Ab einem bestimmten Brutto-Gehalt erhalten Beschäftigte in Deutschland ab 2024 vermutlich weniger Nettolohn. Denn die Bemessungsgrenzen für Sozialabgaben sollen im kommenden Jahr deutlich steigen.
Ab 2024 müssen Beschäftigte mit einem bestimmten Gehalt tiefer in die Tasche greifen. Das geht aus dem Entwurf einer Verordnung des Bundesarbeitsministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) hervor. Dieser sieht eine deutliche Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenzen für Sozialabgaben vor.
Weniger Netto-Lohn schon ab 2024
In den alten Bundesländern steigt die Grenze in der gesetzlichen Rentenversicherung und in der Arbeitslosenversicherung demnach von bislang 7.300 Euro auf 7.550 Euro. In Ostdeutschland steigt sie von 7.100 Euro auf 7.450 Euro.
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Auch in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung ändert sich die Bemessungsgrenze. Dem Entwurf zufolge lag sie bisher im deutschlandweit bei 4.987,50 Euro. Im kommenden Jahr soll sie allerdings auf 5.175 Euro ansteigen.
Änderungen soll es auch bei der sogenannten Versicherungspflichtgrenze geben. Sie bestimmt, ab wann sich Angestellte auf Wunsch privat versichern können. Bisher lag sie bei 66.600 Euro. Ab 2024 steigt sie vermutlich auf 69.300 Euro. Bereits zum 1. Januar 2024 soll die neue Verordnung in Kraft treten.
Die Bundesregierung schreibt vor, dass das Einkommen eines Beschäftigten bis zu dieser Beitragsbemessungsgrenze beitragspflichtig ist. Alles darüber ist beitragsfrei.
Wer mehr verdient, muss nicht mehr zahlen
„Die Rechengrößen werden jedes Jahr an die Entwicklung der Einkommen angepasst, um die soziale Absicherung stabil zu halten“, erklärt die Bundesregierung. Expert:innen äußern sich allerdings kritisch. Sie sei eine der größten Anhebungen der vergangenen Jahre – „historisch groß“, schreibt das Institut der deutschen Wirtschaft sogar.
In der Kranken- und Pflegeversicherung würde es sich um die stärkste prozentuale Erhöhung seit 1994 handeln. In der Renten- und Arbeitslosenversicherung sei der Anstieg mit Blick auf die vergangenen 20 Jahre ebenfalls überdurchschnittlich hoch. Nur 2013 und im vergangenen Jahr fiel er noch höher aus.
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