Testbericht

Google Pixel 8 Pro im Test: Das KI-Smartphone für alle

Google, Pixel 8 Pro, Titelbild
Bild: Google
geschrieben von Nils Ahrensmeier

Das Google Pixel 8 Pro ist das neueste Flaggschiff-Smartphone des Suchmaschinen-Giganten und verspricht durch viele neue KI-Funktionen den Alltag zu erleichtern. Wir haben das Gerät im Alltag getestet.

Google Pixel 8 Pro: Design und Verarbeitung

Das Google Pixel 8 Pro ist zwar gleich groß wie sein Vorgänger, doch hat einige Veränderungen im Design bekommen. Das Display ist nun flach, anstatt an den Seiten abgerundet. Außerdem sind die Kameras jetzt in einem lang gezogenem Oval, anstatt einer abgetrennten Telefotokamera beim Pixel 7 Pro.

Google, Rückseite, Pixel

Das Pixel 8 Pro gibt es in Schwarz, Porzellan und Blau. (Bild: BASIC thinking)

Das Gerät steckt weiterhin in einem Gehäuse aus Aluminium und Glas, letzteres ist neuerdings matt und nicht mehr glänzend. Das sorgt für weniger Fingerabdrücke auf der Rückseite. Wer aber eine Hülle wie die von Google selbst nutzt, wird davon wenig merken.

Das Gerät wird durch Gorilla Glass Victus 2 geschützt und ist gegen Staub und Wasser nach IP68 Standard abgesichert. Die Knöpfe lassen sich gut drücken und das Gerät liegt gut in der Hand.

Das Display des Google Pixel 8 Pro

Google gibt seinem 6.7 Zoll großem AMOLED-Display einen Namen: Super Actua Display. Neu ist, dass das Display bis zu 2.400 Nits maximale Helligkeit darstellen kann. Das ist gerade bei starker Sonne wirklich nützlich, zudem können HDR Inhalte so authentisch angezeigt werden. Hier liegt Google sogar vor dem iPhone 15 Pro Max, das zwar auf dem Papier noch heller werden kann, unseren Erfahrungen nach aber nicht ganz mit Google mithält.

Google, Display, Pixel

Das Display des Pixel 8 Pro wird sehr hell. (Bild: BASIC thinking)

Zwar können beide Pixel 8 Modelle jetzt 120 Hertz Bildwiederholrate wiedergeben, doch das Pixel 8 Pro ist weiterhin das Gerät mit LTPO Unterstützung. Somit variiert die Frequenz zwischen 1 – 120 Hertz und nicht nur zwischen 60 und 120 wie beim Pixel 8. Das Gerät zeigt Inhalte in 1344 × 2992 Pixeln an, was bei Videos oder Spielen für eine scharfe Darstellung sorgt.

Das Google Pixel 8 Pro lässt sich durch das flache Display deutlich besser bedienen als sein Vorgänger, der noch abgerundete Seiten hatte. Außerdem können so Displayschutzfolien einfacher angebracht werden.

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Die Hardware

Google setzt im Pixel 8 Pro auf ihren neuesten eigenen Prozessor, den Tensor der dritten Generation. Google begründet dies immer mit dem Argument, die Software direkt an den Prozessor anpassen zu können. Zudem währen einige AI-Funktionen ohne Tensor nicht möglich, wie der verbesserte Google Assistant.

Der Prozessor ist in unserem Test um die 20 Prozent schneller als sein Vorgänger und zeigt eine deutlich bessere Resistenz gegen Hitze. Das Gerät läuft flott, in der Software sind kaum Ruckler zu erkennen. Das Gerät ist aber nicht so schnell wie ein S23 Ultra oder iPhone 15 Pro. Wer ein Gaming-Smartphone sucht, sollte eher zu diesen Modellen greifen.

Google, Hardware

Das Pixel 8 Pro hat Googles Tensor G3 verbaut. (BIld: BASIC thinking)

Dem Prozessor stehen 12 Gigabyte an RAM zur Verfügung und wahlweise 128 oder 256 Gigabyte an internem Speicher. Da das System nur 16 Gigabyte belegt, ist dies nicht tragisch (Samsung und andere Hersteller nutzen gerne mal 30 – 40 Gigabyte), doch 256 Gigabyte hätten Pflicht sein müssen.

Gerade, wenn Google davon spricht, das Smartphone über sieben Jahre zu unterstützen. Der Vibrationsmotor ist Google typisch wieder sehr präzise und angenehm, Google hat dieses Jahr auch eine deutlich größere LED für die Taschenlampe und Blitz verbaut.

Das Thermometer

Neu und nur im Pro-Modell findet sich auch ein Thermometer, mit dem man die Temperatur von Objekten messen kann. Google hat ebenfalls beantragt, eine Lizenz für die Messung der Körpertemperatur zu bekommen, bisher gibt es aber keinerlei Aussage, wann und ob diese Funktion überhaupt kommt.

