Forscher haben eine Künstliche Intelligenz (KI) entwickelt, die Passwörter im Metaverse anhand von Handbewegungen erkennen kann. Die Technologie birgt aber auch Risiken.
Spätestens seit der Corona-Pandemie verschob sich unser Alltag zunehmend in die digitale Welt. Konferenzen und Termine finden inzwischen häufig online über Tools wie Google Meet, Microsoft Teams oder Zoom statt. Mit dem Metaverse möchte unter anderem Meta noch einen Schritt weitergehen. Denn dann bewegen wir uns als Avatar durch den virtuellen Raum.
Doch solche technischen Errungenschaften bringen auch einige Risiken mit sich. Wie kürzlich durch die Universität von Chicago deutlich wurde, lassen sich Teilnehmer in einem virtuellen Raum leicht ausspionieren. Die Forscher demonstrierten dabei, wie einfach das Abgreifen von Passwörtern funktionieren kann. Dazu entwickelte das Team eine Künstliche Intelligenz.
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KI errät Passwörter über Handbewegungen mit 98 Prozent Genauigkeit
Das System beobachtete Teilnehmer von Konferenzen in der VR-Arbeitsumgebung Meta Horizon Workrooms. Die Sitzungen dauerten etwa zehn bis 15 Minuten, in denen die Teilnehmer ihren Aufgaben in der virtuellen Welt nachgingen. Am Ende des Experiments stellten die Forscher fest, dass die KI bei 13 von 15 Personen etwa 86 bis 98 Prozent aller Tastenanschläge korrekt abspeicherte.
Problematisch ist das insofern, dass die Künstliche Intelligenz auf diesem Weg auch Passwörter und andere sensible Informationen mitschneiden könnte. Arbeiten Personen in der digitalen Welt zusammen und die Mikrofone übertragen Tastenanschläge in die virtuelle Welt, so sind Cyberangriffe möglich. Die zwei übrigen Teilnehmer wurden durch auftretende Störgeräusche vor dem Angriff geschützt.
Passwörter aus kryptischen Zeichenfolgen empfehlenswert
Am einfachsten können sich Personen im Metaversse durch den Einsatz von kryptischen Passwörtern schützen. Besteht eine Zeichenfolge nicht aus Wörtern, so ist es für den Algorithmus schwieriger, falsch aufgenommene Eingaben nachträglich zu erraten. Bei einem Buchstabendreher in einem regulären Wort ist das viel einfacher.
Weitere Untersuchungen sollen zeigen, inwieweit Unternehmen, die VR-Anwendungen anbieten, ihre Nutzergruppen schützen können. Schließlich entstehen mit jeder Weiterentwicklung neue Szenarien zur Ausnutzung bestimmter Schwachstellen. So demonstrierten Forscher etwa kürzlich auch, dass Passwörter anhand von Tippgeräuschen in Videokonferenzen durch eine KI erraten werden können.
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