TikTok konnte offenbar ein riesiges russisches Propaganda-Netzwerk entlarven. Im Sommer 2022 verbreiteten einem Bericht zufolge 1.700 Konten ukrainefeindliche Kriegspropaganda in Europa.
TikTok hat ein Desinformationsnetzwerk identifiziert, über das im vergangenen Sommer russische Kriegspropaganda zum Ukraine-Krieg an mehr als hunderttausend europäische User verbreitetet wurden.
Wie Bloomberg berichtet, ist die Enthüllung Teil eines Berichts an die EU, der kürzlich veröffentlicht wurde. Verschiedene Social Media-Plattformen wurden demnach gebeten, freiwillige Ausführungen über ihre Praktiken zur Eindämmung von Desinformation in Europa einzureichen.
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TikTok enthüllt russisches Propaganda-Netzwerk in Europa
Aus dem Bericht geht hervor, dass das entlarvte Propaganda-Netzwerk von Russland aus operierte. Offenbar richtete es sich vor allem an Menschen in Deutschland, Italien und dem Vereinigten Königreich.
Etwa 1.700 Konten verbreiteten dabei zwischen Juli und September 2022 ukrainefeindliche Nachrichten in den Sprachen der jeweiligen Länder. Nach außen schien es außerdem so, als ob lokale User die Accounts betreiben würden.
Auf diese Weise hätten sie insgesamt 133.564 Follower angezogen, so Bloomberg. Ob das Propaganda-Netzwerk in Verbindung mit der russischen Regierung steht, ist bisher unklar.
TikTok ergreift Maßnahmen gegen Desinformation
In einem Blogpost veröffentlichte TikTok außerdem ein Update zu den Fortschritten, die das Unternehmen bei der Bekämpfung von Desinformation in Europa gemacht hat. Darin heißt es, dass die Plattform Maßnahmen ergriffen habe, um die Community vor Fehlinformationen zu schützen.
So habe TikTok zu Beginn des Krieges in der Ukraine in Zusammenarbeit mit der National Association for Media Literacy Education und MediaWise Tipps zur digitalen Kompetenz bereitgestellt, um seinen Usern dabei zu helfen, Inhalte bewerten zu können.
TikTok will weitere Maßnahmen gegen Fake News ergreifen
Das Unternehmen werde auch weiterhin Maßnahmen gegen Inhalte oder Verhaltensweisen ergreifen, um dem erhöhten Risiko und den Auswirkungen irreführender Informationen infolge des andauernden Krieges entgegenwirken.
Eine dieser Maßnahmen sei die Ausweitung des Fact-Checking-Programms auf alle EU- und EWR-Länder, um die Sprachabdeckung zu verbessern und das Kontingent der geprüften Informationen zu erhöhen. Auch in den Werberichtlinien solle sich eine Verstärkung des Ansatzes gegen Desinformation widerspiegeln.
Propaganda auf TikTok und Co. immer schwieriger zu erkennen
Desinformationsnetzwerke nutzen digitale Werkzeuge, um zu verschleiern, woher die geposteten Fotos, Memes und Videos wirklich stammen. So erwecken sie den Anschein, dass die verschiedenen Konten lokalen Bürger:innen gehören.
Mit dem Aufstieg Künstlicher Intelligenz werde diese Art von Kampagnen künftig immer häufiger zu sehen sein, so die Meinung der Expertin Katie Harbath. Sie vermutet, dass sie künftig noch glaubwürdiger erscheinen werden und es dadurch schwieriger sein werde, sie zu erkennen.
Die von den Social Media-Diensten erbetenen Berichte sind Teil der Kodizes, die aus dem Digital Services Act hervorgehen. Große Unternehmen werden infolgedessen alle sechs Monate neue Berichte veröffentlichen.
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