Google, Thermometer

Das Pixel 8 Pro hat ein Thermometer, welches bisher nur Objekte messen kann (Bild: BASIC thinking)

Der Fingerabdrucksensor ist weiterhin unter dem Bildschirm, doch nicht zuverlässiger und schneller geworden. Hier hätte ich mit die Ultraschall-Technologie gewünscht, die Samsung und einige chinesische Hersteller verwenden.

Mit Wi-Fi 7 und Bluetooth 5.3 setzt das Smartphone auf die neuesten Mobilfunkstandards, der USB-C-Anschluss unterstützt auch USB 3.2, womit Daten schnell transferiert werden. Das Pixel 8 Pro unterstützt auch die “Ultra Wideband” Technologie, womit andere Objekte getrackt werden können. Gerüchten zufolge arbeitet Google an einer Alternative zu den Air Tags von Apple, wobei das Unternehmen dazu bisher keine offiziellen Angaben gemacht hat.

Der Sound

Einen großen Schritt macht Google bei den Lautsprechern. Der Stereo-Ton klingt nun deutlich “voller” als beim Pixel 7 Pro, der Bass ist auch deutlich druckvoller. Ihr solltet weiterhin keine Wunder erwarten, Musik oder Videos kann man mit den Lautsprechern aber definitiv gut hören.

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Das Pixel 8 Pro hat neue, bessere Lautsprecher bekommen (Bild: BASIC thinking)

Kopfhörer können entweder per USB-C oder per Bluetooth verbunden werden, im Zuge der Markteinführung hat Google auch ein großes Update für die Pixel Buds Pro veröffentlicht.

Die Kameras

Das Google Pixel 8 Pro hat weiterhin drei große Kamerasensoren auf der Rückseite, die wieder großartige Fotos machen. Der Weitwinkel-Sensor löst weiterhin mit 50 Megapixeln auf, doch lässt mit einer größeren Blende mehr Licht in rein. Das sorgt gerade bei Nachtaufnahmen für deutlich hellere Fotos. Insgesamt sind die Aufnahmen aus der Hauptkamera deutlich wärmer und schärfer geworden als noch beim Vorgänger.

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Das Pixel 8 Pro hat drei Kameras auf der Rückseite. (Bild: BASIC thinking)

Besonders lobenswert ist die Zuverlässigkeit der Kamera. Aufnahmen sind selten verwackelt und die Farbgebung wechselt nicht. Porträtfotos sind weiterhin durch die Google AI einwandfrei berechnet, obwohl der natürliche Bokeh bei Smartphones mit einem größeren Sensor (wie bei einem aktuellen Xiaomi-Smartphone) noch ein Stückchen besser ist.

Die Ultraweitwinkel-Kamera löst nun mit 48 Megapixeln auf, was einen großen Sprung vom 12-Megapixel-Sensor im Pixel 7 Pro bedeutet. Durch den neuen Sensor mit größerer Blende soll 105 Prozent mehr Licht in den Sensor kommen und Makroaufnahmen können deutlich näher an Objekten aufgenommen werden. Der neue Sensor löst die Probleme vom Vorgänger, wo an den Rändern des Fotos leichtes Bildrauschen zu sehen waren.

Wir haben auch wieder einige Fotos mit dem Pixel 8 Pro aufgenommen, welche wir euch wieder in einer Galerie zur Verfügung stellen

Nur für das „Pro“

Weiterhin dem Pro-Modell vorbehalten, ist die 48 Megapixel Telefotokamera, die eine größere Blende im Vergleich zum Pixel 7 Pro bekommen hat. Die Kamera kann weiterhin 5-Fach optisch Zoomen und fängt mit dem neuen Sensor mehr Details und eine ausgewogenere Farbgebung ein.

Der maximale Zoom beträgt weiterhin 30-Fach, wobei diese Ergebnisse tatsächlich auch brauchbar sind, anders als bei vielen anderen Smartphones, die bis 50-Fach oder sogar 100-Fach zoomen können. Die Telefotokamera des Pixel 8 Pro gehört damit zu den besten im Smartphone-Bereich.

Die Frontkamera ist dagegen schon fast langweilig, mit 10,5 Megapixeln nimmt sie gute Fotos auf, kann aber nicht mit den Frontkameras von Apple oder Samsung mithalten.

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Das Pixel 8 Pro hat einen „Pro Modus“. (Bild: BASIC thinking)

Steuern kann man die Kameras neuerdings in einem “Pro-Modus”, in dem man den ISO-Wert oder den Fokus manuell einstellen kann. Dieser Modus ist auch nur dem Pixel 8 Pro vorbehalten. Die Fotos werden dank Android 14 auch im Ultra-HDR-Modus aufgenommen und können dank des HDR-Displays des Pixel 8 Pro auch direkt in diesem Modus angezeigt werden. Diese Fotos sind wirklich beeindruckend, da das Licht ganz anders dargestellt wird.

Google Pixel 8 Pro Software

Das Pixel 8 Pro ist mit dem Pixel 8 das erste Smartphone, was mit Android 14 ab Werk ausgeliefert wird. Google verspricht beiden Geräten auch sieben Jahre an Softwareupdates, also vollwertigen OS-Upgrades, sogenannten “Feature Drops” und Sicherheitsupdates. Das Smartphone wird also bis 2030 unterstützt werden, was wirklich beeindruckend ist, da man damit Apple entthront und die Geräte auch bei Weiterverkauf/Weitergabe an Freunde/Familie lange nutzbar sind.

