Wirtschaft

Karriere futsch? 4 Denkfehler, die deinen Aufstieg verhindern

Fehler Karriere, Denkfehler Arbeit, Karriere gefährden
Pixabay.com / Mohamed_hassan
geschrieben von Christian Erxleben

Die allermeisten Menschen streben nach einem beruflichen Aufstieg. Um erfolgreich im Job zu sein, brauchst du neben den entsprechenden Job-Skills auch das richtige Mindset. Doch Vorsicht: Diese vier Denkfehler und gedanklichen Einstellungen können deine Karriere gefährden oder zumindest verlangsamen.

Jugendliche und junge Erwachsene werden in den Medien und von der älteren Generation gerne als idealistisch dargestellt. Anstelle zu arbeiten, würden sich alle jungen Menschen nur noch auf sich selbst konzentrieren. Anstelle eine Ausbildung oder ein Studium nach der Schule zu starten, geht es erstmal ins Ausland.

Generation Z will Geld und beruflichen Erfolg

Vollzeit arbeiten? Undenkbar! Tatsächlich zeigt jedoch eine aktuelle Studie des Meinungsforschungsinstituts Yougov, dass unser Nachwuchs nach wie vor daran interessiert ist, Karriere zu machen. Die landläufigen Vorurteile gegenüber der sogenannten Generation Z stimmen also nicht. Vor allem passt keine gesamte Generation in ein festgezurrtes Schema.

Laut der Umfrage wollen 60 Prozent der 16- bis 28-Jährigen erfolgreich im Job sein und viel Geld verdienen. Mehr als die Hälfte der Befragten würde sogar für einen besser bezahlten Job in eine andere Stadt ziehen. Einzige Bedingung für Aufopferung und Überstunden: Die geleistete Arbeit soll (weitestgehend) sinnstiftend sein.

Karriere machen: Fachliche Qualifikation reicht nicht (mehr) aus

Grundsätzlich hat sich also nichts daran geändert, dass sich auch die jüngsten Mitglieder am freien Arbeitsmarkt ein schönes Leben gönnen wollen. Dafür braucht es Geld. Das ist nicht zu verleugnen.

Nichtsdestotrotz hat sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten trotzdem ein entscheidender Faktor verändert. Es genügt heutzutage längst nicht mehr, eine ausgezeichnete fachliche Expertise mitzubringen. Auch der Charakter beziehungsweise das richtige Mindset ist entscheidend, um beruflich aufzusteigen.

4 Denkfehler, die deine Karriere schon früh im Keim ersticken

Tatsächlich äußern sich diese gefährlichen Charakterzüge im Job vor allem in bestimmten Denk- und Arbeitsmustern. Wenn sich diese erst einmal über einen langen Zeitraum eingeschliffen haben, ist es schwer, aus den etablierten Mustern auszubrechen. Deshalb machen wir dich schon jetzt auf vier Denkfehler aufmerksam, die deine Karriere gefährden können.

1. Höre auf, dich mit deinen Kollegen zu vergleichen

Der erste und größte Denkfehler, dem fast jeder Arbeitnehmer in seinem Berufsleben einmal aufsitzt, besteht darin, sich mit seinen Kolleginnen und Kollegen zu vergleichen. Selbstverständlich ist es nachvollziehbar, dass Unmut aufkommt, wenn andere Team-Mitglieder eine Gehaltserhöhung erhalten und du nicht.

Langfristig gesehen, bringt es allerdings nichts, dich mit anderen zu vergleichen. Du bist für deine Karriere verantwortlich. Deshalb solltest du dich auf deine persönliche Entwicklung und deine geleistete Arbeit konzentrieren. Diese beiden Faktoren sind für deinen beruflichen Erfolg entscheidend.

Andersherum sollten Vorgesetzte im Gehaltsgespräch übrigens auch darauf verzichten, etwaige Lohnerhöhungen abzulehnen, weil sonst alle Kollegen kommen würden. Auch hier gilt: Es geht um die persönlich geleistete Arbeit und nicht um pauschale Aussagen.

