Die Gewerkschaft IG Metall hat auf ihrer Jahrespressekonferenz die bisherige Arbeit von Tesla in Grünheide eingeschätzt. Der US-Konzern konnte zwar ein kleines Lob erhaschen, im Fokus standen jedoch eher die besorgniserregenden Arbeitsbedingungen.
Die für die Region Berlin, Brandenburg und Sachsen zuständige IG Metall hat am Donnerstag ihre Jahrespressekonferenz abgehalten. Seit knapp einem Jahr ist die Gewerkschaft auch für die neue Tesla Gigafactory im brandenburgischen Grünheide zuständig.
Dabei zeigte sich die Bezirksvorstandsvorsitzende der IG-Metall, Irene Schulz, anerkennend, in welch kurzer Zeit Tesla die Produktion in Brandenburg aufgenommen hat, wie unter anderem der RBB berichtet. Dies sei „eine respektable Leistung“ und bringe der E-Mobilität einen Vorschub.
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Nicht so positiv äußerte sich IG Metall jedoch über die Arbeitsbedingungen bei dem E-Autobauer. Die Gewerkschaft habe „gute Kontakte zu den insgesamt mittlerweile rund 8.500 Beschäftigte“ und führe viele Gespräche mit der Belegschaft.
Schlechte Arbeitsbedingungen in Grünheide
Schulz bemängelt, die Mitarbeitenden in Grünheide würden „den Preis für das hohe Tempo zahlen“. Besonders problematisch seien die zu hohe Arbeitsbelastung im Schichtsystem, die Arbeit am Wochenende sowie nicht ausreichend Personal.
Auch die teilweise noch nicht fertigen Produktionshallen würden Probleme bereiten. Denn diese seien im Sommer viel zu warm und im Winter zu kalt. Jedoch gebe es wenig Bemühungen, diese Arbeitsbedingungen zu ändern.
Auch das Arbeitsklima lässt zu wünschen übrig
In der Belegschaft gebe es außerdem Unmut über eine „fehlende Führungskultur“. Bei Problemen würden die Mitarbeitenden häufig an die Verschwiegenheitsklausel aus ihren Arbeitsverträgen erinnert. Dies führe zu Verunsicherung und erschwere Beratungen.
Tesla ist kein Unternehmen – das wissen wir aus den USA – was unbedingt die Nähe zu den Gewerkschaften sucht. Das bedauern wir sehr, weil wir in Deutschland eine ganz andere Tradition haben.
Tesla sucht einen Sicherheitsermittler
Die Suche nach einem Sicherheitsermittler für die Gigafactory in Grünheide wird sicher auch nicht zu einem besseren Arbeitsklima beitragen. Die Stellenausschreibung werfe laut der IG Metall in der Belegschaft Fragen auf und sorge für Misstrauen.
Denn Tesla sucht einen Security Intelligence Investigator, der laut der Stellenbeschreibung unter anderem „proaktive als auch reaktive Ermittlungen“ durchführen und „aktiv gegen interne und externe Bedrohungen“ vorgehen soll. Der Investigator sei dafür zuständig, das „geistige Eigentum, die Geschäftsgeheimnisse und vertrauliche Informationen von Tesla“ zu schützen.
Dafür erwartet Tesla „mehrjährige Erfahrung als Ermittler bei internationalen/nationalen Strafverfolgungsbehörden oder Nachrichtendiensten und/oder gleichwertige Zeit in einem Sicherheitsumfeld eines Unternehmens“. Ziel der Stelle sei es, „jede Untergrabung von Teslas Geschäftsbetrieb zu erkennen, auszuwerten, zu unterbinden oder davor zu schützen“.
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