Forscher haben eine Smartphone-App entwickelt, die Demenz genauso gut diagnostizieren kann, wie klinisches Personal. Das könnte für eine deutliche Zeitersparnis sorgen und Behandlungserfolge verbessern.
Für viele Menschen ist das Smartphone unverzichtbar geworden. Doch Technologie kann uns nicht nur bei der Kommunikation helfen, sondern auch dabei unterstützen, Krankheiten frühzeitig zu diagnostizieren. Das zeigt eine App, die eine wesentliche Ursache für früh einsetzende Demenz bei Menschen mit hohem Risiko erkennen kann.
Das geht zumindest aus aktuellen Studienergebnisse hervor. Die dahinter stehenden Wissenschaftler demonstrierten, dass kognitive Tests, die über eine Smartphone-App durchgeführt werden, mindestens genauso zuverlässig wie solche aus einer Klinik sein sollen.
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Für die Wirksamkeit untersuchten sie Patienten mit Anzeichen auf eine frontotemporale Demenz. Dabei handelt es sich um eine neurologische Störung, die oft im mittleren Lebensalter auftritt und zum Schrumpfen bestimmter Gehirnteile beiträgt.
Smartphone-App diagnostiziert Demenz mittels Sprachaufzeichnung
Betroffene sind dadurch etwa in Fähigkeiten wie der Planung und Priorisierung von Aufgaben, Filterung von Ablenkungen und Impulskontrolle beeinträchtigt. Etwa ein Drittel dieser Fälle hat eine genetische Ursache. Trotzdem fehlt es noch an effektiven Systemen, um Patienten frühzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln. Denn bestimmte Behandlungsansätze sind nur in frühen Stadien der Krankheit wirksam.
Doch Smartphones könnten bei einer frühzeitigen Diagnose und Bewertung unterstützen. Um ihre Nützlichkeit bei frontotemporaler Demenz zu untersuchen, arbeiteten die Forscher mit dem in den USA ansässigen Softwareunternehmen Datacubed Health zusammen. Herausgekommen ist eine App, die die Sprache der Menschen aufzeichnet, während sie sich mit verschiedenen kognitiven Tests beschäftigen.
App bleibt weiterhin für die Öffentlichkeit nicht zugänglich
Die Forscher kamen zu dem Ergebniss, dass die App Demenz bei Betroffenen genau so gut erkennen kann und in manchen Fällen sogar zuverlässiger als über die Evaluation in einer Klinik. Auf diesem Weg könnte sich das Smartphone in der Diagnose als zuverlässiger Wegbegleiter etablieren.
Dennoch gibt es keine unmittelbaren Pläne, die App der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Team sieht zunächst einen möglichen Einsatz darin, die Forschung zu dieser Erkrankung zu unterstützen. Eventuell ist auch eine Überwachung von Behandlungseffekten möglich, um Fortschritte und Statusupdates von zu Hause aus anzufertigen.
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