WhatsApp und andere Messenger sind aus unserem Alltag heutzutage kaum mehr wegzudenken. Pionier auf diesem Gebiet war jedoch der Messenger-Dienst ICQ, der in den 1990er Jahren startete. Doch was machen die Gründer von ICQ eigentlich heute?
Ob WhatsApp, Instagram oder der Facebook Messenger: Die Möglichkeiten, um sich mit anderen Menschen zu vernetzen, sind heutzutage vielfältig. Doch das war nicht immer so. Vor allem die Generation der Millennials weiß, was gemeint ist.
An einen Chat-Dienst können sich die meisten davon vermutlich noch sehr lebhaft erinnern: ICQ. Denn die Software, die im November 1996 veröffentlicht wurde, revolutionierte das Kommunikationsverhalten einer ganzen Generation.
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Wer sind eigentlich die Gründer von ICQ?
ICQ stammt ursprünglich aus Israel und wurde von einem Start-up namens Mirabilis entwickelt. Dieses bestand aus einer Gruppe von Studenten: Yair Goldfinger, Sefi Vigisier, Amnon Amir und Arik Vardi.
Mit der Veröffentlichung von ICQ lieferte Mirabilis den ersten Internet-weiten Instant-Messaging-Dienst im heutigen Sinne. Nutzer:innen konnten damals mit einer oder mehr Personen gleichzeitig chatten. Dafür brauchten sie nur einen Internetzugang.
Der Download der Software war außerdem kostenlos. Mit einem Klick auf das ICQ-Blumen-Logo war man online. Danach galt es nur noch zu warten, dass sich auch die Blume der eigenen Kontakte von rot in grün färbte, damit ein Chat beginnen konnte.
AOL übernimmt Mirabilis und ICQ
Im Jahr 1998 entschieden sich die vier Gründer von Mirabilis dazu, ICQ und das Unternehmen für 407 Millionen US-Dollar an AOL zu verkaufen. Im Jahr 2000 zählte der Dienst mehr als 100 Millionen User und war Marktführer. Danach ging es allerdings bergab. Denn Nachahmer und Konkurrenz-Programme minderten den Erfolg von ICQ.
Deshalb entschloss sich AOL im Jahr 2010 ICQ beziehungsweise Mirabilis weiterzuverkaufen, wodurch es in die Hände des russischen Investmentunternehmens Digital Sky Technologies überging. Mittlerweile heißt das Unternehmen Mail.ru Group.
Was machen die vier Gründer von ICQ heute?
Yair Goldfinger ist der Mitbegründer und CEO von AppCard, einer Plattform für Kundenbindung. Davor gründete er außerdem das Online-Werbeunternehmen Dotomi, das sich auf die Erstellung persönlicher und zeitnaher Nachrichten zwischen Vermarktern und Kund:innen konzentriert.
Er hält verschiedene Patente im Bereich Instant Messaging und investierte aktiv in mehrere israelische Start-ups. Außerdem engagiert er sich für die Ausbildung junger Führungskräfte.
Über den Verbleib von Sefi Vigisier gibt es keine eindeutigen Informationen. Zu Amnon Amir lässt sich nur ein Link zum LinkedIn-Profil finden. Und auch das Schicksal von Arik Vardi ist unklar. Sucht man nach ihm, erscheint entweder der berühmte israelische Pianist Arie Vardi in der Ergebnisliste oder Vardis Vater, der israelische Investment-Mogul Yossi Vardi.
„Yossi“, wie er auch genannt werden will, hatte damals vertrauensvoll in die Idee seines Sohnes und dessen Freunde investiert. „Ich wusste, dass sie sehr talentiert waren“, erzählte er gegenüber der BBC. „Also gab ich ihnen ein bisschen Geld, und wie wir sagen, der Rest ist Geschichte.“
Was ist aus ICQ geworden?
Im Jahr 2020 entschied sich die Mail.Ru Group dazu, ICQ noch einmal neu unter dem Namen „ICQ New“ herauszubringen. Nach der Kontroverse um die Aktualisierung der Datenschutzrichtlinien von WhatsApp erlebte der Nachrichtendienst vor allem in Hongkong einen erneuten Aufschwung.
Im Jahr 2022 erreicht der neue Messenger etwa 11 Millionen monatliche User. Eine Untersuchung des brasilianischen Nachrichtenmagazins Núcleo Jornalismo ergab 2023 jedoch, dass ICQ aufgrund lascher Moderationsrichtlinien zum freien Austausch von Kinderpornografie genutzt wurde.
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