Mit dem Honor Magic5 Pro hat die ehemalige Tochterfirma von Huawei ihr zweites, eigenes Flaggschiff-Smartphone auf den Markt gebracht. Wir haben das Gerät ausführlich im Alltag getestet.
Design und Verarbeitung
Das Honor Magic5 Pro ist ein sehr schickes und hochwertiges Smartphone, das sofort ins Auge fällt. Das Gehäuse besteht aus Glas und Metall und liegt gut in der Hand, ist mit 219 Gramm aber sehr schwer. Die Kameras stehe in einem kleinen “Hügel” aus dem Gerät heraus.
Damit liegt es auch nicht flach auf dem Tisch, wenigstens wackelt es aber nicht zu einer Seite. Farblich ist das Gerät in Grün oder Schwarz verfügbar, wobei mir das Grün aufgrund der matten Rückseite deutlich besser gefällt. Mit IP68 Zertifizierung ist es auch gegen Staub und Wasser geschützt.
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Honor Magic5 Pro: Das Display
Das Display des Honor Magic5 Pro ist ein echter Hingucker. Es handelt sich um einen 6,81 Zoll großen OLED-Bildschirm mit einer Auflösung von 1312 × 2848 Pixeln und einer variablen Bildwiederholrate von eins bis 120 Hertz. Es ist an allen vier Seiten gebogen, was zu Beginn ein wenig gewöhnungsbedürftig ist.
Die Farben sehen lebendig und kontrastreich aus, die Helligkeit ist auch für starkes Sonnenlicht ausreichend. Sehr schön auffällig ist, dass das Gerät bereits eine Displayschutzfolie vorinstalliert hat. Diese klebt auch so genau auf dem Display, dass ich dies selbst nicht so gut hinkriegen würde.
Unter dem Display sitzt ein optischer Fingerabdrucksensor, der das Gerät zuverlässig und schnell entsperrt. Es gibt aber im Vergleich zu vielen anderen Android-Smartphones sogar noch einen schnelleren und sichereren Weg, das Gerät zu entsperren.
Das Magic5 Pro hat zwei Kamerasensoren im Display verbaut, die für eine sichere Gesichtserkennung sorgen. Dafür ist das Frontkameradesign deutlich auffälliger, als bei der Konkurrenz.
Die Performance
In dem Honor Magic5 Pro sitzt der neueste Flaggschiff-SoC von Qualcomm, der Snapdragon 8 Gen 2. Diesen habe ich ja bereits in einer übertakteten Version im Samsung Galaxy S23 Ultra gelobt, das gilt auch für das Magic5 Pro von Honor.
Generell läuft die Software durch die Hardware richtig schnell und richtig gut. Das liegt auch an den ganzen 12 Gigabyte an schnellem LPDDR5 RAM und den 512 Gigabyte an UFS 4.0 Speicher. Spiele laufen auch über längere Zeit sehr flüssig, Apps werden lange im Hintergrund gespeichert.
Teils könnten aber Animationen noch flüssiger sein, dies liegt aber auch an der Software, auf den ich später im Text noch genauer eingehen werde. Warm wird das Gerät übrigens auch nicht, einzige Ausnahme war ein langer Videodreh mit dem Gerät.
Honor Magic5 Pro: Der Sound
Das Honor Magic5 Pro hat zwei vollwertige Lautsprecher verbaut, was dem Sound auch zugutekommt. Während der erste Lautsprecher wie bei den meisten Geräten am unteren Rahmen sitzt, wurde der zweite Lautsprecher nicht im Display, sondern im oberen Rahmen platziert. Dadurch entsteht ein lauter, druckvoller Klang, was gerade bei Stimmen in Liedern oder Podcasts positiv auffällt. Einen 3,5 Millimeter Klinkenanschluss gibt es nicht, über USB-C können aber Kopfhörer angeschlossen werden.
Die Kameras
Das Highlight des Honor Magic5 Pro sind die Kameras. Das Gerät hat gleich drei Sensoren mit 50 Megapixeln verbaut, die sich in Weitwinkel, Ultraweitwinkel und Telefoto unterteilen. Alle drei Sensoren haben eine optische Bildstabilisierung, so wackelt der bis zu 100-fache Zoom bei der Aufnahme auch nicht so doll.
Der Weitwinkel liefert scharfe und detailreiche Aufnahmen, selbst bei dunklen Umgebungen. Nachts streut das Licht teilweise Farben und Details, in dieser Disziplin liegen Hersteller wie Samsung oder Google noch weiter vorne.
