Grün Wirtschaft

Kein Klimaschutz ohne Wirtschaftlichkeit!

Klimaschutz, Wirtschaft, Proteste, Generationenunterschied
Adobe Stock/ Jakub Krechowicz
geschrieben von Gerold Wolfarth

Ob das Festkleben auf Straßen oder das mutwillige Zerstören von Kulturgut: Wieso greift man zu solchen Mitteln? Geht es wirklich um Aufmerksamkeit für den Klimaschutz? Oder sehen wir die verzweifelten Versuche einer handlungsunfähigen Generation? Wir alle stehen regelmäßig vor Problemen und wissen, dass wir lösungsorientiert handeln müssen. Doch Problemlösung muss man erlernen.

Die TUI-Studie „Junges Europa“ 2023 gibt Grund zu Sorge. Die meisten Jugendlichen schauen laut dieser Studie ihrer Zukunft besorgt und negativ entgegen. Der Grund: Die Rahmenbedingungen für ein Leben im Wohlstand haben sich in den letzten Jahrzenten verändert. Exorbitanter Kostenanstieg bei Immobilien, hohe Zinsen, deutlich höhere Lebenshaltungskosten.

Dazu kommen Kriege, die für Angst sorgen. Klimaveränderungen, die erschreckend schnell voranschreiten und ohne drastische Veränderungen noch viel schlimmer werden. Das sind die großen Herausforderungen der kommenden Generationen, doch viele wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen.


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Klimaschutz im Generationenkonflikt

Ich bemerke hier Differenzen zwischen den Generationen. Während die einen ihre Arbeit als Lebensaufgabe sehen, ist den anderen ihre freie Zeit besonders wichtig. Für viele Jugendliche ist Arbeit oft nur ein Mittel zum Zweck, um ein bisschen Geld zu verdienen.

Der Lebensstandard der Eltern scheint für viele inzwischen sowieso unerreichbar. Deswegen leben sie lieber im Hier und Jetzt, als vermeintlich sinnlose Stunden zu arbeiten. Sie suchen nach dem Sinn und erkennen meist keinen. Das führt zu Übersprungshandlungen.

Aufmerksamkeit um jeden Preis

Ein Rettungsdienst, der nicht zu einem Notfall kommt. Arbeiternehmer, die ihren wichtigen Termin verpassen. Mutwillig zerstörtes Kulturgut.

Ist das wirklich der Weg, um die Ziele der Jugendlichen durchzusetzen? Soll das die Lösung für ein Problem sein? Aus meiner Sicht sind diese Aktionen einfach nur kontraproduktiv und zeugen von fehlendem Verständnis für eine funktionierendes Wirtschaftssystem. Ohne Produktion und Geld läuft in einem Land nichts.

Viele Protestaktionen schaden genau den Leuten, welche das System tragen! Eine funktionierende Wirtschaft zu zerstören, wird nicht dafür sorgen, dass man den Klimawandel aufhält. Es sorgt eher noch für das genaue Gegenteil!

Klimaschutz ist wichtig!

Selbstverständlich ist Klimaschutz wichtig und an der ein oder anderen Stelle gehen die Veränderungen auch mir nicht weit genug.

Aber wir können nur zusammen gegen einen Klimawandel kämpfen. Und das geht schließlich nur mit einer funktionierenden Wirtschaft. Das muss auch die junge Arbeitergeneration verstehen! Selbst aktiv in der Wirtschaft sein, um Veränderung herbeizurufen, statt alles von außen zu verteufeln!

Wenn plötzlich jeder nur noch Teilzeit arbeitet, die Steuereinnahmen extrem gesenkt werden, bleibt nicht genug übrig, um Innovation voranzutreiben.

Was die Gesellschaft dagegen tun muss!

Das Problem am Schopf gegriffen und ausgemerzt. Es ist nicht jeder faul und leidenschaftslos, aber vielleicht zeigen wir der jüngeren Generation zu wenige Möglichkeiten auf, sinnvoll aktiv zu werden.

Durch Engagement im Beruf gelangt man an Positionen, an denen man wirklich etwas verändern kann! Innovationen vorantreiben und neue Möglichkeiten für eine bessere Zukunft zu entwickeln! Wirtschaftsprozesse sinnvoll überarbeiten und unternehmerisch denken anstatt sinnlose Protestaktionen zu starten, sollte der Weg sein. Das muss schon an unseren Schulen gelehrt werden.

Dann erschaffen wir eine Generation mit der wir nicht nur den Klimaschutz voranbringen, sondern auch weiter wirtschaftlich und innovativ sind. Die Jugendliche müssen einen Sinn in ihrem Tun finden, dies könnten Arbeitsgeber zum Beispiel durch ehrliche Nachhaltigkeit erwecken.

