Wie wichtig sind Reiseerlebnisse für unser emotionales Wohlbefinden? Diese Frage hat sich der Online-Marktplatz für Reiseerlebnisse „GetYourGuide“ gestellt und eine entsprechende Studie in Auftrag gegeben. Das Besondere daran: Sie basiert auf Künstlicher Intelligenz. Die Ergebnisse der KI-Studie sind verblüffend.
Im Auftrag von GetYourGuide hat die Analyse-Plattform Tawny mithilfe Künstlicher Intelligenz die Intensität von Erinnerungen miteinander verglichen. Das Ergebnis: Reiseerlebnisse lösen ähnlich positive Emotionen aus wie der erste Kuss oder der Sieg des Lieblingssportklubs.
Im Rahmen der KI-Studie wurden insgesamt 298 Teilnehmer aus Deutschland, Großbritannien und den USA befragt. Die Befragten sollten sich dabei an verschiedene Ereignisse aus ihrem Leben erinnern und diese auf einer Skala von eins (sehr negativ) bis zehn (sehr positiv) bewerten.
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KI-Studie untersucht Intensität von Reiseerlebnissen und Erinnerungen
Gleichzeitig wurde ihre Mimik mit einer Webcam aufgenommen und von einem Algorithmus analysiert, der die Ausprägung von sechs Basisemotionen (Freude, Traurigkeit, Angst, Wut, Überraschung und Ekel) ermittelte. Bei knapp der Hälfte aller Teilnehmenden (47 Prozent) lösten besondere Reiseerlebnisse demnach stärkere Emotionen aus als die Erinnerung an den ersten Kuss.
Bei 42 Prozent der Befragten waren Reiseerlebnisse eine der drei emotional intensivsten Erinnerungen. Außerdem lösten die Erinnerungen an Reisen bei 14 Prozent sogar stärkere Emotionen aus als die Erinnerungen an den Moment, wo sie zum ersten Mal ihr neugeborenes Kind im Arm hielten.
Reiseerlebnisse emotionaler, als berufliche Erfolge
Im Gegensatz dazu riefen Erinnerungen an berufliche Erfolge oder prägende Karriereschritte deutlich weniger starke emotionale Reaktionen hervor. Das deutet darauf hin, dass Reiseerlebnisse einen höheren Stellenwert für das persönliche Glück und die Zufriedenheit haben als berufliche Leistungen.
„Der erste Kuss und eine besondere Reiseerfahrung haben wichtige psychologische Gemeinsamkeiten. Beide sind multisensorisch, lösen ein Hochgefühl aus und stellen eine kritische neue Erfahrung dar, die man vorher noch nicht gemacht hat“, erklärt Anja Göritz, Inhaberin des Lehrstuhls für Behavioral Health Technology an der Universität Augsburg, und ergänzte:
Sich in Situationen zu begeben, in denen solche reichhaltigen Gefühle erlebt werden, kann sich positiv auf das emotionale Wohlbefinden auswirken. Diese Art von Erfahrungen sind auch diejenigen, die wahrscheinlich langfristige ‘geschätzte’ Erinnerungen bilden.
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