Mit der sukzessiven Erhöhung des Leitzinses hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinswende eingeleitet. Seitdem springen immer mehr Banken auf den Zinszug auf und locken mit vermeintlich lukrativen Renditen. Doch vor allem bei Tagesgeldzinsen solltest du genauer hinschauen.
Die meisten Girokonten sind nach wie vor zinsfrei. Doch bei vielen Tagesgeld- oder Festgeldkonten sieht es mittlerweile wieder anders aus. Denn mit der Änderung des Leitzinses hat die Europäische Zentralbank (EZB) nach und nach die Zinswende eingeleitet. Der Leitzins liegt derzeit momentan sogar bei 3,5 Prozent.
Viele Banken und Neo-Broker locken deshalb wieder mit lukrativen Zinsen. Wer davon profitieren möchte, sollte sein Erspartes nicht auf dem Girokonto liegen lassen. Doch: Vor allem bei den Tagesgeldzinsen lohnt sich ein genauerer Blick. Denn die Angebote der Banken unterscheiden sich nicht nur mitunter deutlich. Es gibt auch einige Fallstricke.
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Tagesgeldzinsen: Darauf solltest du achten
Die ING Deutschland sorgte beispielsweise kürzlich für Schlagzeilen. „Zins-Hammer“ oder „Zins-Kracher“ titelten einige Zeitungen. Der Grund: Die ING wirbt seit Kurzem mit Tagesgeldzinsen in Höhe von drei Prozent. Unterm Strich stehen jedoch „nur“ Zinsen in Höhe von 1,8 Prozent.
Denn das Angebot gilt für eine begrenzte Laufzeit von sechs Monaten. Anschließend greift der aktuell gültige Basiszins, der momentan noch bei 0,6 Prozent liegt. Unterm Strich steht also ein Tagesgeldzinssatz von 1,8 Prozent pro Jahr, was im Vergleich höherer Durchschnitt ist.
Tagesgeldkonto: Mindesteinlage und Maximaleinlage
Bei viele anderen Banken sieht es ähnlich aus. Sie versprechen vermeintlich hohe Zinsen, aber nur für eine begrenzte Laufzeit. Ein weiterer wichtiger Aspekt: die Höhe der Einlage. So verlangen einige Banken wie die Advanzia beispielsweise eine Mindesteinlage von 5.000 Euro. Für Beträge darunter gibt es keine Zinsen.
Eine Mindesteinlage ist jedoch eher selten der Fall. Viel geläufiger ist hingegen eine Maximaleinlage, die mitunter deutlich variieren kann. Bei der ING liegt diese derzeit etwa bei 50.000 Euro.
Für Beträge darüber gibt es keine Zinsen. In den meisten Fällen liegt die Maximaleinlage bei den meisten Banken derzeit zwischen 50.000 Euro und einer Million Euro – zu unterschiedlichen Zinssätzen.
Tagesgeldzinsen nur für Neukunden?
Ein weiterer Fallstrick in Sachen Tagesgeldzinsen: Einige Banken locken zwar mit hohen Zinsen. Die Angebote gelten oftmals allerdings nur für Neukunden. Bestandskunden gehen entweder leer aus oder erhalten geringere Zinssätze. Das Ziel: Zusätzliches Kapital und neue Kunden binden.
Der Neobroker Scalable Capital lockt derzeit beispielsweise mit einem relativ hohen Zinssatz von 2,3 Prozent pro Jahr – und das sogar ohne begrenzte Laufzeit. Allerdings gilt das Angebot momentan nur für Kunden, die ein kostenpflichtiges „Prime Plus“-Abonnement abgeschlossen haben.
Das Ziel dabei dürfte klar sein: Neue Abonnenten gewinnen und zusätzliches Kapital binden. Beim Konkurrenten Trade Republic sieht es derweil etwas anders aus. Die Tagesgeldzinsen sind mit 2,0 Prozent zwar etwas geringer. Allerdings gilt der Zinssatz sowohl für Neu- als auch Bestandskunden. Außerdem verspricht der Neo-Broker monatliche Auszahlungen.
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