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Über den Autor

Gerold Wolfarth

Gerold Wolfarth ist Gründer und CEO der bk Group AG, dem Marktführer im Bereich Ladenbau und technisches Facility Management. Als Gründer und CEO der bk World Holding GmbH revolutioniert er das Langstreckenreisen mit dem Elektroauto. Er ist Gesellschafter der NIXDORF KAPITAL AG und Impact-Investor. Seine Themen sind Innovationen, Nachhaltigkeit und Visionen. Zudem ist er Autor des Buches „Gewinn ist nur ein Nebenprodukt“.

4 Kommentare

  • Herr Wolfarth hat völlig recht. Nur andere zu blockieren, deren Aufgaben und Absichten man gar nicht kennt, ist völlig unsinnig. Meines Erachtens wird die Bedeutung des Individualverkehrs (nicht nur, aber auch per Auto) für das Funktionieren unserer Gesellschaft von vielen Möchtegern-Experten völlig unterschätzt.

  • Es findet weiterhin kein Klimaschutz statt und es wird auch weiterhin keiner stattfinden. Er schlichtweg nicht gewollt. Das sieht man an der Gesetzgebung zu den Klimagesetzen vor dem Ukrainekrieg und nach Ausbruch des Krieges. Auf einmal ist der ganze Bürokratieabbau möglich, der vorher angeblich nicht möglich war
    Eher ist es verwunderlich das die Leute nicht viel wütender sind.
    Die Mehrheit der Gesellschaft hat immer noch nicht kapiert was hier gerade passiert.
    Die Probleme werden verdrängt und man glaubt, dass ein bisschen Photovoltaik, E-Auto und Wärmepumpe das Problem lösen.
    Das wird es nicht.
    Die Zerstörung wird einfach weitergehen.

  • Sind wir hier beim Postillion? Jugendlichen fehlende Problemlösefähigkeit vorzuwerfen, wenn Arbeitgeber keinen Klimaschutz wollen, dann bringt der fähigste Jugendliche nichts.

    Wer Landwirtschaft betreiben will, aber Wirtschaftland sagt, der darf sich nicht darüber wundern, wenn er nicht mehr ernstgenommen, und von Klimaklebern blockiert, wird. Halte ich solche Protestaktionen für sinnvoll? Nein.

    Wie wir das Problem lösen? Klimafreundlich handeln. Gefühlt will das aber kein Arbeitgeber wirklich umsetzen. Warum? Er fürchtet um ein Konstrukt, welches den Bach runtergehen wird, wenn er den Klimaschutz nicht vor die Wirtschaftlichkeit stellt.

    Glauben will das aber kein Arbeitgeber, weil alles laufen muss, wie es schon immer war. Selbst wenn (bewusst) gegen Gesetze verstoßen wird, ist die Wirtschaft nicht in der Lage zu handeln. Ich sage nur: DSGVO vs. eingesetze Software. Da fehlt nicht nur der Wille Digitalisierung gesetzeskonform zu gestalten, sondern die Problemlösefähigkeit.

  • Dass die Jugend die Nase voll hat, ist absolut verständlich. Um der Klimawechsel real abzubremsen, bräuchten wir ein komplett anderes Wirtschaftssystem. Tatsache ist: Dieses Jahr sollen weltweit 7.6 Millionen Auto und 2.500 bis 3.000 große Flugzeuge gebaut werden: (ist abhängig davon, ob ein Großflugzeug mit 50 oder 100 Passieren beginnt. Damit kann man die Umwelt nur weiter zerstören und jedes Geschwätz von Politikern und Wirtschaftsbossen von nachhaltiger Wirtschaft zeigen schon im Ansatz, dass diese Aussagen nur wichi wachi ist.
    Es wäre trotzdem (theoretisch) durchaus möglich den Klimawechsel noch auf das 2015 festgesetzte Ziel von +1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Allerdings nur mit Taten, welche (natürlich) kein Staat bereit ist, einzuhalten. Sofortiger Stopp bis auf 10% aller umweltschädigenden Waren. Ein sofortiger Umbau auf nur noch kaum oder gar nicht Umweltschädigenden Produkte. Diese gibt es uns mehr als genug, aber mit den anderen Produkten lässt sich natürlich viel mehr Umsatz generieren. Ein solcher Umbau der weltweiten Wirtschaft würde uns natürlich zuerst mal eine Menge Geld kosten. Mittel- und Langfristig wäre diese Preis aber wesentlich niedriger, als unser „Immer weiter so“ was wir (natürlich) mit unserem Egoismus und unserem kurzfristigem Denken weiterhin tun. Solange die Wirtschaft sich nur an den kurzfristigen (privaten) Geldgewinnen orientiert und nach Möglichkeit alle Schäden weiterhin sozialisiert werden, hat auch kein Mensch das Recht das Verhalten von Jugendlichen zu missbilligen.