Der Digital Markets Act der EU tritt im März 2024 in Kraft. Das Gesetz verspricht einen fairen Wettbewerb im Internet und soll die Marktmacht großer Konzerne begrenzen. Alternative Suchmaschinen sollen im Wettbewerb mit Google etwa mehr Chancen erhalten. Das Problem: Viele Menschen kennen nur Google.
Der Digital Markets Act (DMA) wurde bereits am 6. Juli 2022 vom EU-Parlament verabschiedet. Am 1. November 2022 trat er offiziell in Kraft. Er soll unter anderem einen fairen Wettbewerb im Internet gewährleisten und die Marktmacht großer Tech-Konzerne einschränken.
Dafür benennt der DMA sogenannte Gatekeeper – zu deutsch „Torwächter“. Damit sind Unternehmen und Online-Plattformen gemeint, die durch ihre Marktmacht einen Wettbewerbsvorteil oder gar ein Monopol genießen. Der Digital Markets Act verpflichtet diese Unternehmen künftig dazu, innerhalb der EU gewisse Regeln einzuhalten, um einen faireren Wettbewerb zu gewährleisten.
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Alternative Suchmaschinen: Digital Markets Act soll für mehr Chancengleichheit sorgen
Im September 2023 hat die Europäische Union die ersten sechs Gatekeeper im Rahmen des Digital Market Acts benannt. Dazu zählen neben Facebook-Mutterkonzern Meta und TikTok-Mutterkonzern ByteDance auch Apple, Microsoft, Amazon und: Google-Mutterkonzern Alphabet. Für die Umsetzung des Gesetzes hat die EU den Gatekeeper sechs Monaten Zeit eingeräumt – bis zum 7. März 2024.
Die EU und die Europäische Kommission haben bei diesen Unternehmen und ihren Plattformen jedoch nicht nur Wettbewerbsvorteile aufgrund ihrer Marktmacht festgestellt, sondern auch immer wieder wettbewerbswidrige Praktiken – das gilt vor allem für Google.
Eines der Ziele der EU ist es deshalb, dass der Digital Markets Act alternativen Suchmaschinen dabei hilft, das Google-Monopol ein Stück weit zu durchbrechen, um den Wettbewerb anzukurbeln. Aus diesem Grund muss Suchmaschinen-Gigant Google Chrome-Nutzern künftig einen Auswahlbildschirm anzeigen, um eine alternative Suchmaschine auswählen zu können.
Gleiches gilt auch für den Safari-Browser von Apple – vor allem auf dem iPhone. Der Grund: Google war in den meisten Browsern bislang die voreingestellten Suchmaschine. Die Konkurrenz hatte deshalb kaum eine Chance. Der DMA soll das zwar ändern. Doch es gibt ein weiteres Problem.
Denn aufgrund der Monopolstellung von Google mit einem Marktanteil von über 80 Prozent kennen die meisten Menschen kaum Alternativen und würden diese vermutlich nicht in Betracht ziehen – Auswahlbildschirm hin oder her. Deshalb möchten wir fünf alternative Suchmaschinen vorstellen, die nicht nur mit Google mithalten können, sondern mitunter sogar besser sind.
1. Ecosia: Die Suchmaschine, die Bäume pflanzt
Ecosia ist eine Suchmaschine, die sich darauf konzentriert, Bäume zu pflanzen und die Umwelt zu schützen. Die Einnahmen aus Werbeanzeigen über die Suche werden verwendet, um Aufforstungsprojekte zu finanzieren und Bäume dort zu pflanzen, wo sie gebraucht werden.
Nutzer können durch ihre Suchanfragen dabei aktiv dazu beitragen, nachhaltige Projekte zu unterstützen, um Umweltbelastungen zu reduzieren. Unter dem Motto „Ein grünerer Planet mit jeder Suche“ verfolgt Ecosia das Ziel, Suchmaschine und Umweltschutz miteinander zu vereinen.
