Technologie

KI lässt Strombedarf explodieren – zulasten der Energiewende

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Adobe Stock / knssr
geschrieben von Maria Gramsch

Der Boom rund um Künstliche Intelligenz hat massive Auswirkungen auf die Nachfrage nach Strom. Doch können Sonnen- und Windenergie sie decken? Und welche Auswirkungen hat der enorme Strombedarf von KI auf die Energiewende?

ChatGPT beantwortet täglich schätzungsweise rund 200 Millionen Anfragen. Damit verbraucht die KI-Software rund eine halbe Million Kilowattstunden Energie tagtäglich, wie der New Yorker berichtet.

Um das in eine Relation zu setzen, zieht der New Yorker den Verbrauch eines durchschnittlichen US-Haushalts heran. Dieser beträgt täglich rund 29 Kilowattstunden.


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Doch wie soll dieser enorme Energiebedarf von ChatGPT und Co. bedient werden? Die Führungskräfte aus der Tech-Branche nehmen hier vor allem fossile Energien in den Fokus.

Stoppt der Strombedarf von KI die Energiewende?

Die Frage zum Energiebedarf von Künstlicher Intelligenz haben Tech-Führungskräfte bei der Konferenz CERAWeek von S&P Global diskutiert, wie das Wall Street Journal berichtet.

Microsoft-Gründer Bill Gates habe den Energiebedarf von KI bei der Konferenz als atemberaubend bezeichnet. Die Tech-Führungskräfte seien sich sicher, dass der enorme Anstieg des Energiebedarfs nicht aus sauberen Quellen gedeckt werden könne.

Dafür seien die erneuerbaren Energiequellen zu unsicher, da beispielsweise Wind- und Solarenergie zu großen Schwankungen unterliegen.

Setzt die Tech-Branche jetzt vermehrt auf Erdgas?

Viele Führungskräfte der Tech-Branche würden deshalb Erdgas als Lösung für ihr Problem ansehen. „Die Technik wird nicht sieben bis zehn Jahre warten, um diese Infrastruktur aufzubauen. Also bleibt nur noch Erdgas“, sagt Toby Rice, CEO des Erdgasproduzenten EQT, gegenüber dem WSJ.

Er habe auf der Konferenz zwei Fragen immer wieder gehört: „Wie schnell könnt ihr euch bewegen? Wie viel Gas können wir bekommen?“

Doch welche Auswirkungen wird das auf die Energiewende haben? Robert Blue, CEO von Dominion Energy, sieht die derzeitigen Herausforderungen jedoch nicht als Hindernis bei der Umstellung auf saubere Energien.

„Wir werden bis 2050 netto null sein. Daran glauben wir nach wie vor fest“, erklärt er im Gespräch mit dem WSJ. Dennoch werde sein Unternehmen mindestens eine neue Erdgasanlage bauen, um die stetig wachsende Nachfrage der Rechenzentren abzudecken.

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Über den Autor

Maria Gramsch

Maria ist freie Journalistin und technische Mitarbeiterin an der Universität Leipzig. Seit 2021 arbeitet sie als freie Autorin für BASIC thinking. Maria lebt und paddelt in Leipzig und arbeitet hier unter anderem für die Leipziger Produktionsfirma schmidtFilm. Sie hat einen Bachelor in BWL von der DHBW Karlsruhe und einen Master in Journalistik von der Universität Leipzig.