Im Rahmen des Klimawandels suchen immer mehr Bauunternehmen nach klimafreundlichen Materialien. Viele setzen dabei auf Holz. Doch neusten Forschungsergebnissen zufolge ist das Baumaterial Holz weitaus weniger nachhaltig als bislang angenommen.
Aufgrund des Klimawandels suchen Experten nach alternativen und nachhaltigen Baustoffen. Denn beim Bau von Gebäuden entstehen große Mengen CO2. Das ist ein Grund, weshalb der Sektor einen signifikanten Anteil an allen Treibhausemissionen hat. Daher hofft die Industrie, dass Holz ihr Image aufpolieren kann.
Die Argumentation: Unternehmen pflanzen Bäume, die über einen längeren Zeitraum wachsen. Jeder Baum speichert dabei eine bestimmte Menge CO2 und entzieht der Umwelt Treibhausgase. Letztlich entsteht ein Baustoff, der als klimaneutral und umweltfreundlich verkauft wird. Eine neue, im Magazin Nature veröffentlichte Studie zeigt nun aber, dass diese Rechnung nicht immer aufgeht.
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Holz ist häufig nicht so nachhaltig, wie wir denken
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass selbst, wenn wir die Absorption von CO2 aus der Atmosphäre berücksichtigen, Holz für ein Zehntel aller Treibhausgasemissionen verantwortlich ist. Dabei spielt die eigentliche Verwendung eine geringere Rolle, als der Prozess, mit dem das Holz von der Natur in die Sägewerke gelangt.
Denn dieser beinhaltet meist die Verbrennung alter Baumstämme. Außerdem bleiben primär Zweige, Laub oder Wurzeln zurück. Diese verrotten im Laufe der Zeit und setzen das gespeicherte CO2 wieder frei. Ein Umdenken ist dringend notwendig, schließlich dürfte der Bedarf an Holz weiter ansteigen.
Bis zu 4,2 Milliarden Tonnen an zusätzlichen Emissionen
Auf Grundlage der vorliegenden Daten könnten jedes Jahr zwischen 3,5 und 4,2 Milliarden Tonnen Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre gelangen. Das entspricht etwa der dreifachen Menge an Emissionen aus dem Flugverkehr und etwa der gleichen Menge aufgrund von Abholzung durch die Landwirtschaft.
Die Forscher schlagen vor, weniger Holz zu verbrennen und gleichzeitig die Aufforstung genutzter Flächen voranzubringen. Zusätzlich kann der Gesetzgeber die Branche stärker regulieren und strengere Klimaziele vorgeben. Bis dahin dürfte jedoch noch einiges an Zeit verstreichen.
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