Eine Managerin von OpenAI hat kürzlich auf das Potenzial von ChatGPT für die Psychotherapie hingewiesen. Forscher sind nun der Frage nachgegangen, ob die Künstliche Intelligenz einen Psychologen ersetzen kann.
ChatGPT hat sich zum Platzhirschen unter den KI-Systemen entwickelt. Als OpenAI Ende 2022 eine erste öffentliche Version präsentierte, ging eine Welle der Überraschung durch die Tech-Branche. Denn ein Chat mit dem System funktioniert fast so natürlich wie eine zwischenmenschliche Unterhaltung.
Daher ist es kaum verwunderlich, dass mittlerweile KI zur Lösung für nahezu alle möglichen Probleme mutierte. Neben der Nutzung als Co-Pilot bei der Erstellung von Software, könnten intelligente Algorithmen zukünftig auch im medizinischen Bereich Einzug erhalten. Denn geht es nach einer Managerin von OpenAI, könnte ChatGPT bald in der Psychotherapie zum Einsatz kommen.
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ChatGPT kann Psychologen laut Studien nicht ersetzen
Der Vorschlag von Lilian Weng entstand aus einer Unterhaltung über Stress am Arbeitsplatz. Die Managerin teilte auf X (ehemals Twitter) mit, dass sie sich während eines Chats mit dem Tool verstanden und akzeptiert fühlte. Forscher versuchte im Rahmen einer Studie daher kürzlich herauszufinden, ob eine Therapie am Computer Sinn ergeben kann. Dabei fanden sie heraus, dass die Wirkung stark auf unserer Voreingenommenheit basiert.
Gingen Probanden von einem wohlgesonnenen KI-System aus, so fühlten sie einen stärkeren Fortschritt während des Chats. Andersherum kann eine Künstliche Intelligenz die Stimmungen aber auch verschlimmern. Denn eine Studie der US-Organisation Koko fand heraus, dass simulierte Empathie seltsam erscheine und keinen Sinn ergebe.
Psychotherapie basiert auf menschlicher Interaktionen
Besonders kritisch an den Vorschlägen von Weng ist, dass die Managerin sich auf keine Erfahrung stützt. In dem Bericht über ihre Erfahrung erwähnt sie, dass sie sich so Therapie vorstelle, da sie selbst noch keine gemacht habe. Eine Psychotherapie ist aber gerade dann effektiv, wenn dem Patienten die richtigen Fragen gestellt werden.
Denn darauf basiert die Aufarbeitung von Problemen und Traumata. Jeder Mensch ist unterschiedlich und benötigt daher einen anderen Weg, um aus einem dunklen Loch zu steigen. Ein einfacher Dialog am Computer kann die menschliche Interaktion daher nicht ersetzen.
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