Triggerwarnungen sollen User in den sozialen Netzwerken vor bestimmten Inhalten schützen, die auf sie vielleicht verstörend wirken können. Doch was bringen die Hinweise bei Social Media wirklich?
Triggerwarnungen sind in der Welt von Social Media keine Seltenheit mehr. Sie begleiten Beiträge, in denen es beispielsweise um Gewalt, Rassismus oder Essstörungen geht.
Damit sollen diese kleinen Hinweise Menschen schützen, auf die die dargestellten Inhalte verstörend wirken könnten. Gründe dafür können beispielsweise persönliche Erfahrungen, Traumata oder Phobien sein.
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Was Triggerwarnungen im Netz aber tatsächlich bringen, hat nun eine Meta-Analyse der australischen Flinders University untersucht. Die Ergebnisse haben die Forschenden in dem Journal Clinical Psychological Science veröffentlicht.
Das Problem mit den Triggerwarnungen bei Social Media
Die australischen Forscher:innen haben für ihre Meta-Analyse insgesamt zwölf bereits vorliegende Studien untersucht. Sie alle beschäftigen sich mit Triggerwarnungen bei Social Media.
Triggerwarnungen, Inhaltswarnungen oder Inhaltshinweise sind Warnungen vor bevorstehenden Inhalten, die Themen im Zusammenhang mit früheren negativen Erfahrungen enthalten können.
Dabei gehen die Meinungen über diese kleinen Hinweise weit auseinander. Auf der einen Seite stehen die Befürworter. Für sie überwiegt das Vorteil, dass Betroffene sich „emotional auf belastendes Material vorbereiten oder es ganz vermeiden“ können.
Im Gegensatz dazu stehen laut der Meta-Analyse die Kritiker:innen. Für diese Gruppe tragen Triggerwarnungen zu einer Vermeidungskultur bei, durch die Angst bei den Nutzer:innen vor dem kommenden Inhalt geschürt werden könnte.
Studie will die Frage klären
Genau an diesem Punkt setzen die Forscher:innen der Flinders University an. Für ihre Meta-Analyse haben sie die Ergebnisse „aller empirischen Studien zu den Auswirkungen dieser Warnungen“ unter die Lupe genommen.
So wollen sie klären, ob die umstrittenen Warnungen vor bestimmten Inhalten in sozialen Netzwerken tatsächlich etwas bringen oder die Effekte nur verstärken.
Soziale Medien: Was bringen Triggerwarnungen wirklich?
Die Forscher:innen sind in ihrer Meta-Analyse zu dem Schluss gekommen, dass Triggerwarnungen keinen Einfluss auf die Reaktionen zu einem negativen Inhalt haben. Auch im Bildungsbereich, in dem Triggerwarnungen vermehrt eingesetzt werden, haben diese keinen Einfluss auf das Verständnis der Inhalte.
Die Ergebnisse für den Punkt Vermeidungsverhalten beschreiben die Forschenden hingegen als „uneinheitlich“. Das könnte zwei Gründe haben: Entweder haben die Warnungen einen zu vernachlässigenden Effekt auf die Vermeidung von Inhalten oder sie verstärken diesen unter bestimmten Umständen.
Anders sieht es hingegen bei der Angst vor der Angst – also dem antizipatorischen Effekt – aus. Demnach seien die Studien, die diesen Faktor einbezogen, durchweg zu dem Schluss gekommen, „dass das Betrachten einer Triggerwarnung die Erwartungsangst vor dem Betrachten des Inhalts zu erhöhen scheint“.
Auch könne die Attraktivität von Inhalten durch eine Triggerwarnung gesteigert werden. Dabei komme der „Forbidden-Fruit Effect“ zum Tragen, also die Neugier nach dem Verbotenen.
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