Die ING Deutschland hat ihre Tagesgeldzinsen erhöht. Die Bank zahlt ihren Kunden ab sofort drei Prozent Zinsen pro Jahr auf Tagesgeldeinlagen. Der Haken: Die Laufzeit ist auf sechs Monaten befristet. Wir verraten dir, wie viel Geld mit einer Anlage von 10.000 Euro herausspringt. Ein Rechenbeispiel.
Mit der Änderung des Leitzinses hat die Europäische Zentralbank (EZB) im Juli 2022 die Zinswende eingeleitet. Auf viele Tagesgeld– und Festgeldkonto gibt es seither wieder Zinsen. Bei vielen Sparern kommt die Zinswende trotzdem nicht an. Denn zahlreiche Banken agieren nach wie vor zögerlich und speisen ihre Kunden mit Niedrig- oder Nullzinsen ab.
ING Deutschland erhöht Tagesgeldzinsen auf drei Prozent
Um der Inflation entgegenzuwirken, hat die EZB den Leitzins im März 2023 deshalb erneut deutlich erhöht – auf 3,5 Prozent. Seitdem springen auch immer mehr Banken und Broker auf den Zinszug auf und locken mit verführerischen Angeboten. Die ING Deutschland hat nun beispielsweise den „Zins-Hammer“ ausgepackt – oder doch nicht?
Die Bank zahlt ihren Kunden ab sofort für eine Laufzeit von sechs Monaten drei Prozent Zinsen auf Tagesgeldeinlagen. Das kündigte die ING in einer offiziellen Mitteilung an. Damit erhöht die Bank nicht nur ihre Tagesgeldzinsen, sondern verlängert auch die Laufzeit – und zwar sowohl für Neu- als auch Bestandskunden.
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Das Tagesgeldkonto der ING
Zum Vergleich: Zuvor lag der Zinssatz bei zwei Prozent pro Jahr. Die Laufzeit betrug vier Monaten. Neukunden, die bei der ING nach sechs Monaten erstmals ein Extra-Konto (Tagesgeld) eröffnen, erhalten den neuen Zins von drei Prozent ab sofort für sechs Monate auf Einlagen von bis zu 50.000 Euro.
Der Haken: Anschließend gilt der aktuell gültige Basiszins, der momentan noch bei 0,6 Prozent pro Jahr liegt. Unterm Strich steht also ein Tagesgeldzinssatz von 1,8 Prozent pro Jahr, was im Vergleich aber nur höherer Durchschnitt ist.
Zwar hat die ING gegenüber vielen anderen Banken damit die Nase vorn. Broker wie Trade Republic (zwei Prozent) und Scalable Capital (2,3 Prozent) versprechen jedoch noch einmal wesentlich höhere Tagesgeldzinsen – und zwar für das gesamte Jahr. Von einem „Zins-Hammer“ – die BILD-Zeitung lässt grüßen – kann also allenfalls bedingt die Rede sein.
Tagesgeldzinsen: So hoch sind die Zinsen mit 10.000 Euro Erspartem
Laut ING haben derweil auch Bestandskunden die Möglichkeit, sich den höheren Zins zu sichern. Für jeden Euro, den sie zwischen dem 5. und 25. April 2023 von einer anderen Bank auf ihr Extra-Konto einzahlen, zahlt die Bank ebenfalls für sechs Monate drei Prozent Zinsen pro Jahr. Auch in diesem Fall gilt der Zins für Neueinlagen bis zu 50.000 Euro.
Mit dem erhöhten Tagesgeldzinsen der ING kannst du mit einem Sparbetrag von 10.000 Euro aktuell 150 Euro innerhalb von sechs Monaten erhalten. Mit den anschließend geltenden Basiszinsen in Höhe von 0,6 Prozent wären es aufs Jahr gerechnet 180 Euro. Das ist nicht schlecht, aber eben auch nur höherer Durchschnitt.
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