Künstliche Intelligenz und neue Analysemethoden könnten dabei helfen, die illegale Fischerei mittelfristig reduzieren. Wirtschaftliche Schäden und einer Überfischung soll dadurch minimiert werden.
Schwarzarbeit gilt als wirtschaftsschädigend. Doch solche und ähnliche Praktiken nicht nur massive Löcher in die Staatskasse reißen, sondern auch ganze Ökosysteme zerstören. Illegales oder unreguliertes Fischerei ist etwa ein Beispiel, das sich mittlerweile zu einem globalen Problem entwickelt hat.
Aktuelle Berechnungen gehen davon aus, dass jährlich bis zu 26 Millionen Tonnen Fisch aus unkontrollierten Verhältnissen stammen. Das entspricht einem Fünftel des weltweit Fangs. Laut der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) beläuft sich dieser Schwarzmarktes auf einen Wert von bis zu 23 Milliarden US-Dollar.
Neue Stellenangebote
Mitarbeiter*in (m/w/d) für Social Media, Öffentlichkeitsarbeit und Städtepartnerschaft (m/w/d) meinestadt.de in Sachsenheim |
||
Journalist (m/w/d) als Leiter PR und Social-Media NOMOS Glashütte/SA Roland Schwertner KG in Berlin |
||
Content Creator / Social Media / Marketing (m/w/d) Delitzscher Schokoladenfabrik GmbH in Delitzsch |
Doch neben der finanziellen Einbußen tragen diese Praktiken auch erheblich zur Überfischung bei. Das hat zur Folge, dass ein Drittel der weltweiten Fischbestände über biologisch nachhaltige Grenzen hinaus gefischt wird. Die Population des Blauflossen-Thunfisches entspricht etwa nur noch 2,6 Prozent ihrer ursprünglichen Größe.
Künstliche Intelligenz soll illegale Fischerei per Satellit erkennen
Die Organisation Global Fishing Watch könnte in Zukunft den Kampf gegen illegale Aktivitäten auf den Meeren aufnehmen. Google, die Meeresschutzorganisation Oceana und die Umweltgruppe SkyTruth zählen zu den Gründungsmitglieder. Sie setzen auf KI-Software und Satellitenbilder, um die Bewegungen von mehr als 65.000 kommerziellen Fischereifahrzeugen weltweit zu kartieren.
Die KI analysiert dabei mehrere Millionen Gigabyte an Satellitenbildern, um Schiffe und Offshore-Infrastruktur zu erkennen. Anschließen prüft das System öffentlich zugängliche Daten von Schiffs-AIS-Signalen (Automatic Identification System) und kombiniert diese mit Radar- und optischen Bildern. Das hilft dabei, Schiffe zu identifizieren, die ihre Positionen nicht übertragen.
Ein weiteres Projekt der University of Southampton und der lokalen Firma RS Aqua geht einen anderen Weg. Es zielt darauf ab, mithilfe eines Unterwasserroboters, der Unterwassersensoren und KI nutzt, Fischereiaktivitäten in Echtzeit zu erkennen. Die KI wird dabei darauf trainiert, zwischen natürlichen Ozeangeräuschen und den Geräuschen von Fischtrawlern zu unterscheiden, die in geschützten Gewässern operieren.
Jeder kann im Kampf gegen illegale Fischerei mitwirken
Die International Coalition of Fisheries bezeichnet die illegale Fischerei, als ein Fluch der Industrie, der nicht nur erhebliche ökologische und wirtschaftliche Schäden verursacht, sondern auch die Nachhaltigkeit der Fischereiindustrie gefährdet. Einen möglichen Einsatz von KI sehen Experten daher als optimalen Weg zur Ergänzung der traditionellen Strafverfolgungsmaßnahmen.
Am Ende entscheiden aber auch die Verbraucher. Denn durch die aktive Wahl von nachhaltigen Entscheidungen und die ausschließliche Nutzung von Produkten mit anerkannten Siegeln und Zertifizierungen kann jeder von uns den illegalen Fischfang erschweren. Häufig verstecken sich Produkte aus illegaler Fischerei nämlich in günstigen, unverifizierten Verpackungen.
Auch interessant: