Um Treibhausgasemissionen langfristig zu reduzieren, erprobt das deutsche Unternehmen Greenlyte Carbon Technologies eine CO2-Filteranlage in Essen. Sie ist hierzulande die bislang größte ihrer Art.
Deutschland bleiben noch etwas mehr als 22 Jahre, um die Klimaneutralität zu erreichen. Neben der Reduzierung und Eliminierung von Emissionsherden spielt auch das Absorbieren bereits entstandener Emissionen aus der Umwelt eine immer größere Rolle. Daher versuchen verschiedene Anbieter, Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre zu filtern und etwa in Kalkgestein zu speichern.
Die größte Pilot-Anlage in Deutschland nahm nun in Essen den Betriebauf. Denn das Start-up Greenlyte Carbon Technologies entwickelte eine Flüssigkeit, mit deren Hilfe eine Anlage bis zu 100 Tonnen CO2 aus der Atmosphäre filtern können soll. Zusätzlich zu der Reduzierung von Treibhausgasen in unserer Umgebung, hat das System einen weiteren Vorteil.
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Größte CO2-Filteranlage soll Rohstoffe für Industrie generieren
Denn neben den positiven Auswirkungen auf Mensch und Natur produziert das System auch Wasserstoff. Als mögliches Einsatzgebiet für das CO2 sehen die Wissenschaftler wiederum den Hausbau. Baufirmen könnten das Klimagas Beton zusetzen und den Stoff auf diesem Weg über Jahrzehnte binden. Auch ein Einsatz in der Herstellung von Kunststoffen ist möglich.
Letztlich führt die erneute Verwendung von bereits emittierten Treibhausgasen zwar nicht zur Reduzierung der Gesamtemissionen. Trotzdem ließe sich so der Ausstoß von weiterem Kohlenstoffdioxid vermeiden. Greenlyte Carbon Technologies möchte auf diesem Weg bis 2050 pro Jahr bis zu einer Milliarde Tonnen CO2 aus der Luft absorbieren.
Bis zu einer Milliarde Tonnen CO2 pro Jahr bis 2050
Die Technologie scheint Potenzial zu haben, nächstes Jahr möchte das Start-up die erste kommerziell genutzte Anlage auf den Markt bringen. Als Kunden sieht die Firma etwa Unternehmen aus der Chemie-Industrie. Bis dahin dürfte der Aufbau in Essen zeigen, wie effektiv das System tatsächlich Emissionen im Alltag absorbiert.
In Deutschland emittiert jeder Bundesbürger etwa zwölf Tonnen Kohlenstoffdioxid pro Jahr. Mit den gesetzten Zielen lassen sich also bis 2050 auf einen Schlag die Emissionen fast aller heutigen Einwohner kompensieren.
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