Ob Vollzeit, Teilzeit, Remote oder Hybrid: Mittlerweile gibt es zahlreiche verschiedene Arbeitsmodelle. Eines davon ist das sogenannte Jobsharing. Doch welche Vor-und Nachteile hat dieser Trend? Und: Was ist Jobsharing überhaupt?
Die Arbeitswelt verändert sich stetig. Klassische „9 to 5“-Jobs scheinen mittlerweile ein Auslaufmodell zu sein. Vor allem der Wunsch nach einer ausgewogenen Work-Life-Balance lässt dabei immer neue Trends entstehen – so wie das Jobsharing. Doch was ist das überhaupt? Und welche Vor- und Nachteile hat das Arbeitsmodell?
Was ist Jobsharing? Definition
Kurz zusammengefasst handelt es sich beim Jobsharing um ein Arbeitszeitmodell, bei dem zwei oder mehr Arbeitnehmer:innen sich eine Vollzeitstelle teilen. „Gebündelte Skills, geteilte Verantwortung“: So beschreibt es die Personalmanagement-Plattform Personio.
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Eine Vollzeitstelle wird von einem Unternehmen also nicht mehr in zwei Teilzeitstellen aufgebrochen. Stattdessen teilen sich zwei Arbeitnehmende die Aufgaben und Verantwortungen einer gemeinsamen Position. Dabei können sie in der Regel selbst entscheiden, wie sie sich genau aufteilen. Außerdem können sie auch untereinander absprechen, wer wann und wo arbeitet.
Im Detail beinhaltet der Begriff Jobsharing allerdings noch mehr Aspekte und lässt sich in verschiedene Arbeitszeitmodelle unterteilen. Dazu gehören beispielsweise das Job Splitting oder auch das Job Pairing. Die verschiedenen Versionen haben dabei unterschiedliche Vertragsmöglichkeiten.
Jobsharing vs. Top Sharing
Auch die Unterteilung der Aufgabenbereichen variiert ebenso wie die tatsächliche Zusammenarbeit. Auf ähnliche Art können auch Führungspositionen aufgeteilt werden. Diese Praxis nennt man Top Sharing. Einer Stelle werden dabei mehrere Vorgesetzte zugeteilt. Mittlerweile bieten bereits etwa 27 Prozent der Unternehmen Jobsharing an.
Die gesetzliche Grundlage für das Modell liefert das Teilzeit- und Befristungsgesetz. Wer sich dafür interessiert, muss allerdings oft selbst die Initiative ergreifen und seinen Vorgesetzten das Jobsharing vorschlagen. Außerdem können Interessierte entsprechende spezialisierte Plattformen für die Suche nach einer geeigneten Position nutzen.
Jobsharing: Vorteile
Als modernes und flexibles Teilzeitmodell hat das Jobsharing einige Vorteile. In der Regel sind Jobsharer zufriedener und leistungsfähiger. Allerdings steht und fällt der Erfolg mit der Qualität der Zusammenarbeit. Dafür braucht es die richtigen Voraussetzungen.
Vor allem sind Kommunikations- und Organisationstalent gefragt. Außerdem müssen sich die Teilenden gut verstehen, sich vertrauen und durchaus kompromissbereit sein. Sind diese Aspekte gegeben, kann Jobsharing für ein höheres Engagement und mehr Produktivität sorgen – besonders wenn die Arbeitsaufteilung nach individuellen Stärken und Vorlieben erfolgt.
Zufriedenheit kann dann auch eine stärkere Unternehmensbindung mit sich ziehen. Für Arbeitgeber:innen ergibt sich der Vorteil, dass Urlaub und Krankheit besser ausgeglichen werden können. Auch das Risiko für Stress und Burnout sinkt durch die bessere Verteilung der Verantwortung. Mehr Input aus verschiedenen Blickwinkeln sorgt für weniger Fehler und mehr Innovation.
Jobsharing: Nachteile
Andererseits bedeutet Jobsharing auch mehr Verwaltungs-und Organisationsaufwand für die Personalabteilung, höhere Lohn- und Nebenkoste und erhöhten Koordinationsaufwand durch zusätzliche Planung und Absprachen. Außerdem kann es Schwierigkeiten bereiten, die passenden Angestellten für eine geteilte Stelle zu finden.
Die Forschung zum Jobsharing steck bisher noch in den Kinderschuhen. Eine Studie der Beratungsagentur „The Jobsharing Hub“ kam allerdings zu dem Schluss, dass das Modell, zahlreiche strategische Vorteile für Unternehmen bringen kann. Dazu gehören Innovationsstärke, effektivere Entscheidungen, weniger Hierarchien und eine verbesserte Nachfolgeplanung. Auch komplexere Jobprofile können einfacher abgedeckt werden.
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