Nicht selten kommt es im Büro zu Unstimmigkeiten. Der Grund dafür liegt oft in mangelhafter Kommunikation und schlechter Gesprächsführung. Wenn der eigene Chef jedoch nicht als Moderator auftritt, ist es essentiell, dass du Kritik an Kollegen äußern kannst – und zwar richtig. Dafür geben wir dir drei einfache Tipps.
Wir alle sind Menschen. So abgedroschen dieser Satz auch klingen mag, so viel Wahrheit steckt doch in ihm. Schließlich gehört es zu den wichtigsten Eigenschaften eines Menschen, dass wir durch Emotionen wie Liebe, Hass, Gier, Neid oder Eifersucht besonders stark getriggert werden.
Selbstverständlich spielen Emotionen vor allem im privaten Kontext eine entscheidende Rolle. Doch auch im Büro begegnen wir täglich anderen Menschen. Mit manchen von ihnen verstehen wir uns ausgezeichnet. Womöglich entstehen sogar Freundschaften daraus. Andere Kolleginnen und Kollegen sorgen jedoch dafür, dass du am liebsten sofort wieder nach Hause gehen würdest.
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Streit als Stressfaktor im Büro
Insbesondere Diskussionen zehren an unserem Nervenkostüm. Darunter leidet einerseits unsere Produktivität. Schließlich verbringen wir viel Zeit damit uns aufzuregen, wenn wir emotional angeschlagen sind. Da bleibt wenig Zeit für konzentriertes Arbeiten.
Andererseits leidet unsere mentale und körperliche Gesundheit. Das hat auch eine Untersuchung der Zeitarbeitsfirma Orizon ergeben. Demnach gehört Streit mit Kollegen zu den drei größten Stressfaktoren unter Arbeitnehmern in Deutschland.
Kommunikation als Schlüssel für mehr Produktivität
Ein entscheidender Faktor, um die Kommunikation in (deinem) Büro zu verbessern und dadurch das eigene Maß an Produktivität deutlich zu erhöhen, liegt in einer besseren Kommunikation. Dafür wiederum spielt Kritik eine essenzielle Rolle. Nur wer richtig Kritik an Kollegen äußern kann, kann seine Kommunikations-Skills auch nachhaltig verbessern.
Ein erster Schritt besteht darin, die eigene Kommunikation zu reflektieren. Dabei gibt es zwei Ebenen:
- Die persönliche Meinung von dir zu einem (fachfremden) Thema oder einer Aufgabenstellung, bei der deine Meinung gefragt ist, du allerdings eher beratend tätig bist.
- Deine fachliche Meinung wird vor deinem Chef oder anderen Mitarbeitenden eingeholt. Dabei geht es schwerpunktmäßig um eine objektive und fachmännische Einschätzung und weniger um deine Meinung.
Kritik an Kollegen äußern: 3 Tipps für einen besseren Austausch im Team
Im zweiten Schritt geht es darum, deine persönliche Rolle in einer Gesprächssituation einzuschätzen. Dabei solltest du dir zu jedem Zeitpunkt darüber bewusst werden, welche Chancen und Risiken bestehen, wenn du öffentliche Kritik äußerst.
In diesem Kontext wollen wir dir drei Tipps mit an die sprichwörtliche Hand geben, wie du bessere und fundierte Kritik an Kollegen äußern kannst.
1. Timing
Der erste Faktor für gute Kritik an Kollegen oder sogar an Vorgesetzen ist der Zeitpunkt deiner Kritik. Dabei hat der Begriff Zeitpunkt gleich zwei Dimensionen. So geht es zum einen um die Frage: Ist es für dich jetzt genau in diesem Moment wichtig, das Wort zu ergreifen oder kannst du noch ein paar Minuten warten?
Zum anderen ist das Timing auf das Datum bezogen. Oder anders ausgedrückt: Gibt es nur diese eine Besprechung, an deren Ende eine Entscheidung stehen soll, oder handelt es sich um einen ersten Austausch – und weitere Meetings folgen noch?
Insbesondere bei Auftaktveranstaltungen oder ersten Besprechungen reicht es oftmals, deine Kritik auch im Nachgang anzubringen. Ein scharfer Tonfall im Meeting selbst ist zu diesem frühen Zeitpunkt oftmals unangebracht.
2. Relevanz des Meetings
Damit kommen wir gleich zum zweiten Faktor, wenn du bessere Kritik an Kollegen äußern möchtest. Der zweite Faktor ist für deine Entscheidungsfindung die Relevanz einer Besprechung.
Wenn es sich um eine lose Ideenrunde handelt, kannst du deine Gedanken auch im Nachgang einbringen. Handelt es sich jedoch um ein Treffen, in dem wegweisende Entscheidungen getroffen werden, solltest du keinesfalls schweigen.
Wenn du mit deiner fachlichen Meinung im entscheidenden Moment zurückhältst und sie erst im Nachhinein äußerst, wirft das auch ein schlechtes Licht auf dich. Schließlich sind Führungskräfte und Vorgesetzte im finalen Prozess der Entscheidungsfindung darauf angewiesen, alle objektiven Meinungen beieinander zu haben.
Solltest du deine fundierten Argumente also zu spät oder gar nicht einbringen, kann dies auf Dauer deinem Standing und sogar deiner beruflichen Laufbahn in einem Unternehmen schaden. Schließlich kann das Schweigen auch ein Zeichen von mangelnder Durchsetzungsfähigkeit in den entsprechenden Momenten sein.
3. Wortwahl
Zuletzt solltest du ein gewisses Fingerspitzengefühl für deine Wortwahl entwickeln. Das beginnt zunächst einmal damit, dass sachliche Kritik von vielen Menschen leider als persönliche Kritik aufgefasst wird. Diese Menschen sind nicht dazu in der Lage, Kritik an der Sache und Kritik an der Person zu differenzieren. Das birgt Streitpotenzial.
Deshalb ist es hilfreich, in die sprachliche Trickkiste zu greifen. Dafür braucht es keine tiefenpsychologische Ausbildung. Ein paar Kniffe genügen bereits. Im ersten Schritt solltest du das Wort „aber“ aus deinem Wortschatz streichen und durch „und“ ersetzen.
Kritik an Kollegen äußern: Sprachliche Angriffspunkte eliminieren
Das Signalwort „aber“ ruft sofort Alarmbereitschaft hervor. Es suggeriert: Die sprechende Person widerspricht mir. Deshalb gehe ich in den Verteidigungsmodus. Wer seine Sätze dagegen mit einem „und“ verbindet, nimmt jegliche Emotion aus der Situation und schafft es, mehrere Themen neutral miteinander zu verbinden.
Was zunächst ein bisschen nach Westentaschenpsychologie klingen mag, ist vielfach bestätigt. Gleiches gilt für das Fragewort „Warum“ – einfach mal durch „Aus welchem Grund“ ersetzen und schauen, was passiert. Die Ergebnisse sind beeindruckend.
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