Das deutsch-kanadische Unternehmen Dual Fluid hat einen Kernreaktor entwickelt, der Energie auf Basis von Atommüll erzeugen soll. Eine erste Pilotanlage soll in Ruanda zum Einsatz kommen.
Wie wird die Energieversorgung der Zukunft aussehen? Derzeit stellen sich Experten auf der ganzen Welt dieser Frage. Es ist offensichtlich, dass Wind- und Wasserkraft sowie Solarenergie eine Rolle spielen werden. Trotzdem haben natürliche Quellen weiterhin den Nachteil, dass sie nicht kontinuierlich zur Verfügung stehen.
Daher setzen zahlreiche Staaten weiterhin auf die Kernkraft. Doch was passiert mit den benötigten Brennstäben, wenn diese das Ende ihrer Lebenszeit erreichen? Die verstrahlten Abfälle landen häufig in Endlagern, was wiederum die Diskussion über die Nachhaltigkeit der Kernkraft anregt. Physiker des deutsch-kanadischen Unternehmens Dual Fluid entwickelten nun einen Reaktor, der Energie aus Atommüll erzeugt.
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Kernreaktor nutzt Atommüll für den Antrieb zweier Kreisläufe
Die Forschungen rund um den Reaktor laufen schon seit mehreren Jahren. Bald wollen die Forscher jedoch eine erste Pilotanlage in Ruanda errichten. Bei Dual Fluid ist der Name dabei Programm. Denn das Konzept basiert auf zwei Flüssigkeiten. Während der Kern des Reaktors aus verflüssigtem Uran besteht, basiert der zweite Kreislauf aus flüssigem Blei.
Um die Schmelztemperatur von Uran zu senken, mischten die Wissenschaftler dem Stoff eine geringe Menge Chrom bei. Das Uran erhitzt sich und überträgt die Wärme an den zweiten Kreislauf aus Blei. Der Blei-Kreislauf verläuft dann nach außen und erhitzt beispielsweise Wasser, um eine Turbine anzutreiben.
Auch weiterhin angereichertes Uran notwendig
Die erste Version des Reaktors benötigt etwa 20 Prozent angereichertes Uran und kann daher nicht vollständig mit Atommüll betrieben werden. Dennoch möchte das Team die Technologie weiterentwickeln, um den Anteil des „frischen“ Urans kontinuierlich zu reduzieren. Die Sicherheit ist ein weiterer positiver Aspekt der Technologie.
Denn erhitzt sich der Uran-Kern, so dehnt sich die Flüssigkeit aus. Der Druck nimmt ab und das Uran kühlt sich erneut ab. Das Experiment in Ruanda soll weitere Vorteile und Herausforderungen mit sich bringen. Das erste System der Physiker soll dort in zwei bis drei Jahren den Betrieb aufnehmen.
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