Um der Abhängigkeit von russischen Gasimporten zu entfliehen, will Europa künftig vermehrt Energie aus Afrika beziehen. Unterseekabel sollen es möglich machen. Die Hintergründe.
Seitdem Russland im vergangenen Jahr seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine gestartet hat, veränderte sich der Energiemarkt in Europa drastisch. Denn viele Länder und auch Deutschland haben eine gewisse Abhängigkeit zu russischen Energieimporten entwickelt. Doch mit Beginn des Ukraine-Kriegs war klar, dass es nicht mehr so weitergehen kann.
Ein Jahr später hat sich zwar einiges getan. Trotzdem stammt nach wie vor ein großer Anteil von Europas Energiequellen aus russischen Gasvorkommen. Laut einem Bericht der Washington Post überlegt die EU-Poltik nun einen stärkeren Fokus auf Afrika zu legen.
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Europa könnte in Zukunft mehr nachhaltige Energie aus Afrika beziehen
Denn es gibt eine klimatische Besonderheit im Mittelmeerraum. Obwohl die südlichste Küste Europas und die Nordküste Afrikas nah beieinander liegen, genießt der afrikanische Kontinent nämlich eine deutlich höhere Zahl an Sonnenstunden. Folglich arbeiten Solaranlagen dort auch effizienter.
Außerdem erwähnenswert: die verfügbare Nutzfläche. Während wir in Europa offene Flächen für die Landwirtschaft benötigen und immer mehr Wohnraum entsteht, gibt es in Afrika riesige Wüstenlandschaften. Diese werden meist nicht genutzt und bieten ein gigantisches Potenzial für Solarfarmen.
Energieimporte: Unterseekabel nach Marokko bereits vorhanden
Das größte Interesse gilt dabei Marokko. Denn es existiert bereits Unterseekabel durch die Straße von Gibraltar. Das Land sieht gleichzeitig das eigene Potenzial als Energielieferant und könnte ein wichtiger Produzent für uns werden.
Frans Timmermans, Vizepräsident der Europäischen Union, sprach erst kürzlich mit dem marokkanischen Außenminister Nasser Bourita. Teil des Gesprächs war die Einsicht, dass Europa nicht ohne Weiteres die benötigten Dimensionen bei erneuerbaren Energien aufbauen kann. Vielleicht beziehen wir also bald Strom „Made in Marokko“.
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