In Paris möchte Ikea künftig Möbel per Boot und Elektrofahrzeug liefern. Das soll die Lieferungen umweltfreundlicher machen und den Verkehr der Stadt entlasten.
Seit diesem Monat bekommen Pariser:innen ihre Ikea-Möbel per Boot und E-Fahrzeug geliefert. Damit möchte das schwedische Möbelhaus neue Wege im Transport gehen und seinen CO2-Abdruck reduzieren.
Bis zur Wohnung: So will Ikea Möbel nachhaltiger liefern
Angesichts des Anstiegs bei Online-Bestellungen fallen bei Ikea in Paris auch mehr Lieferungen an, heißt es vom Möbelhaus. Um diese nachhaltiger zu gestalten, kommen die Lieferungen aber ab sofort nicht mehr per LKW an, sondern über Boot und E-Fahrzeuge.
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Im ersten Schritt werden die Möbel aus dem Lagerhaus in Gennevilliers per Schiff über den Fluss Seine nach Paris transportiert. Dabei kommen spezielle modulare Boxen des Logistikunternehmens Box2Home zum Einsatz.
Drei dieser Aluminiumboxen, die nach Angaben von Box2Home siebenmal leichter als vergleichbare Stahlboxen sind, formen einen Container. Dieser kann wiederum bei der Ankunft im Pariser Hafen Haropa Port in Einzelmodule getrennt und so im zweiten Schritt einfacher mit E-Fahrzeugen für die letzte Meile zu den Kund:innen gefahren werden.
300.000 LKW-Kilometer weniger im Jahr
Die Tests für diesen Flusstransport starteten in diesem Sommer. Bereits im September initiierte Box2Home den Regelbetrieb und konnte offenbar Ikea von dem System überzeugen. Mit dem neuen Transportweg wolle man nachhaltiger agieren, schreibt das Möbelhaus dazu in einer Pressemeldung.
Mit diesem neuen Prozess kommt Ikea seinem Ziel näher, den Umwelt-Fußabdruck seiner Operation zu reduzieren.
Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge verursacht der Flusstransport im Schnitt nämlich fünfmal weniger CO2 als der Straßentransport. Das habe große Auswirkungen für die Umwelt, sagt Ikea gegenüber BASIC thinking.
Die Nutzung der Seine wird die Anzahl der LKW-Kilometer zwischen Gennevilliers und Paris um rund 300.000 Kilometer pro Jahr reduzieren.
Das würde nicht nur die Umwelt entlasten, sondern auch den Verkehr. Allerdings gibt es noch Verbesserungspotenzial. Noch werden die Seine-Boote für die Ikea-Lieferungen nämlich mit fossilen Kraftstoffen angetrieben. Das Ziel sei es aber, künftig auch die Boote vollelektrisch zu betreiben, beteuert das Unternehmen.
Ikea steht wegen Abholzung von Bäumen in der Kritik
Ikea hat sich in der Vergangenheit mit verschiedenen Initiativen bemüht, seinen Betrieb nachhaltiger zu gestalten. So investierte das Unternehmen vor wenigen Monaten Millionen in eigenes Fotovoltaik-Sortiment in Deutschland und Spanien. Und in Indien liefert die Möbelkette per Elektro-Rikscha.
Doch Umweltschützer:innen haben das Unternehmen auch wiederholt kritisiert. So stehen unter anderem Vorwürfe im Raum, dass die Möbelkette in Rumänien an der illegalen Abholzung von geschütztem Primärwald beteiligt sei. Ikea bestreitet die Vorwürfe.
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