Technologie

Entwickelt Google eine Künstliche Intelligenz, um Journalisten zu ersetzen?

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unsplash.com/Mitchell Luo
geschrieben von Beatrice Bode

Google testet derzeit offenbar eine Künstliche Intelligenz, die Nachrichten schreiben soll. Das Unternehmen soll außerdem bereits Gespräche mit großen US-amerikanischen Medien führen. Verlieren nun zahlreiche Journalisten ihre Jobs?

„Genesis“: So nennt Google offenbar eine Künstliche Intelligenz, die in der Lage sein soll News und Nachrichtenartikel zu schreiben. Das geht aus einem Bericht der New York Times (NYT) hervor.

Der US-Konzern führe demnach bereits in Gesprächen mit großen Medienhäusern wie der Washington Post, dem Wall Street Journal und der NYT selbst.


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Will Google mit der Künstlichen Intelligenz Journalisten ersetzen?

Genesis soll in der Lage sein, Details zu Ereignissen zu erfassen und daraus Nachrichteninhalte zu generieren. Wie Insider berichten, soll die KI Journalist:innen assistieren. Ziel sei es dabei Prozesse zu automatisieren, um Zeit zu sparen.

Die Unternehmen, die über den Einsatz von Genesis nachdenken, sehen das Produkt als verantwortungsvolle Technologie an. Das Tool könne dabei helfen, die Verlagsbranche vor den Fallstricken der generativen KI zu schützen.

Führungskräfte von Nachrichtenunternehmen zeigen sich besorgt

Wie die NYT weiter berichtet, bezeichneten einige Führungskräfte, die den Google-Pitch gesehen haben, Genesis jedoch als beunruhigend. Zwei Personen sagten außerdem, dass es den Anschein erwecke, dass die Produktion von Nachrichten als selbstverständlich angesehen werde.

Google wiederum schwächt die Sorge mit dem Kommentar ab, dass sich die KI sich noch in der Entwicklung befinde. Dazu arbeite man insbesondere mit kleinen Nachrichtenverlagen zusammen. Genesis soll Journalist:innen zudem lediglich bei ihrer Arbeit unterstützen.

„Die Tools sollen und können die wesentliche Rolle der Journalisten bei der Berichterstattung, der Erstellung und der Überprüfung der Fakten nicht ersetzen“, so Google weiter. Allerdings könnten sie Optionen für Schlagzeilen und andere Schreibstile bieten.

Wissenschaft sieht Vor-und Nachteile bei Künstliche Intelligenz-Projekt von Google

Der New Yorker Journalismusprofessor Jeff Jarvis sagte, dass Genesis, so wie es beschrieben wurde, potenzielle Vor- und Nachteile habe. Wenn die Technologie zuverlässig sachliche Informationen liefern könne, sollten Journalist:innen das Tool nutzen.

Wenn es von ihnen und von Nachrichtenorganisationen allerdings bei Themen, die Nuancen und kulturelles Verständnis erfordern, missbraucht werde, könnte das nicht nur die Glaubwürdigkeit des Tools, sondern auch die der Nachrichtenorganisation beschädigen, so Jarvis weiter.

Künstliche Intelligenz schon längst im Journalismus angekommen

Laut NYT prüfen Nachrichtenorganisationen weltweit bereits, wie sie Künstliche Intelligenz in ihren Redaktionen verantwortungsvoll einsetzen können. Die betroffenen menschlichen Angestellten seien bereits darüber informiert worden.

Trotz allem ist der Einsatz von KI im Nachrichtenjournalismus keine Neuigkeit. Beispielsweise setzt The Associated Press seit langem KI ein, um Geschichten über Themen wie Unternehmensgewinne zu generieren. Auch das Magazin CNET erlangte öffentliche Aufmerksamkeit, weil es ChatGPT zum Schreiben von Artikeln einsetzte – damals verdammte Google derartige Inhalte noch als „Spam“.

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Über den Autor

Beatrice Bode

Beatrice ist Multi-Media-Profi. Ihr Studium der Kommunikations - und Medienwissenschaften führte sie über Umwege zum Regionalsender Leipzig Fernsehen, wo sie als CvD, Moderatorin und VJ ihre TV-Karriere begann. Mittlerweile hat sie allerdings ihre Sachen gepackt und reist von Land zu Land. Von unterwegs schreibt sie als Autorin für BASIC thinking.