Forscher des Fraunhofer-Instituts haben einen besonders innovativen und nachhaltigen Klebstoff entwickelt. Denn ihr Kleber kommt ohne Erdöl. Stattdessen kommen Federn zum Einsatz.
Für das Erreichen der Klimaziele ist die Weiterentwicklung vieler Produkte essenziell. Denn viele Stoffe und Materialien basieren weiterhin auf fossilen Brennstoffen wie Erdöl und tragen damit zur Klimaerwärmung bei.
Forscher des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB gingen das Problem kürzlich bei gängigen Klebstoffen an. Das Ergebnis: Sie entwickelten eine innovative Methode zur Herstellung von Klebstoff aus Federn. Denn tierische Federn enthalten Keratin, das bei der richtigen Verarbeitung ähnliche Eigenschaften wie Kleber aufweist.
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Das erforschte Verfahren basiert im Gegensatz zur traditionellen Herstellung damit nicht mehr auf fossilen Rohstoffen wie Erdöl. Außerdem hat die Nutzung von Hühnerfedern als Bio-Rohstoff für die Herstellung von Klebstoffen noch einen weiteren Vorteil. Denn sie trägt zu einer biologischen Kreislaufwirtschaft bei.
Klebstoff aus Federn statt Erdöl
Für das Projekt arbeiteten die Wissenschaftler mit Klebstoff-Hersteller Henkel zusammen. Die Zusammenarbeit richtet sich dabei an einen Milliardenmarkt, die durch die Nutzung von Abfallprodukten aus der Geflügelfleischproduktion profitieren kann.
Durch einen enzymatischen Prozess spalten sich langkettige Polymere des Keratins in kurzkettige Polymere auf. Diese dienen als Basis für verschiedene Klebstoffarten. Für den Kleber aus Federn gibt es bereits heute eine Vielzahl an Anwendungsbereichen.
Beispiele sind die Automobilindustrie sowie die Herstellung von Sportschuhen, Smartphones, Bodenbelägen, Möbeln, Textilien und Verpackungen. Um die Nachfrage bedienen zu können, entwickelten und optimierten die Forscher des Fraunhofer IGB in Zusammenarbeit mit Henkel die Herstellung.
Neue Klebstoffe in verschiedenen Prozessen einsetzbar
Herausgekommen ist ein Ansatz, der demonstriert, dass die Produktion der Keratin-basierten Chemikalien im industriellen Maßstab kosteneffizient realisiert werden kann. Das Projekt KERAbond zielt darauf ab, speziell formulierte Klebstoffe zu entwickeln, bei denen Eigenschaften wie die Aushärtezeit, Elastizität, das Temperaturverhalten oder die Festigkeit vorab genau festgelegt werden können.
Der Ansatz ist daher nicht nur ökonomisch relevant, sondern auch ökologisch bedeutsam. Das Projekt fördert die Nutzung nachwachsender Rohstoffe und könnte zu einer Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Ressourcen führen. Es verdeutlicht damit das Potenzial biobasierter Materialien in der Entwicklung nachhaltiger Produkte. Denn unsere Abfälle sind in den meisten Fällen weiterhin wertvolle Rohstoffe.
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