Twitter hat die Konten mehrerer US-Journalist:innen gesperrt. Diese haben genau eine Sache gemeinsam: Sie haben über Elon Musk berichtet. Die Hintergründe.
Erst kürzlich hat der Kurznachrichtendienst Twitter Konten gesperrt, die den Live-Standort von Personen dokumentiert haben. Darunter fiel auch der Account @ElonJet, der den Live-Standard von Elon Musks Privatflugzeug dokumentierte. Laut Musk verstoße die Praktik des Accounts gegen die sogenannte Doxxing-Richtlinie.
Die Veröffentlichung des Standorts einer anderen Person in Echtzeit verstößt gegen die Doxxing-Richtlinie, aber die verzögerte Veröffentlichung von Standorten ist in Ordnung.
Doch nicht nur den 20-jährigen Studenten hat dieses Schicksal ereilt. Denn der Kurznachrichtendienst hat auch die Accounts von zahlreichen hochrangigen US-Journalist:innen gesperrt.
Warum sperrt Twitter Accounts von Journalisten?
Zu den Betroffenen zählen unter anderem Journalist:innen der New York Times, der Washington Post, von CNN und Mashable. Alle haben eines gemeinsam: Sie haben erst kürzlich über Elon Musk berichtet.
Elon Musk begründet die Sperrung der Accounts ebenfalls mit der neuen Doxxing-Richtlinie. Laut Musk sei es „völlig in Ordnung“, ihn „den ganzen Tag lang zu kritisieren“. Nicht in Ordnung sei es hingegen, seinen „Aufenthaltsort in Echtzeit zu veröffentlichen“ und so seine „Familie zu gefährden“.
Criticizing me all day long is totally fine, but doxxing my real-time location and endangering my family is not
— Elon Musk (@elonmusk) December 16, 2022
Veröffentlichung des Standorts ist nicht belegt
Laut dem Spiegel sei es jedoch nicht bewiesen, dass die betroffenen Journalist:innen tatsächlich über den Aufenthaltsort von Elon Musk in Echtzeit berichtet haben. Musk habe dafür keine Belege geliefert.
Die New York Times nennt die Sperrung „fragwürdig und bedauerlich“. Denn es habe keine Erklärung von dem Kurznachrichtendienst gegeben.
Wir hoffen, dass alle Konten der Journalisten wiederhergestellt werden und dass Twitter eine zufriedenstellende Erklärung für diese Aktion liefert.
Twitter: Elon Musk lässt über Entsperrung abstimmen
Derweil hat Elon Musk auf seiner Plattform nicht nur eine, sondern gleich zwei Umfragen zu dem Thema gestartet. Beide Umfragen beziehen sich auf die Entsperrung von Accounts, die Musks genauen Standort in Echtzeit preisgegeben haben.
Unsuspend accounts who doxxed my exact location in real-time
— Elon Musk (@elonmusk) December 16, 2022
Die erste Umfrage ergab mit 43 Prozent, dass die gesperrten Accounts sofort wieder freigeschaltet werden sollen. Jedoch habe es laut Musk zu viele Antwortmöglichkeiten gegeben, weshalb er eine zweite startete.
Unsuspend accounts who doxxed my exact location in real-time
— Elon Musk (@elonmusk) December 16, 2022
Diese Umfrage läuft zwar noch bis morgen früh. Jedoch steht es jetzt schon rund 60 zu 40 Prozent für die sofortige Entsperrung.
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