Bayern und Baden-Württemberg setzen in Zukunft auf Wasserstoffzüge. Sie sollen bisherige Dieselzüge ersetzen. Der Wasserstoffzug Mireo Plus H von Siemens verspricht eine Reichweite von bis zu 600 Kilometern.
Die Verkehrswende birgt zahlreiche Herausforderungen. Das gilt sowohl für die Elektrifizierung des Straßenverkehrs als auch einen nachhaltigen Schienenverkehr. Derzeit sind etwas mehr als 60 Prozent aller innerdeutschen Zugverbindungen mit Oberleitungen ausgestattet.
Im Umkehrschluss bedeutet das jedoch, dass auf circa 13.000 Streckenkilometer häufig noch ältere und ineffiziente Dieselzüge zum Einsatz kommen. Da die vollständige Elektrifizierung des Schienennetzes noch dauern dürfe, setzt die Deutsche Bahn deshalb auf Alternativen.
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Das Unternehmen setzt bereits auf einigen Strecken Akkuzüge des Typs Mireo Plus B ein. Niedersachsen baut etwa auf die Technologie, da diese relativ kostengünstig ist und gleichzeitig einen klimaneutralen Betrieb ermöglicht.
Mireo Plus H: Wasserstoffzug auf Basis von Brennstoffzellen und Akkus
Bayern und Baden-Württemberg möchten dennoch auf Wasserstoff als alternative Antriebsquelle setzen. Kürzlich stellte Siemens mit dem Mireo Plus H derweil die erste Generation an Wasserstoffzügen vor. Der gesamte Zug kommt laut Hersteller auf eine Leistung von 1,7 Megawatt und erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 160 Kilometer pro Stunde.
Die Technologie für den Wasserstoff befindet sich dabei auf dem Dach des Zuges. Denn dort, wo bei klassischen Triebwägen unter anderem der Stromabnehmer sitzt, befinden sich Wasserstofftanks und die notwendigen Brennstoffzellen. Jede Zelle liefert dabei eine Leistung von 200 Kilowatt. Sie erhalten Unterstützung von Lithiumtitanat-Akkus im Boden des Zuges.
Mireo Plus H besitzt eine Reichweite von etwa 600 Kilometern
Während die Akkus durch die Rekuperation beim Bremsen und über die Zellen laden, benötigt die Bahn für ihre Wasserstoffzüge die entsprechende Ladeinfrastruktur. So benötigt der Mireo Plus H etwa alle 600 Kilometer eine Pause. Eine mobile Tankanlage soll die Tanks dann binnen 15 Minuten wieder vollständig auffüllen.
Das System bezieht den notwendigen Wasserstoff aus einer Elektrolyse-Einheit, die direkt vor Ort Wasserstoff herstellt. Dabei nutzt die Bahn die Betriebsruhe in der Nacht und bezieht den Strom direkt aus dem eigenen System. Jeden Tag produziert das System so 200 Kilogramm Wasserstoff, der Zug benötigt etwa 80 Kilogramm täglich. Der Vorteil: Speicher und Tankanlage passen in einen Lkw-Anhänger und lassen sich so flexibel an jeden Einsatzort transportieren.
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