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Das Pixel 8 Pro läuft ab Werk mit Android 14. (Bild: BASIC thinking)

Google selbst vermarktet das Pixel 8 Pro als AI-Smartphone, da sie viele Funktionen hinzugefügt haben, die nur auf dem Pixel funktionieren sollen. So können Objekte in Fotos nachträglich ausgewählt und verschoben werden, oder Gesichter bei mehreren Gruppenfotos ausgetauscht werden. Das funktioniert in der Praxis überraschend gut, ist nur die Frage, ob es dann noch ein Foto, oder schon ein Fake ist?

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Das AI Smartphone

Natürlich gingen solche Bearbeitungen schon vorher mit Photoshop. Google macht sie aber für alle innerhalb ein paar Klicks verfügbar, was sehr beeindruckend ist. Sehr viele Menschen werden diese Funktion lieben, da sie Gruppenfotos so einfach macht wie noch nie.

Auch das magische Radiergummi soll nun schneller und besser funktionieren und liefert tatsächlich in vielen Fotos beeindruckende Ergebnisse. Nur wenn der Hintergrund sehr dynamisch ist, ist eine Bearbeitung klar zu erkennen. Noch besser funktioniert das Entfernen von Objekten im “Magic Editor”, der komplett in der Cloud läuft. Das magische Radiergummi funktioniert auch bereits offline auf dem Gerät.

Google, Magic Editor

Mit dem Magic Editor kann man Objekte verschieben oder entfernen. (Bild: BASIC thinking)

In Zukunft soll zudem eine verbesserte Version des Google Assistenten mit Googles Alternative zu ChatGPT, Google Bard, auf dem Gerät verfügbar sein. Außerdem soll im Dezember eine Funktion verfügbar sein, mit dem Zoom-Fotos durch KI mehr Details berechnet werden sollen.

Android 14 bietet zudem ein AI-Hintergrundbild Ersteller, die Möglichkeit sich Webseiten vorlesen zu lassen und Verbesserungen für den Sperrbildschirm.

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In Android 14 kann man Hintergründe per AI erstellen lassen. (Bild: BASIC thinking)

Der Akku des Google Pixel 8 Pro

Das Pixel 8 Pro hat einen 5050 Milliampere Akku, der mit 30 Watt maximal per Kabel oder mit 23 Watt drahtlos geladen wird. So sind 50 Prozent des Akkus in 30 Minuten wieder gefüllt.

Der Akku selbst hält für einen vollen Arbeitstag, doch abends habe ich das Smartphone immer wieder geladen. Das wurde innerhalb der ersten sieben Tage deutlich besser, da Google die Akkuleistung basierend auf dem Nutzungsverhalten anpasst, doch das iPhone 15 Pro Max oder ein Galaxy S23 Ultra haben eine deutlich bessere Akkulaufzeit. Vier bis fünf Stunden der Displaynutzung ist eigentlich Standard, doch für ein Flaggschiff nur ausriechend.

Google, Akku

Das Pixel 8 Pro muss mindestens einmal pro Tag wieder geladen werden. (Bild: BASIC thinking)

Das ist besonders schade, da Google auf dem Papier den größten Akku hat. Die Optimierung des Tensors ist aber weiterhin die Achillesverse des Smartphones. Beim drahtlosen Ladestandard setzt Google noch auf Qi der ersten Generation. Magneten für „Mag Safe“ ähnliche Produkte sind somit nicht verbaut.

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Fazit: Google Pixel 8 Pro

Das Google Pixel 8 Pro gehört zu den besten Smartphones des Jahres, für einige könnte es sogar das beste Smartphone aktuell sein. Das Display spielt ganz oben mit, die Kameras können mit den aktuellen iPhones mithalten. Durch die vielen AI-Funktionen können dann aus den Bildern aber spielend leicht ganz neue erstellt werden, was kein anderes Smartphone so gut kann. Die Lautsprecher wurden merklich verbessert, was ich bei der Akkulaufzeit vermisst habe.

Dies liegt auch weiterhin an dem Tensor Prozessor. Dieser bewerkstelligt zwar alle Alltagsaufgaben gut, kann aber nicht mit aktuellen Qualcomm oder Apple Prozessoren in der Effizienz mithalten. Google verspricht diesen Prozessor und das Gerät über die nächsten sieben Jahre zu unterstützen, was im Markt einmalig ist und einige iPhone Nutzer zum Umdenken bewegen könnte.

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Über den Autor

Nils Ahrensmeier

Nils Ahrensmeier ist seit März 2022 Redakteur beim Online-Magazin BASIC thinking. Bereits vorher schrieb er für MobileGeeks, das 2022 in BASIC thinking aufging. Nebenher arbeitet Nils als FSJler im Deutschen Bundestag sowie als freier Redakteur bei dem Blog "TechnikNews".