Ein Forscherteam hat ein neuartiges kühlende Glas entwickelt, das im Kampf gegen den Klimawandel helfen soll. Das System kann offenbar ohne Energieeinsatz Gebäude kühlen.
Der Klimawandel konfrontiert die Menschheit mit ungeahnten Herausforderungen. Daher ist es umso wichtiger, dass wir unsere Emissionen senken, um die globale Durchschnittstemperatur auf einem akzeptablen Wert zu halten. Doch durch die heißeren Sommer nimmt auch die Nachfrage nach Klimageräten zu. Ein höherer Stromverbrauch (und im schlimmsten Fall weitere Emissionen) sind die Folge.
Forschern der University of Maryland wollen nun eine Lösung dafür gefunden haben. Sie entwickelten ein „Kühlglas“, das ohne Stromverbrauch die Innentemperaturen senken und damit indirekt Kohlenstoffemissionen reduzieren soll. Die Entwicklung stellt damit einen bedeutenden Fortschritt in der nachhaltigen Gebäudetechnologie dar. Der entstandene mikroporöser Glasüberzug senkt die Temperatur des darunterliegenden Materials um die Mittagszeit dabei um bis zu 3,5 Grad Celsius.
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„Kühlglas“: Kühlendes Glas gegen den Klimawandel
Damit hat die Technologie das Potenzial, die jährlichen Kohlenstoffemissionen eines mittelgroßen Wohngebäudes um bis zu zehn Prozent zu reduzieren. Dazu reflektiert sie bis zu 99 Prozent der eintreffenden Sonnenstrahlung, um die Wärmeaufnahme zu reduzieren. Gleichzeitig sendet sie die Wärme in Form von langwelliger Infrarotstrahlung in die Atmosphäre und weiter ins Universum.
Dieses Phänomen ist auch als Strahlungskühlung bekannt und nutzt den Weltraum effektiv als Klimaanlage für Gebäude. Dort liegen die Temperaturen nämlich bei etwa minus 270 Grad Celsius. Die Beschichtung leitet die Wärme über den Himmel dabei nachhaltig ab. Neben der Effektivität sticht das Material auch durch eine hohe Langlebigkeit und Stabilität hervor.
Technologie ist breit einsetzbar und bereit für Kommerzialisierung
Die Beschichtung nimmt folglich durch Wasser, ultravioletter Strahlung, Schmutz und sogar Flammen (unter 1.000 Grad Celsius) keinen großen Schaden. Als mögliche Einsatzorte nennen die Forscher verschiedene Oberflächen wie Fliesen, Ziegel und Metall. Die Produktion könnte durch die vergleichsweise einfache Herstellung zeitnah anlaufen.
Im nächsten Schritt möchte das Team weitere Tests durchführen und zusätzliche Anwendungsgebiete für die Beschichtung analysieren. Mit dem speziell dafür gegründeten Start-up CeraCool scheint einer baldigen Kommerzialisierung nur noch wenig im Weg zu stehen.
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