2. DuckDuckGo: Privatsphäre, vereinfacht
Die Suchmaschine DuckDuckGo hat sich darauf spezialisiert, keine Benutzerdaten während der Suche zu sammeln. Im Gegensatz zu anderen Suchmaschinen rückt das Unternehmen das Thema Privatsphäre besonders in den Fokus und verspricht keine personalisierten Suchergebnisse zu erstellen.
DuckDuckGo basiert auf strengen Datenschutzrichtlinien, um die Anonymität der Nutzer zu wahren und verfolgt ein Geschäftsmodell, das nicht auf personalisierten Anzeigen basiert. Unter dem Motto „Du bist das Online-Tracking leid? Wir schaffen Abhilfe“, ermöglicht die Suchmaschine es seinen Nutzern, das Internet zu durchforsten, ohne persönliche Informationen preiszugeben.
3. Bing: Die KI-Suchmaschine
Bing gehört zu Microsoft. Die Suchmaschine ermöglicht es Nutzern, das Internet wie bei Google nach Informationen, Bildern, Videos und Nachrichten zu durchsuchen. Im Vergleich zu anderen Suchmaschinen legt Bing großen Wert auf visuelle Darstellungen und bietet beispielsweise täglich wechselnde Hintergrundbilder auf der Startseite.
Neben der Web-Suche bietet die Suchmaschine zusätzliche Dienste wie Karten, Übersetzungen und lokale Unternehmensinformationen. Da Microsoft seit Ende 2023 mit dem KI-Unternehmen OpenAI kooperiert, hat der Windows-Konzern mittlerweile auch den KI-Chatbot ChatGPT in Bing integriert.
Nutzer können dadurch etwa Nachfragen zu bestimmten Themen stellen. Außerdem ist es möglich, über Bing Fragen per Spracheingabe zu formulieren und auch gesprochene Antworten zu erhalten.
4. Startpage: Die sicherste Suchmaschine der Welt?
Startpage ist eine Suchmaschine, die sich wie DuckDuckGo auf das Thema Datenschutz konzentriert und die Privatsphäre seiner Nutzer schützen möchte. Sie ermöglicht anonyme Suchanfragen, da sie keine persönlichen Informationen speichert oder Nutzerprofile erstellt.
Startpage verwendet jedoch Google-Suchergebnisse, um qualitativ hochwertige Ergebnisse bereitzustellen, speichert aber keine IP-Adressen. Durch die Kombination von Suchpräzision und Datenschutzoptionen bietet Startpage eine alternative Suchlösung für diejenigen, die vor allem auf Privatsphäre wert legen.
5. Yahoo
Yahoo dürfte vielen ein Begriff sein. Denn die Marke ist nach wie vor einer der größten Internetdienste der Welt. Bevor Google die Herrschaft übernahm, galt Yahoo als so etwas wie der König des Internets. Neben einer eigenen Suchmaschine setzt das Unternehmen vor allem einen E-Mail-Services, Nachrichten, Wetter- und Sportinformationen sowie ein Website-Verzeichnis.
Yahoo ist ein diversifiziertes Technologieunternehmen, das eine Vielzahl von Internetdiensten und Inhalten anbietet. Ursprünglich als Webverzeichnis und Suchmaschine gestartet, hat Yahoo sein Angebot im Laufe der Jahre erweitert, um E-Mail, Nachrichten, Finanzen und viele andere Dienste anzubieten.
Bei der Websuche konnte Yahoo aber nicht mit der Konkurrenz mithalten. Erst setzt das Unternehmen die Suchtechnologie des damaligen Marktführers Altavista ein, anschließend die von Google. Ab 2004 nutzt Yahoo jedoch wieder seine eigenen Suchalgorithmen. Zu diesem Zeitpunkt konnten diese aber nicht mehr mit Google mithalten. Die Suchmaschine gibt es jedoch immer noch.
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