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Der Hype ist vorbei: Clubhouse entlässt die Hälfte aller Mitarbeiter

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Unsplash.com / William Krause
geschrieben von Maria Gramsch

Die goldenen Zeiten der App Clubhouse sind lange vorbei. Während sich das soziale Netzwerk in der Corona-Pandemie zur Hype-App mauserte, muss nun die halbe Belegschaft gehen.

Zu Beginn des Jahres 2021 war Clubhouse in aller Munde. Die zu Anfang noch gänzlich unbekannte App mauserte sich innerhalb von nur wenigen Monaten zur absoluten Hype-Plattform.

Bereits im Februar erreichte das Audio-Netzwerk mehr als neun Millionen App-Downloads weltweit. Doch der Hype war nicht von langer Dauer.

Denn mit den immer geringer werdenden Einschränkungen der abebbenden Corona-Pandemie wanderten Gespräche zunehmend wieder in das reale Leben. Auch am Unternehmen Clubhouse sind diese Veränderungen nicht spurlos vorbeigegangen. Denn nun muss das Netzwerk die Hälfte seiner Belegschaft entlassen.

Clubhouse muss sich halbieren

In einer E-Mail haben die beiden Gründer Paul Davison und Rohan Seth an ihre Mitarbeiter:innen gewandt. Darin verkünden sie, dass sie ihre „Organisation um über 50% verkleinern“ werden. Betroffene würden im Anschluss an diese Nachricht eine Einladung zu einem 1:1-Gespräch erhalten, heißt es weiter.

Hauptgrund dieser enormen Entlassungswelle sei die „Neuausrichtung“ von Clubhouse. Die Macher sehen die Plattform als Ort, „an dem man sich mit Freunden treffen, ihre Freunde kennenlernen und sich unterhalten kann“.

Das hat während der Einschränkungen von Corona natürlich gut funktioniert. Doch diese Zeiten sind offenbar vorbei.

Seit sich die Welt nach Covid geöffnet hat, ist es für viele Menschen schwieriger geworden, ihre Freunde auf Clubhouse zu finden und lange Gespräche in ihren Alltag einzubauen.

Nun müsse sich die Plattform weiterentwickeln, und so ihre „Rolle in der Welt finden“. Das erfordere eine Phase des Wandels.

Probleme bei der Koordination

Wie Davidson und Seth schreiben sei diese Umstrukturierung mit der aktuellen Größe des Teams nicht effektiv zu bewerkstelligen gewesen. Problematisch sei auch die räumliche Trennung der Teams gewesen.

Es sei für viele Teams derzeit schwierig, sich zu koordinieren. Die Mitarbeiter:innen fühlten sich von der Chefetage „blockiert“. Die Lösung soll ein „kleineres, produktorientiertes Team“ sein.

Wir sind nur widerwillig zu diesem Schluss gekommen, da wir noch einige Jahre Zeit haben und keinen unmittelbaren Druck verspüren, die Kosten zu senken.

Ein kleineres Team ermögliche dem Unternehmen „mehr Konzentration und Schnelligkeit“. Davidson und Seth erhoffen sich davon „die nächste Entwicklungsstufe des Produkts“.

So will Clubhouse Betroffene unterstützen

In ihrem Brief an die Belegschaft listen die beiden Gründer eine lange Reihe von Maßnahmen auf, die entlassene Mitarbeiter:innen nun unterstützen sollen.

Das Unternehmen werde den Betroffenen ihr Gehalt bis Ende April zahlen. Zusätzlich soll eine viermonatige Abfindung erwirken, dass die Entlassenen ihr volles Gehalt bis Ende August erhalten. Auch die Kosten für die Krankenversicherung werden bis Ende August von Clubhouse übernommen.

Damit Betroffene sich auf neue Stellen bewerben können, werden sie ihre vom Unternehmen zur Verfügung gestellten Laptops behalten können. Auch wolle das Unternehmen bei diejenigen bei der Jobsuche und Menschen mit Visum bei der Einwanderung unterstützen.

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Über den Autor

Maria Gramsch

Maria ist freie Journalistin und technische Mitarbeiterin an der Universität Leipzig. Seit 2021 arbeitet sie als freie Autorin für BASIC thinking. Maria lebt und paddelt in Leipzig und arbeitet hier unter anderem für die Leipziger Produktionsfirma schmidtFilm. Sie hat einen Bachelor in BWL von der DHBW Karlsruhe und einen Master in Journalistik von der Universität Leipzig.