Das Stickstoff-Wasserstoff-Gemisch Ammoniak könnte eine echte Treibstoff-Alternative zum klassischen Wasserstoff darstellen. Und das zu einem geringeren Preis.
Damit wir in Deutschland bis 2045 unsere Klimaziele erreichen, müssen wir in vielen Bereichen umdenken. Inzwischen gibt es bereits vielerorts grüne Alternativen zu fossilen Brennstoffen. Häufig scheitert es aber noch an der Beschaffung ebendieser. Ein Beispiel ist Wasserstoff, der als großer Hoffnungsträger für die Schifffahrt- und Stahlindustrie gilt.
Denn gerade im großen Maßstab sind Batterien selten profitabel. Doch wie können wir schon in absehbarer Zeit auf ausreichende Mengen an Wasserstoff zurückgreifen? Ammoniak könnte hier eine profitable und schnell verfügbare Lösung darstellen. Das sehen auch große Konzerne, wie RWE, Mitsubishi und der koreanische Chemiekonzern Lotte so.
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Ammoniak bietet deutlich höhere Energiedichte als Wasserstoff
Die drei Unternehmen bauen nämlich eine gigantische Anlage zur Ammoniakproduktion im US-Bundesstaat Texas. Diese könnte ab 2030 jedes Jahr rund zehn Millionen Tonnen des Stickstoff-Wasserstoff-Gemisches produzieren.
Das Besondere an Ammoniak: Er lässt sich relativ einfach transportieren, wird bereits am Weltmarkt gehandelt und kann am Bestimmungsort einfach in Wasserstoff und Stickstoff aufgespalten werden.
Außerdem hat das Gemisch eine deutlich höhere Energiedichte als Wasserstoff. Folglich kann ein Transport nach Deutschland mit dem gleichen Volumen mehr Energie liefern.
Im direkten Vergleich ist blauer Ammoniak pro Kilogramm etwa um 2,30 US-Dollar günstiger als blauer Wasserstoff. Bei grünem Ammoniak liegen die Kosten etwa 1,40 US-Dollar unter jenen von grünem Wasserstoff.
Ammoniak könnte Klimaziele bereits kurzfristig voranbringen
Während Unternehmen grünen Ammoniak nur aus nachhaltigen Energiequellen herstellen, werden bei blauem Ammoniak Emissionen abgeschieden und unterirdisch gespeichert. Ein Umstieg auf die Verbindung könnte also als gute Ergänzung dienen, bis entsprechende Wasserstoffkapazitäten in der Bundesrepublik aufgebaut sind.
Ob es letztlich aber dazu kommt, ist noch unklar. Eines der größten Chemieunternehmen, BASF, kündigte erst kürzlich an, eine große Anlage zur Produktion von Ammoniak komplett außer Betrieb zu nehmen. Und das gerade einmal nach einigen Jahren der Produktion. Es bleibt also spannend, welche Strategie Deutschland auf dem Weg zur Klimaneutralität fährt.
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