Viele Beschäftigte arbeiten auch dann, wenn sie krank sind. Dieses Phänomen, das auch Präsentismus genannt wird, ist auch hierzulande weit verbreitet. Doch woran liegt das? Die Techniker Krankenkasse (TK) hat im Rahmen einer aktuellen Studie die häufigsten Gründe ermittelt, warum Menschen krank zur Arbeit gehen.
Präsentismus ist ein weitverbreitetes Phänomen. Das geht aus einer Studie der Techniker Krankenkasse (TK) aus dem Jahr 2021 hervor. Demnach haben knapp 75 Prozent aller Beschäftigten in Deutschland schon einmal gearbeitet, obwohl sie krank waren. Rund ein Viertel der Befragten gab derweil an, dass sie häufig oder sehr häufig trotz Krankheit zur Arbeit gehen.
Zu den Hintergründen und Ausmaßen des Präsentismus ist bislang jedoch eher wenig bekannt. In einer Folgestudie hat die TK deshalb nun die Gründe dafür ermittelt, warum Beschäftigte krank zur Arbeit gehen. Vor allem das Thema Homeoffice spielt dabei eine Rolle.
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Krank zur Arbeit: Homeoffice verstärkt Präsentismus
Demnach würden vor allem Führungskräfte und neue Angestellte dazu neigen, trotz Krankheit zu arbeiten. Laut TK greifen viele Beschäftigte dafür sogar zu Medikamenten. Der Trend zum Homeoffice würde das Phänomen Präsentismus außerdem noch verstärken. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK, schränkt jedoch ein:
Wer sich aber zum Beispiel mit einer leichten Erkältung fit fühlt, kann natürlich – gerade im Homeoffice – noch im Einsatz sein.
Grundsätzlich helfe es laut Baas aber niemandem, krank zu arbeiten. Wer wirklich krank ist, müsse sich auskurieren. Alles andere schade sowohl dem Arbeitgeber als auch den Beschäftigten selbst. Mögliche Folgen von Präsentismus seien derweil eine verzögerte Genesung, eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit und mehr Fehler sowie Unfälle.
Arbeiten trotz Krankheit: Das sind die häufigsten Gründe
Dass das Homeoffice das Problem noch verstärkt, zeigen die Zahlen aus der TK-Umfrage. So gaben beispielsweise 46 Prozent der Befragten an, dass es häufiger vorkommt, dass sie krank arbeiten, wenn sie von zuhause aus tätig sind. 30 Prozent sagten sogar, dass sie Medikamente nehmen, im Homeoffice arbeiten zu können.
Die Ursachen für Präsentismus sind wiederum vielfältig. Fünf Gründe stachen laut Studie dabei jedoch besonders heraus: eine fehlende Vertretung, der Glaube, dass die Krankheit nicht ansteckend sei, dass man Kollegen nicht zur Last fallen will, dringende Arbeiten oder Termine und: der Spaß an der Arbeit.
Jens Baas sieht in vielen Bereichen und Unternehmen Nachholbedarf. Das gelte vor allem, da 65 Prozent der Befragten noch nie mit ihrem Arbeitgeber über das Thema gesprochen hätten. „Die Befragung zeigt auch, dass sich die Beschäftigten klare Ansagen und Regeln von ihren Führungskräften für den Krankheitsfall wünschen“, so Baas.
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