Betrüger erstellen mithilfe von Künstlicher Intelligenz Websites, YouTube-Videos und Artikel-Kopien, um Google auszutricksen. Einige der Seiten enthalten sogar Fake-Nachrufe. Der Grund: Geld. Die Zunahme von KI-Spam schadet dabei sowohl Google selbst als auch seinen Nutzern.
Knapp über ein Jahr nach dem Release von ChatGPT scheint sich eine weit verbreitete Befürchtung und Prophezeiung zu bewahrheiten. Denn KI-Spam überflutet mehr und mehr das Internet und macht Suchmaschinen wie Google immer schlechter. Aktuell häufen sich die Beispiele dafür.
KI-Spam ruiniert die Berichterstattung im Internet
Der Tech-Blog 404 Media teilte kürzlich etwa mit, dass man seine Website aufgrund von KI-Spam ändern musste. Die Betreiber schrieben dazu: „KI-Spam frisst das Internet, stiehlt unsere Arbeit und zerstört die Auffindbarkeit“.
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Das Unternehmen habe demnach festgestellte, dass mehrfach KI-Kopien der eigenen Artikel auf Spam-Websites auftauchten. Diese seien sogar suchmaschinenoptimiert gewesen und in der Google-Suche mitunter sogar vor den echten 404 Media-Artikeln erschienen.
Solche KI-generierten Artikel-Kopien schaden dem Nachrichtengeschäft massiv. Denn sie nehmen den echten Urhebern, die die eigentliche Arbeit verrichtet und Zeit sowie Geld investiert haben, Klicks und damit auch Einnahmen weg. Stattdessen profitieren die Betreiber von Spam-Websites, da sie ihre Seiten mit Werbung überfluten.
Das skrupellose Geschäft mit KI-Nachrufen
Ein weiters Beispiel: Wie das Tech-Magazin Wired berichtet, wurde der Indie-Blog The Hairpin, der ursprünglich ausschließlich von Frauen geführt wurde, kürzlich von einem KI-Klickfarmer übernommen. Der neue Betreiber hat demnach zahlreiche ältere aber nach wie vor beliebte Artikel übernommen, aber die Namen der weiblichen Autorinnen schlichtweg durch Männernamen ersetzt.
Eines der aktuell schlimmsten Beispiele für KI-Spam sind jedoch Nachrufe, die von einer Künstlichen Intelligenz erstellt wurden und trauernden Angehörigen massiv schaden – zumal sie voller Fehler sind. Wie Wired bereits im Jahr 2021 berichtete, war das zwar bereits vor dem Durchbruch von ChatGPT der Fall, da sogenannte „Nachruf-Piraten“ schon damals gezielt die Websites von Bestattungsunternehmen ausgelesen und kopiert haben.
Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz sind KI-Nachrufe mittlerweile jedoch noch skrupelloser. Denn aktuell tauchen regelmäßig immer mehr fehlerhafte YouTube-Videos und Spam-Websites mit Nachrufen auf, die nur ein Ziel haben: Sie sollen Klicks von Menschen generieren, die nach Informationen zu Verstorbenen suchen.
KI-Spam macht Google immer schlechter
Die New Tok Times berichtete kürzlich etwa über einen Fall, in dem KI-Nachrufe einer trauernden Familie massive Schmerzen bereitet haben. Der Hintergrund: Nach dem Tod eines Studenten, der unabsichtlich auf die Gleise der New Yorker U-Bahn gestürzt war, tauchten relativ schnell mehrere KI-generierte Spam-Artikel und YouTube-Videos zu dem Fall auf.
Die Website-Betreiber und Video-Ersteller taten dies, da sie einen Anstieg des Suchvolumens bei Google rund um den Namen des Verstorbenen in Kombination mit dem Wort „U-Bahn“ feststellten. Sie wiesen deshalb eine KI an, Nachrufe im Stile einer Boulevardzeitung zu verfassen. Das Problem dabei: Fast sämtliche Details waren fehlerhaft oder schlichtweg falsch.
Dennoch tauchten die Artikel und Videos in der Google-Suche auf. Ob der Fall 404 Media, The Haiprin oder die KI-Nachrufe: So sehr sich diese drei Beispiele auch unterscheiden, haben sie eines gemein. Denn die Website-Betreiber und Video-Ersteller wollen schlichtweg Geld verdienen.
