Ein Forscherteam aus den USA hat Bakterien modifiziert, um ein unendlich recycelbares Plastik herzustellen. Für den Prozess bedarf es keine fossilen Brennstoffe.
Plastik hat sich in den vergangenen Jahren von einer Wunderwaffe in einen Albtraum verwandelt. Während das Material einst noch als leichtes und günstiges Verpackungsmaterialien galt, ist Plastik mittlerweile zu einem Umweltproblem geworden. Denn zu viele Abfälle landen in der Natur – auch durch den Menschen.
Die Herstellung von Plastik ist außerdem nicht besonders nachhaltig. Meist basiert das Material auf Erdöl und lässt sich nur wenige Male recyceln. Doch das könnte sich mittelfristig ändern. Zumindest, wenn es nach US-Forschern aus Berkeley geht.
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Bakterien produzieren Ausgangsstoff für Plastik im Labor
Sie modifizierten im Labor Bakterien – genauer gesagt Mikroben – so, dass diese den biologischen Ausgangsstoff für Plastik produzierten. Dieser Stoff ist als Polydiketoenamin (PDK) bekannt und hat das Potenzial, schier unendlich häufig recycelt zu werden. Denn selbst nach mehreren Recyclingvorgängen bietet die Struktur noch eine ausreichende Stabilität.
Wie die Forscher mitteilten handelt es sich bei ihrem Ansatz um den Ersten dieser Art. Außerdem demonstrierte das Team, dass die biologische Alternative teils bessere Eigenschaften aufweist als gängige Materialien auf Basis fossiler Rohstoffe. Denn beim Recyceln von PDK entstehen wieder einfache Bausteine, die sich in ursprünglicher Qualität erneut zusammensetzen lassen.
Plastikbedarf steigt weltweit an
Als erste potenzielle Einsatzmöglichkeiten nennen die Forscher Klebstoffe, Computerkabel und Baustoffe. Im Vergleich zur fossilen Alternative hält das biologische Material bis zu 60 Grad Celsius höheren Temperaturen problemlos Stand. PDK punktet also auch bei der Haltbarkeit und nicht nur bei der Herstellung und Recyclingfähigkeit.
Bei der Plastikproduktion gilt es wiederum schnellstmöglich umzudenken. Denn jedes Jahr fallen laut den Vereinten Nationen bis zu 400 Millionen Tonnen Plastikabfälle an. Bis 2050 könnte diese Zahl auf bis zu eine Milliarde Tonnen steigen. Eine unendlich recycelbare Alternative käme vor diesem Hintergrund fast schon einer Revolution gleich.
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