Wirtschaft

Coffee Badging: Neuer Arbeitstrend als Protest gegen die Büropflicht

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geschrieben von Beatrice Bode

Coffee Badging – so nennt sich ein neuer Trend, mit dem Angestellte versuchen, die Büropräsenz zu umgehen. Eine Studie zeigt außerdem, dass Beschäftigte in Deutschland nicht mehr Vollzeit ins Office zurückkehren wollen. 

Durch die Corona-Pandemie wurde das Homeoffice zwischenzeitlich in vielen Branchen zum Standard. Auch nachdem die Krise überstanden war, bildeten sich neue hybride Arbeitsmodelle. Ganz zum Missmut einiger Unternehmen. Denn sie würden ihre Angestellten gern wieder zurück ins Büro holen – auch Vollzeit. Um das zu umgehen, hat sich ein neuer Trend gebildet: das Coffee Badging.

Coffee Badging: Was ist das?

Coffee Badging bedeutet, dass einige Beschäftigte der vorgeschriebenen Büropflicht ihrer Vorgesetzten zwar nachkommen – allerdings nur für einige Stunden. Der Begriff kommt aus dem Englischen und leitet sich von „Badge“ ab, was sinngemäß übersetzt „Ausweis“ oder auch „Stempelkarte“ heißt.

Einer Umfrage von Owl Labs zufolge bekennen sich beispielsweise in den USA 58 Prozent der Angestellten zum Coffee Badging. Sie stempeln sich bei ihrem Arbeitgeber ein, nehmen an Meetings teil und trinken buchstäblich einen Kaffee mit ihren Kolleg:innen im Büro.

Danach gehen sie wieder nach Hause. Auch die Deutschen erfüllen auf diese Weise die Anwesenheitsquote ihrer Chefs: Hierzulande nutzen 38 Prozent der Studien-Teilnehmer:innen Coffee Badging, um ihr Gesicht angemessen lange im Büro zu zeigen.

Trotzdem würden die Coffee Badger keinesfalls faulenzen, behauptet Owl Labs-CEO Frank Weishaupt gegenüber CNBC. Seiner Meinung nach würden die Menschen den Wert ihres Büros trotzdem anerkennen und es genießen, einige Zeit dort zu verbringen. Die Befragten gaben demnach an, dass sie es schätzen, im Büro zu sein, um sich mit Kolleg:innen zu treffen und zu unterhalten und an Besprechungen teilzunehmen.

Mitarbeiter wollen nicht mehr Vollzeit ins Büro

Die Studie zeigt allerdings auch, wie wichtig den Menschen die Arbeit in hybriden Modellen geworden ist. Nur 73 Prozent der Arbeitnehmer:innen, die nach der Pandemie wieder Vollzeit im Büro arbeiten sollten, kehrten auch tatsächlich zurück. 32 Prozent der 18- bis 34-Jährigen und 19 Prozent der über 35-Jährigen hingegen suchten nach einer neuen Arbeitsstelle, die hybride Arbeitsformen bietet.

Außerdem vergewissern sich Arbeitnehmer:innen zuvor, ob hybride und flexible Arbeitsformen eine Option sind. Unflexible Arbeitszeiten und -orte sind derweil die häufigsten Gründe, weswegen Jobinteressenten sich gegen ein Unternehmen entscheiden. „Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen wollen Flexibilität. Wird ihnen diese nicht geboten, werden sie einen Job nicht behalten oder annehmen – so einfach ist das“, heißt es dazu in der Studie.

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Über den Autor

Beatrice Bode

Beatrice ist Multi-Media-Profi. Ihr Studium der Kommunikations - und Medienwissenschaften führte sie über Umwege zum Regionalsender Leipzig Fernsehen, wo sie als CvD, Moderatorin und VJ ihre TV-Karriere begann. Mittlerweile hat sie allerdings ihre Sachen gepackt und reist von Land zu Land. Von unterwegs schreibt sie als Autorin für BASIC thinking.