Gerade der Ultraweitwinkel Sensor kann sich in dem Gerät hervorheben, da viele andere Hersteller in den letzten Monaten auf Sensoren mit geringerer Auflösung gesetzt haben. Die Aufnahmen sind ebenfalls sehr scharf und dies auch bis zum Rand. Gerade Geräte ohne hochauflösende Ultraweitwinkellinse haben starkes Rauschen am Rand der Fotos. Die Ultraweitwinkelkamera hat auch einen Makro-Modus, mit dem sich kleine Objekte groß darstellen lassen.
Wir haben wieder einige Testfotos mit dem Honor Magic5 Pro gemacht und euch in dieser Galerie zur Verfügung gestellt.
Die Telefotokamera macht ebenfalls gute Fotos, solange sie im optischen Bereich bleiben (bis 3,5-fach). Sobald der digitale Zoom einsetzt, werden die Fotos nicht mehr scharf und detailreich, über 10-fach sind die Bilder teils nur noch Pixelbrei.
Videos sind in 4K mit 60 Bildern pro Minute möglich, doch diese Minutenanzahl ist leider auf 15 begrenzt. Das nervt vor allem Video-Creator wie mich, da diese das Maximum auch gerne mal reißen.
Honor Magic5 Pro: Die Software
Die Software war beim Vorgängermodell mein größter Kritikpunkt, der es mir sehr schwer machte, das Magic4 Pro trotz genialer Hardware weiterzuempfehlen. Dies ist beim Honor Magic5 Pro ein wenig anders, die Software wirkt mittlerweile deutlich ausgereifter, doch weiterhin sehr “Huawei lastig”. Auf dem Gerät läuft MagicOS 7.1 auf der Basis von Android 13. Mir würde aber ein neuer Ansatz mit „leichterem“ Designstil mehr gefallen.
Honor hat nämlich weiterhin viele eigene Apps, die mal mehr, mal weniger sinnvoll sind. Gefallen tut mir vor allem die eigene Galerie-App, die viele eigene Einstellungen und Filter bietet. Nicht gebraucht hätte ich derweil den “Honor Market”, der doch sehr an die Huawei App Gallery erinnert (obwohl Honor sehr betont, wie unabhängig sie zwei Jahre nach dem Verkauf von Huawei sind).
Auch sehr erfreulich: Honor verspricht bei diesem Gerät jetzt drei große OS-Upgrades, sowie fünf Jahre an Sicherheitspatches. Für diesen Preis mehr als nötig, Samsung bietet aber weiterhin vier und fünf Jahre.
Akku
Das Honor Magic5 Pro hat einen 5100 mAh starken Akku, der mit 66 Watt per Kabel oder 50 Watt kabellos wieder geladen werden kann. Das ist für die Preisklasse zwar im Vergleich zu Samsung, Apple oder Google sehr schnell, doch der Vorgänger konnte mit 100 Watt geladen werden.
Dies sogar kabelgebunden und kabellos, was Honor sehr stark vermarktete. Einen genauen Grund für den Rückschritt nennt die Firma nicht, ich denke nur, dass diese Technologie wohl sehr teuer war, zu teuer um dies weiterhin verbauen zu können. Da lag die Priorität auf der Erhöhung der Akkukapazität, als auf der Ladegeschwindigkeit.
Das Gerät hält trotzdem überdurchschnittlich lange, was auch an dem neuen Prozessor vorn Qualcomm liegen wird. Ich bin immer ohne Probleme durch den Tag zu kommen und mit 5 – 10 Minuten laden, war ein langer Abend in Berlins Kneipenviertel auch kein Problem. Samsung’s Galaxy S23 Ultra hält aber trotzdem noch länger.
Wer möchte, kann auch Kopfhörer oder seine Smartwatch auf der Rückseite des Gerätes aufladen, solange diese den Qi-Ladestandard unterstützen. Beim Akku hat Honor also an ein paar Stellschrauben gedreht, am Ende waren es die Richtigen.
Honor Magic5 Pro: Fazit
Das Honor Magic5 Pro ist ein beeindruckendes Smartphone mit vielen Pros und ein paar Contras. Es hat eines der besten Displays, mit die beste Verarbeitung und einen großen Akku mit schnellem Laden, sowie mit die besten Kameras in einem Android Telefon. Fehlen tut mir weiterhin eine eigene Designsprache in der Software, sowie eine bessere Zoomkamera.
Außerdem nervt die Begrenzung von Videos in 4K auf 15 Minuten. Wer auf der Suche nach einer Alternative für sein altes Huawei Smartphone ist und bereit 1199 Euro für einen Nachfolger auszugeben, der wird mit dem Magic5 Pro sehr zufrieden sein. Als Alternative sind sonst noch das Samsung Galaxy S23 Ultra, oder Google Pixel 7 Pro zu nennen.
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