Untersuchungen der Zeit und des Guardian haben die Wirksamkeit von Klimazertifikaten analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass viele Projekte überbewertet sind.
Seitdem wir uns den Auswirkungen des Klimawandels bewusst sind, unternehmen zahlreiche Regierungen weltweit enorme Anstrengungen, um den Risiken entgegenzuwirken. Da wir aber nicht von heute auf morgen sämtliche Emissionen auf null reduzieren können, etablierte sich ein Zertifikatssystems für Treibhausgase. Das Prinzip dahinter ist relativ simpel.
Wenn Unternehmen sich als klimaneutral feiern wollen, müssen sie sämtliche Emissionen glätten. Das kann über Zertifikate geschehen, die beispielsweise bestimmte Mengen CO2 ausgleichen.
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Damit das funktioniert, gibt es zertifizierte Projekte, die Treibhausgase kompensieren, etwa durch Aufforstung oder den Ausbau erneuerbarer Energien. Die Anzahl an verfügbaren Zertifikaten sinkt aber jedes Jahr und in der Folge steigen die Preise.
Welche Wirkung haben Klimazertifikate?
Aber dieser Zertifikatshandel scheint einige Probleme zu haben. Denn laut einer Untersuchung der Zeit und dem britischen Guardian sind Dutzende Zertifikate ohne wirkliche Wirkung im Umlauf. Problematisch sind dabei jene Projekte, die sich auf den Schutz von Waldgebieten fokussieren.
Diese sein der Recherche zufolge massiv überbewertet und spiegeln nicht die wahre Menge an kompensierten Treibhausgasen wider.
Dazu untersuchte man 29 von 87 Waldschutzprojekte. Etwa 90 Prozent der herausgegebenen Zertifikate sollen dabei komplett wirkungslos sein. In Kohlenstoffdioxid ausgedrückt, geschieht der Ausgleich von 89 Millionen Tonnen CO2 überhaupt nicht. Außerdem gibt es noch einen weiteren Haken.
Klimaprojekte: Eine Nichtregierungsorganisation profitiert besonders
Denn die Kompensation von Treibhausgasen funktioniert nur dann, wenn die Waldgebiete langfristig existieren. Werden diese eines Tages abgeholzt oder Opfer von Bränden, so wird das gespeicherte Kohlenstoffdioxid sofort wieder freigesetzt. Dann sind auch sämtliche darauf basierende Zertifikate hinfällig. Eine Nichtregierungsorganisation (NGO) sticht bei der Untersuchung besonders hervor.
Die Rede ist von Verra, einer offiziell zertifizierten Stelle, die Zertifikate aus Basis von Waldschutzprojekte herausgeben darf. Die Organisation soll laut den Journalisten von der Überbewertung wissen und nicht wirklich in das System eingreifen. Grund scheint zu sein, dass die NGO davon profitiert.
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