Forscher:innen ist es offenbar gelungen, CO2 aus der Atmosphäre zu filtern und in nützliche Chemikalien umzuwandeln. Der Ansatz verspricht großes Potenzial, um die Chemieindustrie deutlich nachhaltiger zu gestalten.
Die Chemieindustrie spielt hierzulande eine wichtige Rolle. Unternehmen wie BASF produzieren jeden Tag Chemikalien, die in diversen Produktionsschritten zum Einsatz kommen. Doch die Industrie steht in Sachen Klimaschutz vor großen Herausforderungen. Denn die Herstellung von Chemikalien ist nicht immer nachhaltig.
Doch es scheint eine Lösung zu geben. Denn Forscher:innen der Universität von Surrey präsentierten nun einen neuen Ansatz für die Chemieindustrie. Dieser wandelt CO2 aus der Atmosphäre oder als Nebenprodukt der Produktionsstätten in nützliche Stoffe um. Aus dem Treibhausgas könnten damit nützliche Chemikalien werden.
Neue Stellenangebote
Growth Marketing Manager:in – Social Media GOhiring GmbH in Homeoffice |
||
Social Media und PR Specialist (m/w/d) BeA GmbH in Ahrensburg |
||
Social Media Manager B2B (m/w/d) WM SE in Osnabrück |
Große Mengen CO2 könnten in Chemikalien umgewandelt werden
Derzeit nutzt die Industrie vorwiegend fossile Brennstoffe, um Chemieprodukte herzustellen. In der Folge stammen 19 Prozent der deutschen Industrieemissionen aus Pharma- und Chemiekonzernen. Die Forscher:innen aus Surrey verfolgen deshalb einen anderen Ansatz.
Sie plädieren dafür, dass die Hersteller CO2 aus der Atmosphäre filtern und speichern sollen. Durch sogenannte „Dual Function“-Materialien wandelt könne ein Katalysator das Treibhausgas dann in andere Chemikalien umwandeln.
Diese ließen sich abfüllen und wie konventionelle Chemikalien verkaufen. Bisher sprechen die Forscher:innen davon, dass die Umwandlung in Kohlenstoffmonoxid oder synthetisches Naturgas möglich sein soll. Anstatt diese Stoffe herzustellen, fallen sie also als Nebenprodukt der eigentlichen Produktion an. Surrey-Dozentin Melis Duyar spricht von einem „Meilenstein“.
Chemieindustrie muss nachhaltiger werden
Wann die Technologie verfügbar sein wird, ist allerdings noch unklar. Trotzdem liefert sie einen interessanten Ansatz, um mit Emissionen aus dem Chemiesektor umzugehen. Wichtig bleibt aber vor allem, dass die Treibhausgas auch trotz Umwandlung irgendwann wieder in die Atmosphäre landen.
Die Lösung ist also nur ein erster Schritt. Denn um die Folgen des Klimawandels langfristig abzufedern, gilt es, Emissionen vollständig zu eliminieren. Bis die Chemieindustrie an diesen Punkt gelangt, wird es jedoch vermutlich noch etwas dauern.
Auch interessant:
Diese „Lösung“ ist so neu nicht – das Verfahren nennt sich „Stoffliche Nutzung von CO2“ oder auch CCU und wird schon seit 20 Jahren, auch durchaus mit nennenswerten Ergebnissen, erforscht. Der Haken liegt allerdings woanders. Die Konversion von CO2, von Chemikern auch als „toter Hund“ bezeichnet, ist enorm energieaufwändig. Der Energiebedarf kann durch verbesserte Membranen bei den Konversionsprozessen zwar verbessert werden, jedoch aus Gründen der Thermodynamik nur bis zu einem gewissen Grad. Das heißt, wir bräuchten für die Verfahren enorme Mengen an Überschussstrom aus Erneuerbaren, um damit wirklich operieren zu können. Eine Lösung gegen die Klimakrise birgt das Verfahren keinesfalls.