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Gold Standard: So erkennst du seriöse CO2-Zertifikate

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Adobe Stock/ Tierney
geschrieben von Beatrice Bode

Die Klimakrise ist immer deutlicher spürbar. Um ihre Auswirkungen zu begrenzen, gilt es den CO2-Ausstoß in den nächsten Jahren drastisch zu reduzieren. Der Kauf und Verkauf seriöser CO2-Zertifikate mit Gold Standard kann ein Schritt in die richtige Richtung sein. Wir erklären dir, was dahinter steckt. 

Es wird immer heißer, immer trockener, immer unberechenbarer: Dass es den Klimawandel gibt, lässt sich mittlerweile fast überall deutlich spüren. Um seine Auswirkungen zu einzudämmen, müssen wir den weltweiten CO2-Ausstoß in den kommende Jahren reduzieren.

Unter anderem belasten Emissionen aus dem Energiesektor und der Landwirtschaft, verschiedene Industrieprozesse und der Verkehrssektor das Klima. Die Bundesregierung hat auch deshalb gesetzlich festgelegt, dass Deutschland bis 2045 treibhausgasneutral werden soll.


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Kompensation durch CO2-Zertifikate als Maßnahme gegen den Klimawandel

Obwohl es immer wieder neue Projekte und Ideen gegen den Emissionsausstoß gibt, sind die Möglichkeiten aktuell in vielen Bereichen limitiert. In diesen Fällen kommt das Konzept der CO2-Kompensation ins Spiel.

Was ist CO2-Kompensation?

Die Idee dahinter ist, dass man eine bestimmte Menge CO2, die beispielsweise durch eine interkontinentale Flugreise ausgestoßen wurde, mit einem entsprechenden Nachhaltigkeitsprojekt kompensiert. Das funktioniert, weil es dem Klima egal ist, wo auf der Erde die Emissionen produziert, vermieden oder ausgeglichen werden.

Um zu kompensieren, können Institutionen, Unternehmen und auch Privatpersonen sogenannte Emissionsminderungsgutschriften – auch CO2-Zertifikate genannt – kaufen. Sie entsprechen der Höhe des von ihnen verursachten Treibhausgasausstoßes. Mit dem so eingenommenen Geld werden Klimaschutzprojekte finanziert, die die entsprechende Menge an CO2-Emissionen ausgleichen.

Gold Standard: WWF will Schrott-Zertifikate verhindern

Da vor allem Mineralölunternehmen gesetzlich dazu verpflichtet sind, CO2 zu kompensieren und auch immer mehr Privatpersonen ihr Gewissen bereinigen wollen, ist das Angebot an CO2-Zertifikaten hoch. Dementsprechend groß ist auch der qualitative Unterschied der einzelnen Anbieter:innen.

Laut WWF seien relativ viele Schrott-Zertifikate auf dem Markt, die keine tatsächliche Klimawirkung belegen können. Allerdings gibt es ein Prüfsiegel, das vom WWF und zahlreichen anderen NGOs entwickelt wurde: Der sogenannte Gold-Standard.

Was ist der Gold Standard für CO2-Zertifikate?

Etabliert wurde der Gold Standard im Jahr 2003. Er soll sicherstellen, dass Projekte zur Verringerung von Kohlenstoffemissionen ein Höchstmaß an Umweltverträglichkeit aufweisen und gleichzeitig zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen.

Mit der Verabschiedung des Pariser Klimaabkommens und der Ziele für nachhaltige Entwicklung soll der Gold Standard einen Best-Practice-Standard für Maßnahmen im Bereich Klima und nachhaltige Entwicklung vorgeben. Das Ziel: Die Wirkung maximieren und einen Mehrwert für die Menschen auf der ganzen Welt und den Planeten schaffen.

Um die Nachhaltigkeit zu gewährleisten, verifiziert der Gold Standard Klimaschutzprojekte, die entweder erneuerbare Energien oder nachhaltige Energieeffizienz fördern. Dazu gehören beispielsweise Projekte mit Schwerpunkten in sicherer Trinkwassergewinnung, Forstwirtschaft und verbesserter Argarwirtschaft.

Gold Standard: So erkennst du seriöse CO2-Zertifikate

Unter Umweltorganisationen und NGOs gilt der Gold Standard als eines der aussagekräftigsten und wirkungsvollsten Siegel. Das liegt vor allem an der engen Zusammenarbeit mit Institutionen im Bereich Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes. Somit können Käufer:innen von CO2-Zertifikate erkennen, welche Projekte tatsächlich einen positiven Effekt haben.

Im Umkehrschluss bedeutet das auch, dass du beim Kauf und Verkauf von C02-Zertifikaten darauf achten solltest, dass sie den Gold Standard tragen. Sie unterliegen strengen Prüfkriterien und fokussieren sich im Vergleich zu anderen Standards neben der Emissionsreduktion auch auf die Ziele für nachhaltige Entwicklung.

Die ausgezeichneten Projekte erhalten die Verifizierung für den Gold Standard durch einen transparenten Zertifizierungsprozess. Das Siegel steht also dafür, dass die CO2-Kompensation glaubwürdig ist.

Außerdem werden alle Zertifikate in das Register des Gold Standards aufgenommen. Das soll eine vollständige Nachvollziehbarkeit garantieren. Nach dem Kauf bezeugt eine Urkunde die Stilllegung der CO2-Emission in Echtzeit. Das wiederum verhindert, dass ein Zertifikat weitergehandelt werden kann. Nur dann ist eine echte CO2-Kompensation möglich und Greenwashing kann vermieden werden.

Fazit: Gold Standard bei CO2-Zertifikaten ist gut, Emissionen vermeiden ist besser

Nach Auffassung des WWF trägt die CO2-Kompensation zwar kaum dazu bei, die Ziele des Pariser Klimaabkommens umzusetzen – denn darin geht es darum, die CO2-Emissionen global drastisch zu vermeiden und zu reduzieren. Bloßes Kompensieren reicht allerdings nicht.

Dennoch bietet die Kompensation immerhin einen Weg, um produziertes CO2 wieder auszugleichen und die Auswirkungen der Klimakrise auch privat positiv zu beeinflussen.

Bisher gibt es 2.900 mit dem Gold Standard zertifizierte Projekte in über 100 Ländern. Insgesamt konnten so bereits 238 Millionen Tonnen CO2 kompensiert beziehungsweise reduziert werden.

Trotzdem weißt der WWF auf die Grundregel hin: „Zuerst sollte man CO2-Emissionen soweit möglich vermeiden oder zumindest reduzieren. Nur wenn beides nicht möglich ist, kommt der Ausgleich durch Kompensation infrage.“

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Über den Autor

Beatrice Bode

Beatrice ist Multi-Media-Profi. Ihr Studium der Kommunikations - und Medienwissenschaften führte sie über Umwege zum Regionalsender Leipzig Fernsehen, wo sie als CvD, Moderatorin und VJ ihre TV-Karriere begann. Mittlerweile hat sie allerdings ihre Sachen gepackt und reist von Land zu Land. Von unterwegs schreibt sie als Autorin für BASIC thinking.