Da viele seltene Erden aus China stammen, sind Windrad-Hersteller oftmals von politischen Entscheidungen abhängig. Die chinesische Regierung genießt dabei eine enorme Marktmacht. Das möchte Siemens Gamesa bald ändern.
Im Rahmen der Energiewende spielt der Ausbau von erneuerbaren Energien eine entscheidende Rolle. Doch wenn Deutschland bis 2045 klimaneutral wirtschaften möchte, benötigen wir deutlich höhere Kapazitäten bei Wasser- und Windkraft sowie Solaranlagen. Allerdings steht vor allem die Windkraftbranche vor zunehmenden Problemen. Denn die Hersteller sind von seltenen Erden abhängig.
Diese stammen größtenteils aus China. Die chinesische Regierung hat damit einen immensen Einfluss darauf, welche Menge des Materials auf dem Weltmarkt zur Verfügung steht. Erbauer von Windkraftanlagen, wie Siemens Gamesa, beziehen ihren aktuellen Bedarf dabei fast vollständig aus dem Land.
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China bestimmt die Produktion von Windrad-Herstellern
Daher ist es nicht verwunderlich, dass der Konzern kürzlich einen neuen Deal mit einem Minenunternehmen abschloss. Am nördlichen Ende Australiens fördert das Unternehmen Arafura Rare Earths seltenen Erden an die Oberfläche. Ab 2025 will Siemens Gamesa Hunderte Tonnen für die eigene Produktion abnehmen.
Gerade für die riesigen Magneten in den Windkraftanlagen sind seltenen Erden essenziell. Die in dieser Gruppe zusammengefassten 17 Elemente kommen außerdem in vielen Tech-Produkten zum Einsatz. Daher entscheiden sich Hersteller zunehmend für das Recycling dieser Stoffe. Apple verwendet etwa in seinen iPhones vollständig recycelte Magnete, um weniger abhängig von Zulieferern aus China zu sein.
Ein Generator benötigt bis zu fünf Tonnen an Magneten
Im kleinen Maßstab funktioniert das bereits einwandfrei. Windkraftanlagenhersteller wie Siemens Gamesa benötigen für die Strukturen aber mehrere Tonnen. Schließlich erzeugt eine solche Anlage die benötigte Elektrizität, indem ein Magnetfeld aufgebaut und so die Bewegungsenergie in Elektrizität umgewandelt wird. Durch den Einsatz von Magnetgeneratoren steigt auch die Effizienz gegenüber Kupfer-basierten Alternativen signifikant.
In der Folge kann ein einzelner Generator aus bis zu fünf Tonnen an Magneten bestehen. 30 Prozent davon sind seltene Erden. Bei den Massen an Anlagen, die Hersteller weltweit aufbauen, benötigt es also einen nicht unerheblichen Anteil der seltenen Erden. Es bleibt also abzuwarten, inwieweit die Hersteller ihren gefühlt unendlichen Bedarf in den kommenden Jahren decken können.
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