2. Erliege nicht de(ine)m Perfektionismus

Schludrige Arbeit ist ein Stolperstein für deinen beruflichen Werdegang. Das ist soweit keine Überraschung. Wenn du jedoch ins Gegenteil umschlägst, unterliegst du ebenfalls einem Denkfehler. Das heißt: Übermäßiger Perfektionismus ist mindestens genauso gefährlich.

Menschen, die sich in ihrem Perfektionismus verlieren, sind oftmals nicht dazu in der Lage, Projekte rechtzeitig abzuschließen. Sie geben sich nie zufrieden und disqualifizieren sich auf diese Art ohne äußerliche Einflüsse für bedeutendere berufliche Aufgaben.

Falls auch du zu perfektionistischem Denken neigst, könnte ein Schritt zu mehr Produktivität im Job im Pareto-Prinzip liegen. Dahinter steckt die Idee, dass 80 Prozent der Ergebnisse mit 20 Prozent des Aufwands erreicht werden. Die offenen 20 Prozent erfordern dann aber 80 Prozent des Aufwands.

Mit dieser Einstellung im Kopf können sich perfektionistische Menschen langsam daran tasten, von ihrer 100-Prozent-Einstellung zu lösen.

3. Konzentriere dich nicht auf deine Fehler

Unser erster Denkfehler, der für deine Karriere gefährlich werden könnte, hat schon offenbart, dass es wichtig ist, sich auf sich selbst und die eigenen Erfolge zu konzentrieren. Exakt an dieser Stelle setzt auch unser dritte Tipp für ein erfolgreiches Mindset im Job an: Fokussiere dich nicht ausschließlich auf die Fehler, die du im Beruf machst.

Wer dazu neigt, sich nur über das Schlechte zu echauffieren und sich auf seine eigenen Fehler zu konzentrieren, gerät schnell in eine Spirale des Negativen und des Meckerns. Das ist nicht nur für dich schlecht, sondern demotiviert unterbewusst zugleich deine Kolleginnen und Kollegen.

Deshalb ist es essenziell, gemachte Fehler zu akzeptieren. Sie lassen sich in der Regel ohnehin nicht mehr rückgängig machen. Stattdessen ist es für erfolgreiche Menschen wichtig, die richtigen Schlüsse aus den Fehlern zu ziehen, um sie das nächste Mal zu vermeiden.

Die Devise könnte lauten: Wer keine Fehler macht, kann auch nicht aus ihnen lernen und damit auch kein Vorbild für andere sein.

4. Erweitere deinen Horizont und lerne Neues

Viele Arbeitnehmer spezialisieren sich im Lauf ihres beruflichen Werdegangs auf ein Themengebiet. Sie werden zu Experten darin und konzentrieren sich immer stärker darauf. Das ist pauschal nicht schlecht. Allerdings passt eine derartige Hyperspezialisierung nicht mehr mit unserer sich schnell verändernden Welt zusammen.

Anstatt sich ausschließlich zu spezialisieren, solltest du immer offen sein für neue Aufgaben. Die Digitalisierung ist das beste Beispiel dafür, dass bestimmte Berufe obsolet geworden sind. Nur diejenigen Angestellten, die bereit sind, sich in andere Programme oder Herausforderungen einzuarbeiten, können dauerhaft in der New-Work-Welt bestehen.

Das bedeutet natürlich nicht, dass du keine ausgeprägten Fähigkeiten in einem bestimmten Bereich brauchst. Allerdings ist es unabdingbar, dass du ein hohes Maß an Flexibilität aufweist. Job-Profile aus Stellenbeschreibungen haben keinen Unendlichkeitsanspruch mehr. Sie verändern sich und damit musst auch du dich anpassen.

Vielseitigkeit statt Engstirnigkeit bringt dich beruflich voran.

Auch interessant:

Über den Autor

Christian Erxleben

Christian Erxleben arbeitet als freier Redakteur für BASIC thinking. Von Ende 2017 bis Ende 2021 war er Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Ressortleiter Social Media und Head of Social Media bei BASIC thinking tätig.