Technologie

Künstliche Intelligenz erlernt einzigartige menschliche Fähigkeit

Künstliche Intelligenz menschliche Fähigkeiten, KI
Adobe Stock/ Sikov
geschrieben von Fabian Peters

Die Fähigkeit, neue Aufgaben ohne vorheriges Training allein auf Grundlage von gesprochenen oder geschriebenen Anweisungen auszuführen und zu beschreiben, ist eine einzigartige menschliche Fähigkeit. Forschern ist es nun gelungen eine Künstliche Intelligenz zu modellieren, die genau das auch kann. 

Forschern der Universität Genf (UNIGE) ist es offenbar gelungen, eine Künstliche Intelligenz zu modellieren, die eine bislang einzigartige kognitive menschliche Fähigkeit erlernen kann.

Das geht aus entsprechenden Forschungsergebnissen hervor, die in der Zeitschrift Nature Neuroscience veröffentlicht wurden. Demnach ist die KI in der Lage, neue Aufgaben ohne vorheriges Training allein auf Grundlage von gesprochenen oder geschriebenen Anweisungen auszuführen und zu beschreiben.


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Künstliche Intelligenz: KI erklärt KI eine Aufgabe

Den Ergebnissen zufolge konnte die Künstliche Intelligenz sogar mehrere grundlegende Aufgaben erlernen und erledigen und sie anschließend einer „Schwester“-KI sprachlich beschreiben, die die Aufgaben dann ebenfalls ausführte.

Diese doppelte Fähigkeit galt bislang als einzigartig für den Menschen. Denn Tiere benötigen mehrere Versuche und positive oder negative Verstärkungssignale, um eine neue Aufgabe zu erlernen. Künstliche Intelligenz zielt wiederum darauf ab, gesprochene oder geschriebene Sprache verstehen und darauf reagieren zu können.

Diese Methode beruht auf künstlichen neuronalen Netzen, die menschlichen Neuronen nachempfunden sind und elektrisch miteinander kommunizieren. Bislang war jedoch noch nichts über neuronale Berechnungen bekannt, die die kognitiven Fähigkeiten zum Erlernen und Weitergeben von Aufgaben ermöglichen würden.

KI ahmt menschliche Hirnregionen nach

Die Forscher der Universität Genf trainierten ihr KI-Netzwerk jedoch so, dass es das sogenannte Wernicke-Areal nachahmen konnte. Das ist die menschliche Hirnregion, die für die Wahrnehmung und Interpretation von Sprache zuständig ist.

Anschließend modellierten die Wissenschaftler die Künstliche Intelligenz so, dass sie auch das Broca-Areal nachbilden konnte, um selbst Sprache in Form von Wörtern bilden und artikulieren zu können. Bei dem gesamten Vorgang kamen ausschließlich klassische Laptops zum Einsatz.

Die KI erhielt anschließend schriftliche Anweisungen in englischer Sprache. Die Aufgabe: Sie sollte zunächst in die Richtung deuten, aus der ein bestimmter Reiz kam. In einem zweiten Versuch musste sie bestimmen, welcher von zwei visuellen Reizen heller war. Das Modell ahmte beides nach und gab die Informationen anschließend wieder und weiter. Die Schwester-KI löste die Aufgaben ebenfalls.

Den Forschern zufolge liefert dieser Ansatz neue Perspektiven für die Wechselwirkung zwischen Sprache und Verhalten. Er könne es Maschinen künftig sogar ermöglichen, miteinander zu kommunizieren. Die Schlussfolgerung:

Das Netzwerk, das wir entwickelt haben, ist sehr klein. Es steht nun nichts mehr im Wege, auf dieser Grundlage viel komplexere Netzwerke zu entwickeln, die in humanoide Roboter integriert werden könnten, die in der Lage sind, uns zu verstehen, aber auch, sich gegenseitig zu verstehen.

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Über den Autor

Fabian Peters

Fabian Peters ist seit Januar 2022 Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Redakteur und freier Autor tätig. Er studierte Germanistik & Politikwissenschaft an der Universität Kassel (Bachelor) und Medienwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin (Master).

3 Kommentare

  • Es wäre nun sehr interessant gewesen, um welche Aufgabe genau es sich gehandelt hat. Die Überschrift erscheint etwas übertrieben, wenn das nicht aufgelöst wird.

    • Wurde doch gesagt, dass es sich um die Ermittlung 2 einfacher Reize handelte, und, dass das Netzwerk noch sehr klein gehalten wurde.