. Bei E-Commerce-Unternehmen analysieren sie beispielsweise das Kundenverhalten und widmen sich der datenbasierten, personalisierten Werbung. Im Versicherungs- und Finanzsektor sind Datenanalysten und Datenwissenschaftler häufig im Bereich Risikomanagement oder in der Betrugserkennung tätig. Im Gesundheitswesen bilden Datenanalyen die Grundlage für neue Therapien sowie E-Health-Produkte. Und im Energiesektor werden Datenanalysen zur Effizienzsteigerung, Ressourceneinsparung sowie zur Steigerung der Kundenbindung eingesetzt.
Diese drei Unternehmen suchen aktuell Datenexperten
Du möchtest dich beruflich neuorientieren? Hier sind drei spannende Stellenanzeigen von BASIC thinking Jobs:
Senior Data Scientist (m/w/d), Steadforce, München
Steadforce verhilft Unternehmen mit ganzheitlichen, skalierbaren digitalen Plattformen dazu, den größtmöglichen Nutzen aus ihren Daten zu ziehen. Als Senior Data Scientist könntest du schon bald dazu beitragen, aus Daten echte Mehrwerte zu erschaffen. In dieser Rolle nimmst du aktiv an der Planung und Entwicklung von Forschungsprototypen und Proof-of-Concepts teil, berätst Kunden bei der Auswahl und Priorisierung von Use Cases, entwickelst Clean Code und automatisierst Projekte mit CI/CD.
Bewerber sollten über ein abgeschlossenes Studium in einem MINT-Fach verfügen und darin promoviert haben oder drei bis fünf Jahre Berufserfahrung mitbringen. Zudem setzt Steadforce fundierte Erfahrung mit der Anwendung verschiedener Machine Learning und Deep Learning Verfahren voraus. Alles Weitere zum Arbeitgeber sowie zur Stelle erfährst du hier.
Business Analyst – Marketing Planning und Forecasting (m/w/d), Bergfreunde GmbH, Kirchentellinsfurt
Wenn Daten und deren Analyse genau dein Ding sind, könntest du bei Bergfreunde deinen Traumjob finden. Der Online-Fachhändler für Bergsport, Kletter- und Outdoorausrüstung mit Sitz in Kirchentellinsfurt braucht Verstärkung für sein Marketing Data-Team und sucht einen Data Scientist, Data Analyst, Marketing Analyst oder Big Data Analyst. Zu den Aufgaben dieser Rolle gehört die Übersetzung komplexer Businessprozesse in aussagekräftige Datenmodelle und Analysen. Der Fokus liegt auf dem Thema Kundenakquisition und datengetriebenes Marketing.
Bergfreunde erwartet von Bewerbern ein abgeschlossenes Studium mit einem stark analytischen Schwerpunkt sowie Erfahrung in der Arbeit mit großen Datenmengen und im Online-Marketing. Erfahrungen mit Cloud-Data-Warehouses wie Big Query und Data-Analytics-Tools wie Looker wären wünschenswert. Hier geht’s zur ausführlichen Stellenbeschreibung.
Data Scientist/Data Analyst (m/w/d), Pwc Germany, Düsseldorf
Die PricewaterhouseCoopers GmbH beschäftigt mehr als 14.000 Mitarbeitende an 20 Standorten. Der Geschäftsbereich Tax & Legal Solutions beschäftigt sich aktuell mit einem der größten Projekte in der Steuerwelt und sucht Unterstützung. Als Data Scientist/Data Analyst ist es unter anderem deine Aufgabe, Datenmodelle für die PwC-Steuermodelle zu entwickeln und die Prozessautomatisierung voranzutreiben.
Von Bewerbern wird ein erfolgreich abgeschlossenes Studium der (Wirtschafts-) Informatik, des (Wirtschafts-) Ingenieurwesens, der (Wirtschafts-) Mathematik, Statistik, Physik oder der Wirtschaftswissenschaften mit IT-Schwerpunkt erwartet. Erfahrung mit Digitalisierungs- und Automatisierungslösungen oder im Bereich Solution Design auf Basis von Microsoft Azure ist von Vorteil. Welche weiteren Skills erwünscht sind und welche Benefits PwC zu bieten hat, erfährst du hier.
Nicht das Passende gefunden? Auf BASIC thinking Jobs warten Tausende weitere Jobs auf dich
Autorin: Sandra Bültermann