Ein chinesisches Unternehmen baut seit einiger Zeit ein gigantisches Rechenzentrum im Meer. Denn der Ozean soll die teure Kühlung der Serversystemen ersetzen.
Unser Leben verschiebt sich zunehmend in den digitalen Raum. Jeden Tag fallen dabei riesige Datenmengen in verschiedenen Rechenzentren der Welt an. Ein Ende der Datenflut scheint nicht in Sicht. Dennoch stehen wir langfristig vor dem Problem, dass neue Serverstandorte oft teuer und nicht gerade umweltfreundlich sind. Denn sie benötigen eine dauerhafte Kühlung.
Ein chinesisches Unternehmen möchte nun eine Lösung für das Problem gefunden haben. Die Idee: Rechenzentren an besonders kalten Orten aufbauen, um die Umgebung als natürliche Kühlung einzusetzen. Solche Konzepte gibt es zwar bereits, trotzdem scheint der Ansatz aus China möglicherweise wegweisend. Denn das neue Rechenzentrum befindet sich unter Wasser.
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Rechenzentrum im Meer wiegt 1.300 Tonnen pro Modul
Die neue Anlage hat die Rechenleistung von etwa sechs Millionen regulären Computern und entstand in Zusammenarbeit mit einem Öl-Konzern und Rechenzentren-Betreiber Highlander. Der modulare Aufbau des Systems soll eine einfache Installation in 35 Metern Tiefe ermöglichen. Das chinesische Unternehmen sieht eine Nutzungsdauer von etwa 25 Jahren als realistisch.
Jedes Modul der Anlage wiegt 1.300 Tonnen und kann jede Sekunde riesige Datenmengen verarbeiten. Durch die natürliche Kühlung über den Ozean spart sich der Betreiber jedes Jahr etwa 122 Millionen Kilowattstunden an Strom. Gleichzeitig besteht der Vorteil, dass deutlich mehr Fläche an Land für andere Zwecke zur Verfügung steht.
Flächeneinsparung von 68.000 Quadratmetern auf dem Festlands
Denn würden die Betreiber ein solches Rechenzentrum an Land aufbauen, würde dieses etwa 68.000 Quadratmeter an Fläche verschlucken. Trotzdem ist das Projekt auch mit Unwägbarkeiten verbunden. Schließlich weiß noch niemand, ob die Module tatsächlich so lange den rauen Bedingungen unter Wasser standhalten können.
Das erste Modul nahmen die Projektpartner bereits im April 2023 in Betrieb. Kürzlich folgte das zweite Modul. Andere Ansätze in diese Richtungen wurden bisher nicht weiterentwickelt. So versuchte sich etwa Microsoft an einem Unterwasser-Rechenzentrum im Jahr 2015. Vielleicht ist die Technologie fast neun Jahre später nun aber ausgereift genug.
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