Um sich gegen Produktfälschungen zu wehren, möchten norditalienische Hersteller von Parmesan über einen Mikrochip die Herkunft und Produktechtheit garantieren. Die Hintergründe.
Was haben Parmesan, Nürnberger Lebkuchen und schwäbische Maultaschen gemeinsam? Bei allen genannten handelt es sich um Produkte mit geschützten Herkunftsangaben. Die Namen versprechen dabei eine gewisse Tradition, weshalb nicht jeder Hersteller die Herkunftsangaben übernehmen darf. Dennoch befinden sich zahlreiche Produktfälschungen um Umlauf.
Denn so lässt sich mit minderwertigeren Produkten eine höhere Marge erzielen. Betrüger produzieren deshalb ähnliche Waren und deklarieren diese als Originale. Doch wie lässt sich sicherstellen, dass in einem Produkt wirklich das drinsteckt, was draufsteht?
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Mikrochip soll Herkunft von Parmesan kennzeichnen
Einige Hersteller von echtem norditalienischem Parmesan möchten nun die Herkunft ihrer Produkte digital festschreiben. Die Basis dafür bildet ein Mikrochip, der in der Spezialität steckt. Dieser speichert Informationen wie den Tag der Herstellung und den Herstellungsort. Mit einem tragbaren Gerät lassen sich diese Informationen jederzeit auslesen.
Die Hersteller kennzeichnen dann jede Produktcharge in einer Blockchain. Das soll die Echtheit des Parmesans sicherstellen. Damit möchten sich die Produzenten gegen eine Zunahme von Fälschungen absichern. Denn echter italienischer Parmesan darf nur aus den Provinzen Parma, Reggio Emilia, Modena, Bologna und Mantua stammen.
Fälschungen erzielen einen ähnlichen Umsatz wie Originale
Weltweit verkauften Hersteller aus Norditalien im vergangenen Jahr Parmesan im Wert von 2,9 Milliarden Euro. Gleichzeitig ist der Markt mit gefälschten Produkten im Wert von zwei Milliarden Euro fast genauso groß. Die Technologie für den Parmesan-Chip stammt derweil aus den Vereinigten Staaten und soll essbar sein.
Nach dem Verschlucken soll das Nachverfolgen von Personen jedoch nicht möglich sein. Denn der Chip lässt sich nur aus direkter Nähe mit einem Laser auslesen und gehört damit nicht zu den klassischen Tracking-Technologien. Es bleibt dennoch abzuwarten, ob das System Wirkung zeigt und die Herkunftsgarantie von Produkten garantieren kann.
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