Entlassungen bei Delivery Hero: Das Start-up aus Berlin muss nur wenige Monate nach der letzten Kündigungswelle schon wieder Mitarbeiter:innen entlassen. Dieses Mal betrifft es laut CEO Niklas Östberg vier Prozent der Stellen – hauptsächlich in der Berliner Firmenzentrale.
Delivery Hero entlässt 4 Prozent der Angestellten
Noch nicht einmal drei Monate ist es her, dass Niklas Östberg Entlassungen bei Delivery Hero verkünden musste. Jetzt ist es schon wieder soweit. Wie der Spiegel berichtet, entlässt der Lieferdienst aus Berlin insgesamt vier Prozent seiner Mitarbeiter:innen.
Die 156 Entlassungen betreffen primär die Firmenzentrale in Berlin. Dabei geht es nicht um Fahrer:innen, sondern erneut um Funktionsbereiche. Dieses Mal treffen die Kündigungen – anders als noch im November 2022 – allerdings nicht die Finanz-, Rechts- und Marketing-Abteilung.
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Kündigungen bei Delivery Hero sollen Profitabilität ermöglichen
Als Begründung gibt das (ehemalige) Berliner Vorzeige-Start-up wieder einmal die angespannte finanzielle Situation an. Wie aus dem letzten Geschäftsbericht hervorgeht, strebt der Lieferdienst für das erste Halbjahr 2023 erstmals den Schritt in die Profitabilität an.
Seit der Gründung im Mai 2011 kämpft das Unternehmen von CEO Niklas Östberg mit dem Zwiespalt, in dem viele (Technologie)-Start-ups stecken: Um das hohe Wachstum zu ermöglichen, werden in den ersten Jahren hohe Verluste in Kauf genommen.
Dabei ist es entscheidend, dass der Schritt in die Gewinnzone möglichst schnell gelingt. Beim börsennotierten Berliner Konzern sind bereits fast zwölf Jahre ins Land gegangen. Die jetzigen Entlassungen sollen laut Spiegel „eine schlankere und effizientere Organisation“ ermöglichen.
Schon die letzte Kündigungswelle wurde von einer Unternehmenssprecherin mit dem Wunsch, „die betriebliche Effizienz“ zu steigern, verargumentiert.
Abfindungen für Mitarbeiter, Entlassungen bei Tochter-Firma in Spanien
Der internen Notiz zu Folge bietet Östberg seine bald ehemaligen Mitarbeiter:innen „großzügige“ Abfindungen sowie mentale Unterstützung in der schwierigen Situation an. Vor allem Letzteres wirkt mit Blick auf die Kündigungen eher unpassend oder zumindest scheinheilig.
Auch die Argumentation, warum die erneuten Entlassungen nicht schon im November 2022 kommuniziert werden konnten, ist fragwürdig. So seien zum damaligen Zeitpunkt schlichtweg noch nicht alle Abteilungsanalysen durchgeführt worden.
Doch nicht nur am Stammsitz in Berlin gibt es Kündigungen. Auch die spanische Lieferdienst-Tochter Glovo spart 250 Stellen ein. Dabei zeigt sich, dass zwanghaftes Wachstum – auch bei den Mitarbeiter:innen – nicht unbedingt der beste Weg für (junge) Unternehmen ist.
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