Künstliche Intelligenz gilt seit mehreren Jahren als unschlagbarer Gegner im Brettspiel Go. Selbst der einst beste Go-Spieler der Welt beendete deshalb seine Karriere. Doch nun gelang es einem Amateurspieler eine „übermenschliche“ KI nach allen Regeln der Kunst zu besiegen. Dabei half ihm ausgerechnet eine andere KI.
Der Südkoreaner Lee Sedol galt einst als der beste Go-Spieler der Welt. Doch im März 2016 geriet seine Karriere ins Wanken. Denn damals trat Lee zum zweiten Mal gegen die Künstliche Intelligenz „AlphaGo“ von Google-Tochter Deepmind an.
Nachdem er vier von fünf angesetzten Partien verlor, zeigte er sich schockiert. Nur rund drei Jahre später verkündete Lee Sedol sein Karriereende. Begründung: Die Überlegenheit von KI beim Brettspiel Go.
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Amateurispieler schlägt KI im Brettspiel Go
Künstliche Intelligenz gilt seitdem als schier unschlagbarer Gegner im Go. Doch nun schöpft die Szene wieder Hoffnung. Denn dem Amateurspieler Kellin Pelrine gelang es, mit Kata-Go und Leela Zero zwei Künstliche Intelligenzen zu schlagen, die AlphaGO ebenbürtig sind.
Doch der US-Amerikaner gewann nicht nur. Er deklassierte die KI Kata-Go nach allen Regeln der Kunst in 14 von 15 Partien – und das, obwohl die Künstliche Intelligenz auf dem Schwierigkeitsgrad „übermenschlich“ spielte. Die Geschichte wirkt dabei wie ein Sieg aus einem Märchenbuch – zumal Hobbyspieler Pelrine gegen einen Profi wie Lee Sedol vermutlich chancenlos wäre.
Go gilt als eines der komplexesten Brettspiele der Welt
Doch der Amateurspieler hat sich vor seinem Duell gegen die KI Kata-Go ausgiebig vorbereitet und hatte dabei ausgerechnet Hilfe von einer anderen Künstlichen Intelligenz. Zum Hintergrund: Während einer KI für ein erfolgreiches Schachspiel beispielsweise pure Rechenpower genügt, setzt das Brettspiel Go ein gewisses Spielverständnis voraus.
Der Siegeszug von AlphaGo und Co. bei einem der komplexesten Spiele der Welt galt deshalb bislang als umso erstaunlicher. Doch für seinen Sieg gegen Kata-Go erhielt Hobbyspieler Pelrine einen entscheidenden Tipp – und zwar von dem Forschungsunternehmen Far AI.
Go: Andere Künstliche Intelligenz verhalf Kellin Pelrine zum Sieg
Gemeinsam mit mehreren US-Universitäten entwickelten die Wissenschaftler eine KI-Software, die Schwächen von anderen KIs aufspüren kann. Nach über einer Million Spielen gegen Kata-GO stieß Far AI dabei auf einen blinden Fleck. Mithilfe einer Ablenkungsstrategie ließe sich die Künstliche Intelligenz demnach schlagen. Diese Taktik machte sich auch Pelrine zunutze.
Adam Gleave, Chef von Far-AI, sagte gegenüber der Financial Times dazu: „Es war für uns überraschend einfach, das System auszunutzen“ und ergänzte: Die Taktik sei „nicht komplett trivial, aber auch nicht superschwierig“. Die Strategie besteht dabei lediglich darin, die KI in einer Ecke des Spielfeldes abzulenken, während man die gegnerischen Steine in einer anderen einkreist.
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