Die Schifffahrt in Zukunft klimafreundlicher zu gestalten – kann das gelingen? Britische Entwickler:innen wollen genau das mit der neuen Antriebsart Windwings schaffen.
Lange Transportwege von Waren oder Nahrungsmitteln tragen stetig zu den weltweiten Emissionen bei. Dazu zählt auch die Schifffahrt. Ihr Anteil lässt sich zwar prozentual mit einer kleinen Zahl ausdrücken, hat aber dennoch große Auswirkungen.
Doch wie könnte die Schifffahrt diese Problematik lösen? Die Antwort liegt in der Luft, wie ein neues Antriebssystem nun beweisen will. An der Entwicklung war sogar ein Olympiasieger beteiligt.
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Das steckt hinter dem Antrieb von Windwings
Bis 2025 muss die Schifffahrt in der EU ihre Emissionen um zwei Prozent senken – so die Zielvorgabe der Verordnung „Fuel EU Maritime“. Bis 2040 sollen es sogar 31 Prozent Einsparungen sein, bis 2050 ganze 80 Prozent.
Doch ohne alternative Antriebsmethoden für Frachtschiffe ist dies kaum umsetzbar. Doch genau hier sollen die Windwings ansetzen, die auch ein großes Frachtschiff mit der Kraft des Windes antreiben können.
Woher stammt die Erfindung?
Entstanden sind die Windwings in Großbritannien und Norwegen. Hinter der Idee steckt die britische Firma BAR Technologies, die von einem der weltweit erfolgreichsten Segler gegründet wurde.
Sir Ben Ainslie hat in fünf aufeinanderfolgenden Olympischen Spielen Medaillen gewonnen, von 2000 bis 2012 jeweils Gold. Damit ist der vierfache Olympiasieger der erfolgreichste Segler in der olympischen Geschichte.
Kein Wunder also, dass sich die Windwings seiner Firma an den High-Tech-Segeln aus dem Spitzensport orientieren.
Hinter dem Bau steckt das Unternehmen Yara Marine Technologies, das aus Norwegen stammt. Die Firma konzentriert sich laut eigenen Angaben darauf, eine „umweltfreundlichere maritime Industrie“ zu ermöglichen.
So sollen Windwings die Schifffahrt grüner machen
Obwohl die Windwings sich an den Segeln aus dem Sport orientieren, muten sie optisch deutlich anders an. Die dreiteilige Konstruktion besteht aus einem Glasfaserverbundwerkstoff und ist 37,5 Meter groß.
Mit der Hilfe von Sensoren kann sich das System mit dem Wind drehen. Auch die beiden äußeren Elemente sind mobil und können sich so bestmöglich zum Wind einstellen.
Wird das futuristische Segel nicht benötigt oder ist der Wind zu stark, kann es eingeklappt werden.
Einsparpotenzial auf Jungfernfahrt
Mit der „Pyxis Ocean“ sind die Windwings nun zu einer Jungfernfahrt in See gestochen. Von Singapur bis Brasilien wird die neue Windtechnologie nun sechs Wochen lang im Auftrag des Unternehmens Cargill getestet.
Der Frachter wurde dafür nachträglich mit zwei Segeln ausgestattet, die zunächst als Hilfsantrieb dienen sollen. Schätzungen zufolge könne das Schiff so rund 30 Prozent weniger Kraftstoff verbrauchen.
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