Die Aktie des dänischen Energiekonzerns Orsted brach binnen eines Tages um fast 25 Prozent ein. Die Krise in der Windernegiebranche hat damit auch den weltgrößten Windradhersteller getroffen. Der Grund: Kosten, die aus dem Ruder laufen.
Die Krise in der Windergiebranche dreht weiter. Denn nun hat es auch den weltgrößten Windradhersteller Orsted getroffen. Die Aktie des dänischen Energiekonzerns brach binnen eines Tages um fast 25 Prozent ein.
Orsted-Aktie: Der Grund für den Kurseinbruch
Grund für den Kurseinbruch: Aufgrund der enormen Kosten seiner Offshore-Projekte in den USA verzeichnete Orsted in den ersten drei Quartalen 2023 einen Verlust von circa 2,7 Milliarden Euro. Das Unternehmen hat deshalb nun die Reißleine gezogen und „Ocean Winds“ in den USA eingestampft.
Der Entschluss des dänischen Energiekonzerns dürfte auch ein Rückschlag für den amtierenden US-Präsidenten Joe Biden sein. Denn dieser wollten den Ausbau von Offshore-Windrädern eigentlich massiv vorantreiben. Orsted erklärte wiederum, dass das Unternehmen sowohl die Arbeiten an den Windparks Ocean Wind 1 und Ocean Wind 2 einstellen wird.
Winderngie-Branche in der Krise
Der Rückzug aus den USA dürfe für Orsted teuer werden. Denn in der ersten drei Quartalen 2023 summierten sich bereits Abschreibungen in Höhe von rund 3,8 Milliarden Euro. Unternehmensangaben zufolge rechnet der Energiekonzern außerdem mit zusätzlichen Rückstellungen in Höhe von eins bis 1,5 Milliarden Euro. Auch das kam an der Börse alles andere als gut an. Orsted-CEO Mads Nipper erklärte dazu:
Die aktuelle Marktsituation mit Herausforderungen in der Lieferkette, Projektverzögerungen und steigenden Zinssätzen hat unsere Offshore-Projekte in den USA und insbesondere unser Offshore-Projekt Ocean Wind 1 in Frage gestellt, was zu erheblichen Wertminderungen im dritten Quartal 2023 geführt hat.
Das Unternehmen wolle nun prüfen, wie sich der Wert der Windparks am besten erhalten lässt, während die Entwicklung komplett eingestellt wird. Orsted ist derweil nicht der einzige Energiekonzern, dem Offshore-Projekte in den USA teuer zu stehen kommen. Das Mineralölunternhemen BP verzeichnete im dritten Quartal 2023 etwa 540 Millionen US-Dollar Verlust in diesem Bereich.
Vestas, der weltgrößte Windturbinenbauer, steht ebenso unter Druck und verzeichnet Verluste. Gleiches gilt für das spanische Windkraft-Tochterunternehmen Siemens Gamesa, das bei Siemens Energy für Verluste in Milliardenhöhe sorgte. Der Grund: Qualitätsmängel bei Windrädern und Problemen beim Hochfahren der Produktionskapazitäten.
Auch interessant: