Dieses Jahr wollte ich mir einen langgehegten Traum erfüllen. Ich wollte im Urlaub mit dem Fahrrad 2600 km bis nach Gibraltar fahren. Als mehrfacher Ironman-Teilnehmer und begeisterter Fahrradfahrer hatte ich dieses Ziel seit Jahren deutlich vor Augen. Die Tour sollte im Juni stattfinden. Doch dann …
Der Termin rückte immer näher – doch die Zeit zum Trainieren fehlte. Verschiedene Verpflichtungen, das kalte und nasse Wetter bis Ende April und eine mehrwöchige Krankheit hielten mich davon ab, mich optimal vorzubereiten. Und so wurde mir immer klarer: Das wird nichts. Und jetzt? Jetzt heißt es flexibel sein und die Ziele neu definieren.
Solche Beispiele kennt vermutlich jeder von euch. Nicht nur aus dem Privatleben, sondern insbesondere auch im beruflichen Umfeld. Gerade da sind Ziele extrem wichtig. Denn wenn die Ziele fehlen, wo lenke ich mein Unternehmen dann hin? Wenn ich nicht weiß, was ich erreichen will, wie erreiche ich dann überhaupt etwas?
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Wie definiere ich meine Ziele?
Doch was ist eigentlich ein Ziel? Für mich bedeutet ein Ziel zu haben, zu definieren was ich erreichen will. Im unternehmerischen Umfeld könnte das bedeuten, welche Umsatzzahlen am Ende des Jahres auf dem Papier stehen oder wie ich mein Unternehmen leiten möchte.
Wenn ich mir ein Ziel setze, prüfe ich es vorab mit Hilfe von Parametern, die zum einen auf eigenen Erfahrungen zum anderen auf einer Methode von Alfred Stielau-Pallas basieren. Folgende Fragen stelle ich mir, bevor ich ein Ziel definiere:
- Ist das Ziel sinnvoll und motivierend?
- Ist das Ziel konkret und messbar?
- Ist das Ziel realistisch und erreichbar
- Ist das Ziel zeitlich begrenzt?
- Ist das Ziel bis zu einem gewissen Grad flexibel?
- Ist das Ziel bildlich vorstellbar?
- Ist das Ziel schriftlich formulierbar?
Konkrete, aber flexible Ziele: Beispiel Umsatzsteigerung
Eine Steigerung des Firmenumsatzes ist mit Sicherheit sinnvoll und motivierend. Doch halte deine Ziele bei der Umsatzsteigerung nicht zu allgemein. Ein Ziel wie, „ich möchte dieses Jahr meinen Umsatz steigern,“ führt zu nichts. Stattdessen konkret: Ich möchte meinen Umsatz um Betrag X steigern und einen Gewinn in Höhe von Betrag Y erzielen.
Dieses Ziel muss so realistisch sein, dass du es innerhalb eines Jahres erreichen kannst. Doch ist es auch flexibel? Was passiert, wenn du dieses Ziel nicht erreichst? Bekommst du dann Probleme bei Finanzierungen oder mit anderen Geschäftspartnern? In diesem Beispiel vermutlich der einfachste Punkt, kannst du dir dein Unternehmen mit deinem Zielumsatz vorstellen?
Ich nehme an hier ist die Antwort ganz klar: Ja. Doch jetzt gilt es, kannst du die konkreten Pläne, wie du dieses Ziel erreichen möchtest, schriftlich ausführen? Wenn du all diese Fragen mit Fakten hinterlegen und mit einem Ja beantworten kannst, weiß du, dass es Sinn ergibt, auf dieses Ziel zuzusteuern und die konkreten Schritte zum Erreichen des Ziels auszuarbeiten.
Umsatzsteigerung: Ziele für alle Lebensbereiche
Das Ausarbeiten von Zielen auf diese Art und Weise erweist sich in allen Lebensbereichen als sinnvoll. Doch als Unternehmerinnen und Unternehmer haben wir bei der Definition unserer Ziele eine besondere Sorgfaltspflicht. Immerhin geht es nicht nur um uns selbst, sondern auch um viele Arbeitsplätze.
Daher ist auf die Einschätzung, wie realistisch ein Ziel ist, besonders viel Wert zu legen. Der Austausch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist in diesem Punkt nicht zu unterschätzen. Denn wenn diese die Ziele und damit verbundene Aufgaben nicht mittragen, können wir es gleich sein lassen.
Übrigens, eine Fahrradtour lasse ich mir diesen Sommer trotzdem nicht entgehen. Ich starte noch diese Woche eine Alpenüberquerung, die in meinem aktuellen Trainingszustand machbar ist, und kann mit diesem Zwischenziel meine beruflichen und privaten Ziele vereinen. Gibraltar dann in 2024!
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