Lifestyle Social Media

Schönheitsideale: Influencer setzen Jugendliche im Internet unter Druck

Influencer, Schönheitsideale Internet, Druck Jugendliche, Social Media
Adobe Stock/ zwiebackesser
geschrieben von Fabian Peters

Jugendliche fühlen sich durch Schönheitsideale im Internet zunehmend unter Druck gesetzt. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie aus Österreich. Vor allem Influencer würden die Selbstwahrnehmung von Jugendlichen beeinflussen – und sie sogar über Schönheitsoperationen nachdenken lassen.

Immer mehr Jugendliche fühlen sich durch idealisierte Körperbilder im Internet unter Druck gesetzt. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des österreichischen Instituts für Jugendkulturforschung und Kulturvermittlung im Rahmen der EU-Initiative „Saferinternet.at“.

Im Dezember 2023 nahmen dazu 400 Jugendliche im Alter von elf bis 17 Jahren an einer Umfrage teil. Sowohl Alter, Geschlecht als auch Bildungsstand waren repräsentativ. Außerdem führten die Forscher Gespräche mit insgesamt 56 Jugendlichen in der Altersklasse 13 bis 19.


Neue Stellenangebote

Growth Marketing Manager:in – Social Media
GOhiring GmbH in Homeoffice
ournalist (m/w/d) als Leiter PR und Social-Media
NOMOS Glashütte/SA Roland Schwertner KG in Berlin
Head of Social Media (m/w/d)
Deichmann SE in Mülheim an der Ruhr (45478)

Alle Stellenanzeigen


Über die Hälfte aller Befragten gab dabei an, ihr Aussehen aufgrund von Schönheitsidealen im Internet verändern zu wollen. Ein Viertel gab an, sogar schon einmal über eine Schönheitsoperation nachgedacht zu haben. Influencer und Social Media hätten dabei den größten Einfluss auf die Selbstwahrnehmung von Jugendlichen.

Schönheitsideale im Internet: Jugendliche fühlen sich unter Druck gesetzt

Die Erkenntnis, dass Schönheitsideale Druck auf Jugendliche ausüben, ist zwar nicht neu, da Medien seit jeher das eigene Körperbild und Selbstwertgefühl beeinträchtigen. Im Zeitalter von Künstlicher Intelligenz und bearbeiteten Bildern werden realitätsferne Ansprüche an das eigene Äußere aber immer größer.

Immerhin sind rund 70 Prozent der befragten Jugendlichen laut den Studienergebnisse „eher zufrieden“ mit ihrem Aussehen. Trotzdem würden 51 Prozent gerne etwas daran verändern – bei den Mädchen sind es sogar 60 Prozent. Das eigene Aussehen sei außerdem kein reines „Mädchenthema“ mehr.

Denn sowohl Jungen als auch Mädchen würden auf Fotos und Videos sehr viel Wert auf ihr äußeres Erscheinungsbild legen. Um möglichst gut auszusehen, nutzen 54 Prozent der Jugendlichen etwa Licht, Posen und Handywinkel. Viele bearbeiten ihre Fotos und Videos außerdem nachträglich (41 Prozent).

Social Media und Influencer beeinflussen Selbstwahrnehmung

Den Studienergebnissen zufolge wirkt sich vor allem Social Media auf die Selbstwahrnehmung von Jugendlichen aus. 65 Prozent der Befragten sind etwa der Meinung, dass soziale Netzwerke Einfluss darauf haben, ob sie sich schön finden oder nicht. Vor allem Vergleiche mit anderen spielen dabei einen Rolle.

27 Prozent der Jugendlichen gaben sogar an, dass sie sich bei Scrollen durch Social Media-Feeds schlecht fühlen würden. Vor allem Influencer aus den Bereichen Beauty und Fitness haben dabei einen Einfluss auf Jugendliche und Kinder (74 Prozent).

Rund die Hälfte der Befragten gab an, deshalb schon einmal etwas am eigenen Aussehen verändert zu haben. 28 Prozent dachten sogar an Schönheitsoperationen.

Jugendliche haben im Internet aber nicht nur mit unrealistischen Schönheitsidealen zu kämpfen. Sie erleben auch regelmäßig Beleidigungen bezüglich ihres Aussehens. 74 Prozent der Berfagten gaben an, schon einmal solche Situationen beobachtet zu haben.

Schönheitsideale im Internet: Strategien, um Selbstbild zu stärken

So sehr sich viele Jugendliche auch durch Schönheitsideale im Internet unter Druck gesetzt fühlen, sind vielen auch Strategien bekannt, um sich nicht negativ beeinflussen zu lassen. 55 Prozent der Befragten empfinden es etwa als hilfreich, zu hinterfragen, warum bestimmte Inhalte Stress auslösen.

Eine weitere Strategie ist ein bewusster Umgang mit Social Media. Die Ergebnisse der Umfrage dazu: 63 Prozent der befragten Jugendlichen halten es für sinnvoll grundsätzlich weniger Zeit in sozialen Netzwerken zu verbringen. Regelmäßige Social Media-Pausen empfinden 60 Prozent für eine geeignete Strategie. Ebenfalls 60 Prozent gaben an, dass man nur Influncern folgen sollte, die einem gut tun.

Auch ein Austausch über Inhalte kann hilfreich sein. Beispielsweise gaben 38 Prozent an, dass es helfen könne, sich mit Freunden über Inhalte lustig zu machen. Doch auch wenn vielen Jugendlichen Strategien zur Bewältigung von Druck im Internet bewusst sind, können sie diese nur schwer umsetzen.

Neben Lehrern sind laut Studie deshalb vor allem auch Eltern und Erziehungsberechtigte gefordert, um einen kritischen Umgang mit Schönheitsidealen im Internet zu erlernen und ein gesundes Selbstbild zu entwickeln. Vor allem Schulen sollten sowohl Eltern als auch Kinder dafür Aufklärungsmaterial zur Verfügung stellen, um eine entsprechende Medienkompetenz zu vermitteln.

Aber auch die Plattformbetreiber sind gefordert. So gaben 63 Prozent der befragten Jugendlichen an, dass sie sich wünschen, dass bearbeitete Bilder gekennzeichnet werden.

Auch interessant: 

Über den Autor

Fabian Peters

Fabian Peters ist seit Januar 2022 Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Redakteur und freier Autor tätig. Er studierte Germanistik & Politikwissenschaft an der Universität Kassel (Bachelor) und Medienwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin (Master).