Mithilfe von Künstlicher Intelligenz erstellen sie dafür große Mengen an Inhalten, um in der Google-Suche weit oben aufzutauchen und möglichst viele Klicks zu generieren. Ihre Websites überfluten sie außerdem mit Werbeanzeigen. Fakten spielen dabei allenfalls eine untergeordnete Rolle.
Massiver Schaden durch KI-Spam: Google ist gefordert!
Google teilte der New York Times zwar mit, dass sich das Unternehmen den Problemen bewusst sei und daran arbeite, dagegen vorzugehen. Doch der US-Konzern scheint in gewisser Weise machtlos, denn die Betreiber der Spam-Websites sind dem Unternehmen oftmals einen Schritt voraus.
Zwar nimmt Google etwa Algorithmus-Anpassungen vor, um schlechte Inhalte abzuwerten. Solche Maßnahmen haben aber nur einen vorübergehenden positiven Effekt und scheinen eher eine Art Notlösung zu sein. Denn Spam-Websites finden immer neue Möglichkeiten und Wege, um im Ranking wieder aufzusteigen und Google auszutricksen.
KI-Inhalte werden die Suchmaschine und das Internet deshalb künftig noch massiver verändern. Ob ingesamt zum Guten oder Schlechten sei zunächst einmal dahingestellt. Doch eines ist bereits klar: Suchmaschinen wie Google und Co. sind nun gefordert, gegen KI-Spam vorzugehen, um den bereits entstandenen Schaden zu minimieren.
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Dass Google ein massives Spamproblem hat und als Web-Suchmaschine beinahe unbenutzbar geworden ist, ist wahrlich kein so neues Problem und hat auch nicht so viel mit angelernten neuronalen Netzwerken, aber viel mit Google zu tun. Die angelernten neuronalen Netzwerke machen nur die Erstellung der Spam ein bisschen müheloser, und da mag sich zurzeit auch niemand zurückhalten, auch nicht im contentindustriellen Journalismus der Marke »New York Times«. Was macht man nicht alles für ein paar monetarisierbare Klicks im Zeitalter des Pressesterbens?!
Der Schwerpunkt dieser Berichterstattung auf »künstliche Intelligenz« geht ein bisschen am eigentlichen Problem vorbei. Wenn Google wirksame Gegenmaßnahmen zur Qualitätssicherung seiner Suchmaschine machen wollte, hätte Google dafür schon mindestens anderthalb Jahrzehnte Zeit gehabt. Aber warum sollte sich ein Quasimonopolist auch um die Qualität seines Produktes kümmern? Das wird erst geschehen, wenn das Geschäft mit den vermarkteten Werbeplätzen in der Suchmaschine nicht mehr läuft, weil immer mehr Leute zu anderen Suchmaschinen abwandern. Aber dagegen tut Google ja etwas: Google gibt viel Geld dafür aus, dass die eigene Websuchmaschine in nahezu allen Webbrowsern als Standardsuche eingetragen ist. Mit viel zu viel Erfolg. Man hätte das Geld auch für die Spamabwehr ausgeben können…
Noch viel schlimmer: Was mir zum Beispiel auf Facebook immer häufiger auffällt, sind völlig unglaubwürdige Werbeüberschriften und -bilder wie „Ein tragischer Verlust für Deutschland: Wir …“ mit einem Til-Schweiger-Bild.
Klickst Du auf den Link, landest Du auf einer Seite mit dem Logo der ARD-Tagesschau und dem Titel „Die Deutsche Bundesbank verklagt Til Schweiger wegen seiner Äußerungen im Live-TV. Jeder in Deutschland sollte die Wahrheit kennen!“
Die Seite versucht, einem mit angeblichen Renditeerfolgen die App „Bitcoineer“ aufzuschwatzen.
Das Facebook einen derartigen Betrug als Werbung zulässt, zeigt mal wieder die Moral amerikanischer Großkonzerne.
Andererseits frage ich mich, ob die Deutschen wirklich so blöd sind und auf solchen Quatsch reinfallen.